ᶠˡᵃʷˡᵉˢˢ
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oneshot [ +5K words ]
; boy x boy
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*:・゚
kim namjoon x kim seokjin
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NAMJIN
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*:・
DIESES WERK ENTHÄLT
drama & angst
leichte depressionen
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Ohne mit der Wimper zu zucken, betrachtete er es. Dieses vollkommene Gesicht, das das Poster an der kargen, weißen Wand seines Zimmers schmückte. Laut des koreanischen Schönheitsideals erfüllte es alles, was man brauchte, um in den Augen der Gesellschaft perfekt auszusehen. Die zwei großen, dunklen Augen, die ihn direkt ansahen, befanden sich über einer kleinen Nase und einem vollen Lippenpaar, dessen Röte im Kontrast zu der bleichen, reinen Haut stand. Die geraden Augenbrauen rundeten das schmale Gesicht mit dem spitz zulaufenden Kinn ab. Die Fotografie zeigte ebenso die breiten Schultern der Person; man konnte erahnen, dass der dazugehörige Körper trainiert war. Sicherlich war die abgelichtete Person schlank und groß. Somit waren ihre äußeren Eigenschaften mit hoher Wahrscheinlichkeit noch besser, als jede Vorstellung eines Menschen nur sein könnte.
Seokjin fühlte nichts, als er dieses Poster, auf welchem ihn sein eigenes Ich mit seinem typischen Model-Blick und dem leichten Anflug von Trauer in den Augen anblickte.
Heute war so ein Abend, an dem er keine Beziehung dazu empfand, obwohl er sich voll und ganz bewusst war, dass er es war, der diese atemberaubende Schönheit aufwies und dafür sorgte, dass alle Augen auf ihn gezogen wurden.
Denn wie konnte diese Perfektion der Realität entsprechen? Auch Jin wusste es nicht. Vielleicht sollte er irgendjemanden dafür danken, dass er so aussah. Gott, wenn er denn existierte? Außerirdischen, die ihn kreiert hatten? Seinen Eltern, da sie sich gefunden – und zuletzt dem Zufall, dass seine Eomma und sein Appa je ihre besten Gene an ihn weitervererbt hatten?
Vielleicht wäre es angemessen.
Konnte er sich nicht glücklich schätzen, dass er über solche Äußerlichkeiten verfügte? Jeder andere wäre neidisch und würde ihn für verrückt und eingebildet erklären, wenn er ihnen sagte, dass er trotz alledem nicht zufrieden mit sich war und sich sogar teilweise wünschte, nicht dieser Perfektion zu entsprechen.
Leider war aber genau das der Fall.
Kim Seokjin war seit vielen Jahren ein der vier Vokalisten der bekannten Boygroup BTS. Hatte als Ältester neben den anderen sechs jungen Männern debütiert und war weltberühmt geworden. Er besaß eine angenehmen Stimme, die hohe Töne erzeugen konnte, und war – wie man es in Südkorea handhabte – logischerweise das Visual.
Er hatte die Eigenschaften, die es benötigte, ein Idol zu sein, auf der Bühne zu stehen und die eigenen Fans glücklich zu stimmen.
Trotz alledem war ihm bewusst, dass er niemals herausstechen und immer nur Jin bleiben würde. Niemals würde er so viel Popularität erreichen können wie V, Jungkook oder Jimin beispielsweise.
Das war ja auch nicht unbedingt schlimm. Der Hyung der Gruppe gönnte seinen Bandmitgliedern den Erfolg und die Beliebtheit. Obwohl sie sich meistens vor der Kamera so zeigten, wie sie auch im echten Leben verhielten, hatte jeder von ihnen selbstverständlich ein gewisses Bild von der eigenen Person aufrechtzuerhalten.
Auch das war vollkommen normal. Jin hatte sich nie wirklich daran gestört. Er war der fröhliche Dad der Truppe, wunderschön, selbstbewusst, Material für einen Schauspieler und durfte ab und zu mit seinen Vocals glänzen.
Bis die Gruppe wirklich weltweit erfolgreich wurde, war das somit auch keine schlimme Erfahrung für ihn gewesen. Doch dann, als die Klicks, die verkauften Alben, die Einladungen zu Talk-Shows und die gewonnenen Awards stiegen, bemerkte er es.
Dass er stets nur der „Worldwide Handsome" (wie er sich selbst betitelte), der etwas verplante und fröhliche Sänger bleiben würde, der trotz alledem kaum Lines erhielt oder meistens als Background-Tänzer fungierte.
Wie schon gesagt: Es war nicht schlimm, denn das war nicht seine Hauptaufgabe.
Doch welchen Job hatte er dann meistens zu erfüllen? Nur schön auszusehen? Ab und zu zu singen und im Endeffekt doch kaum von jemanden wertgeschätzt zu werden, weil seine Stimme nicht so außergewöhnlich tief wie Taehyungs war, er nicht die extreme Ausstrahlung wie der alles-könnende Maknae Jungkook besaß oder engelsgleich tanzte und sang wie Jimin?
Natürlich brachte er sie alle zum lachen. Die Fans und seine engsten Freunde und Bandmember. Wenn er sich erschrak, notorische Angst vor Tieren bekam, einem Lachkrampf verfiel, weil sich jemand hinlegte oder auf die wildesten Ideen kam, um für gute Stimmung zu sorgen.
Doch erneut waren das für Jin in vielen Momenten kein Grund sich wie etwas Besonderes vorzukommen, da er trotz alledem nicht so viel bezüglich Gesang und Tanz bieten konnte, keine herausragende Lyrics schrieb und erst recht niemand ihn lobte, wenn er beispielsweise mutig oder schlau gehandelt hatte.
Und all das nagte an ihm. Die immer wieder eintreffende Erkenntnis ließ ihn in eine beinahe schon depressive Stimmung verfallen.
Aber was machte er sich vor? Depressiv? Er? Nein. Niemals. Er übertrieb maßlos. Er sollte sich glücklich schätzen und sich nicht beklagen, dass in den Kommentaren unter ihren Videos – seien es Run Episoden, Ausschnitte von TalkShows oder Musikvideos – größtenteils über die Maknae-Line geschwärmt wurde, Yoongi als relatable, Namjoon als der beste Leader überhaupt und Hoseok als reinkarnierter Sonnenschein betitelt und bei Jin selbst nur über sein schlechtes Englisch und sein Unverständnis gelacht wurde, ehe alle sich fragen, wie man so makellos aussehen konnte.
Er sollte sich verdammt nochmal zusammenreißen. Es akzeptieren und aufzuhören, sich so viel zu beschweren und zu interpretieren.
Denn Jin war der felsenfesten Ansicht, dass er auch als Hyung allgemein schon versagt hatte. Namjoon regelte alles, stand den Jüngeren bei und sorgte sich um sie. Sollte er sich nun auch noch die Probleme seines Hyungs anhören? Nein, damit wollte Jin ihn definitiv nicht auch noch konfrontieren.
Zudem wurde es Jin bewusst, dass, wenn er nur „Namjoon-ah!" rief und der Angesprochene entweder wieder genervt dreinblickte oder ein gezwungenes Lächeln aufsetzte, er immer der missratene Hyung bleiben würde. Denn sein bester Freund nahm ihn nicht ernst und lachte höchstens über seine Dummheit.
Er wollte nicht sagen, dass Namjoon ein schlechter Mensch war. Nein, das war er auf keinen Fall. Denn dafür war er einfach zu perfekt. Nicht zuletzt war es voll und ganz nachvollziehbar wenn ein beschäftigte Person wie RM seine Ruhe haben wollte.
Jin wusste somit auch zu dieser späten Stunde ganz genau, dass Namjoon ihn zwar freundlich empfangen, in seinen Augen jedoch nichts anderes als Erschöpfung zu finden sein würde.
Und doch zog sich der Braunhaarige seinen hellblauen Hoodie über, schlüpfte in seine Latschen und warf einen letzten Blick auf sein makelloses, abgelichtetes Ich auf dem Poster, ehe er die Tür öffnete.
Auf dem Flur des Dorms war es still. Yoongi pennte schon seit einigen Stunden, Jimin und Hoseok schauten einen Horrorfilm und challengten sich dabei gegenseitig, indem sie versuchten, möglichst lange nicht schreien oder lachen zu müssen, und Taehyung hatte Jungkook schon wieder in irgendein abgelegenes Bad bugsiert, um dort wer-weiß-was mit seinem Hasen anzustellen.
Bei dem Gedanken an die zwei wanderten die seinen zu einem anderen populären Ship des Fandoms, in welches Jin auch viel zu gerne viel zu viel interpretierte.
Es war ja nicht so, als wenn keiner der Jungs Zugang zum Internet hätte und somit auch nicht sehen konnte, mit wem sie geshipt wurden. Die Fans lagen sich alle durchgängig in den Haaren, wenn es darum ging, dass realste Pärchen ausfindig zu machen.
Und es erwärmte Jins Herz nicht selten, dass sich alle Armies über ein Shipping einig waren: Nämlich bei ihm selbst und Namjoon.
Wie ein durchgeknalltes Fangirl ohne ein eigenes Leben, saß er manchmal abends in seinem Zimmer und schaute sich die Momente zwischen ihnen beiden an, schwelgte in Erinnerungen und fragte sich, wie zur Hölle er so viele Signale an Namjoon sendete, ohne es kaum zu bemerken (die Analyse-Fähigkeiten der Fans waren dabei ein anderes Thema).
Bei Jungkook und Taehyung war es offensichtlich. Aber er selbst versteckte doch seine Gefühle? Naja, anscheinend ja nicht.
Manche Momente sahen nämlich wirklich so aus, als wäre Namjoon über beide Ohren in Seokjin verliebt. Seine Blicke schienen Bände zu sprechen. Doch dann sah Jin es, selbst in den Interviews: Dieses gezwungene Lächeln. Wie unangenehm dem Leader seine Gegenwart zu sein schien.
Klar, war Namjoon nicht selten etwas awkward, verlor oft die Nerven, wenn Jungkook und Taehyung sich wieder überall berührten oder die Interviewer ihnen dumme Fragen stellten.
Aber wenn er seine Augen auf Jin legte (und mal nicht wie alle anderen Bandmember von dessen Visuals überwältigt war; daran war der Älteste ja gewöhnt), schrie sein Blick nur nach:
Jin, was soll der Scheiß?
Warum hast du das gesagt?
Ja, es war witzig und dein Englisch hat sich wirklich gebessert, Hyung, aber es reicht.
Und das schmerzte. Denn eigentlich war Namjoon sein bester Freund und nicht zuletzt sein unerreichbarer Crush.
„Namjoon-ah!", flötete er somit trotz alledem in seiner gewohnt fröhlichen Tonlage und klopfte wie wild gegen dessen Tür. „Namjoon-ah! Hyung ist da, machst du noch deinen VLive? Was machst du so?"
„Ich glaube, das ist Jin, Leute", hörte er die Stimme des Leaders gedämpft sprechen, sodass dieser in seiner Annahme bestätigt wurde. „Ja, ich bin noch live, aber komm rein", rief er dann zurück.
Mit seinem einstudiert glücklichen Gesichtsausdruck drückte der Braunhaarige die Tür auf und joggte zu der Kamera, um ein Peace-Zeichen zu zeigen und seinen Fans glücklich zuzuwinken. „Hey, Army, schön euch zu sehen!"
„Werde ich denn nicht begrüßt?", meinte der Leader und schob beleidigt seine Unterlippe vor, ehe er kopfschüttelnd zu Jin aufschaute. „Und seit wann bist du so höflich und klopfst erstmal? Sonst stürmst du doch einfach so rein... bist du krank?"
Plötzlich spürte Jin die große Hand des Jüngeren an seiner Stirn und lächelte verlegen, ehe er diese zwinkernd hinfort schob. „Natürlich nicht!", meckerte er dann. „Namjoon-ah muss auch immer gleich alles falsch auffassen, freut sich denn keiner, dass ich hier bin?"
Wie man es von ihm kannte, hatte seine Stimme schon wieder an Lautstärke zugenommen und er hatte mit den Armen rumgefuchelt. Namjoon grinste schief.
Klar freuen wir uns jin oppa 💗🥺
Omg Leute namjin ist wieder zusammen da <333
Stan namjin 🥰
Namjoon hat Jin berührt KFPFKDKDK
Als ihm die ganzen Kommentare ins Auge sprangen, musste er sich ein Schmunzeln verkneifen.
„Kannst du nicht einschlafen, Hyung?", wollte Namjoon schließlich wissen und sorgte dafür, dass dieser seine Aufmerksamkeit wieder auf den Blonden richtete. Während er sein attraktives Gesicht betrachtete, bemerkte er es schon wieder, wenn auch nur ansatzweise.
Der Anflug eines genervten Namjoons. Und doch wollte und konnte Jin nicht einfach gehen und das ganze vergessen. Er wollte zu ihm, auch wenn sein Crush seine Gegenwart nicht mochte.
Manchmal fragte der Ältere der beiden sich, ob Namjoon ganz genau wusste, dass Jin ihn mehr mochte, als er eigentlich sollte. Ob er es unangenehm fand. Sich eingekesselt fühlte oder eigenartig begehrt.
Doch auch dies würde Jin stets akzeptieren. Denn natürlich konnte es für einen heterosexuellen Menschen unangenehm werden, wenn eine gleichgeschlechtliche Person, die zu allem Überfluss auch noch der eigene beste Freund war, auf ihn oder sie stand. Es war okay, es war nicht schlimm.
„Nicht so, ich bin einfach nicht müde... selbst RJ hat nicht geholfen und–"
„RJ hat nicht geholfen?", wollte der Jüngere perplex wissen und sorgte für ein erneutes Lächeln auf Jins Lippen, während er am liebsten unter dem Blick des anderen weggeschmolzen wäre.
„Was weiß ich denn?", beschwerte sich Jin daraufhin, obwohl er sich sicher war, dass er in Namjoons Armen sicherlich perfekt einschlafen könnte. Das würde er natürlich niemals offen zugeben.
In Gedanken seufzte er frustriert auf, und verglich sein nicht-vorhandenen Liebesleben mit der Beziehung von Jungkook und Taehyung, die schon seit Jahren zusammen in einem Bett schliefen, kuschelten und... andere Sachen gemeinsam unternahmen.
Namjoon suchte nie diese Nähe zu Seokjin, nur, wenn er musste. Wenn er ihn doch nur einmal halten, ihn richtig – und nicht nur freundschaftlich – umarmen, ihn küssen, ihn lieben würde.
„Es riecht nach Essen", stellte Jin dann gut-gelaunt fest und reckte etwas den Kopf, als würde er nach einem Versteck Aussicht halten, in welchem Namjoon gekochte Lebensmittel gebunkert haben könnte.
„Alles schon weg", meinte dieser scheinheilig grinsend und sorgte dafür, dass Jin ihm empört, aber sanft, gegen die Schulter schlug. „Eyy, ich habe jetzt aber Hunger!"
„Du hast immer Hunger, Hyung. Hast du nicht eben erst 'was gegessen?
„Ja, aber ich brauche immer Essen... was denkst du, weshalb ich sonst so gut aussehe?", beschwerte sich der Ältere und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich denke, das liegt eher an etwas anderem... obwohl natürlich nichts dein Äußeres auch nur minimal an Schönheit verlieren lassen könnte", komplimentierte Namjoon und legte zwei Finger unter Jins Kinn, um dieses leicht anzuheben. „Wie ich schon vor einiger Zeit sagte, hier seht ihr das Gesicht, welches so unglaublich viel wert ist..."
Wie schon damals bei dem Interview, als er dies zu seinem Hyung gesagt hatte, flatterte dessen Herz auf und er lächelte gerührt.
„Awww, Namjoon-ah...", meinte Jin dann, während der Angesprochene nur einen Mundwinkel zufrieden in die Höhe zog und sich dann wieder zu seinem Computer beugte, um einige Kommentare zu lesen.
„Alle rasten wieder wegen deines Aussehens aus, Hyung...", gluckste er, während Jin nach wie vor kurz in Trance war. Obwohl es oft das einzige war, was Namjoon an ihm komplimentierte, war er auch die einzige Person, bei welcher er sich diese Kommentare auch wirklich zu Herzen nahm.
Denn Dinge aus Namjoons Mund über ihn waren Balsam für seine Seele, auch wenn sie sich natürlich nur auf sein Äußeres beschränken konnten.
„Ungeschminkt ist er so gut-aussehend", las er vor. „Kann ich was von seiner Schönheit abhaben? – Jin sieht immer perfekt aus, mit oder ohne Make-up! – Ich sehe aus wie eine Leiche nach einem anstrengenden Tag, und Jin nach so vielen Jahren Idol-Leben wie ein Engel! – Taehyung ist doch... Ah, okay, das ist kein Kommentar über dich."
Namjoon war verstummt, als würde er dies lieber nicht vorlesen wollen. Jin hingegen glaubte bloß, er hätte einfach aufgehört, da dieser eine Kommentar nicht auf ihn bezogen war, und beugte sich somit vor, um ihn ebenfalls zu lesen. Schließlich wollte er ja trotzdem wissen, was man über Taehyung schrieb.
Kaum hatte er den Satz jedoch aufgenommen, verblasste sein Lächeln.
Taehyung ist doch viel schöner und attraktiver, bleibt mal real Leute. Jin mag zwar perfekte Details aufweisen, aber er ist bei weitem nicht so anziehend oder auch nur ansatzweise wirklich männlich oder talentiert wie Joon, Jungkook oder Tae zum Beispiel.
Also kommt mal alle runter, das einzige, was Jin kann ist Modeln und Lachen...
Tbh singen und tanzen ist auch nicht so seine Stärke lmao
Jin bemerkte den besorgten, beinahe schon schmerzvollen Blick Namjoons nicht, nachdem er sich langsam zurücklehnte, schluckte und dann erneut sein Lächeln aufsetzte.
„Das ist wirklich lieb von euch allen! Aber schließlich bin ich ja auch Worldwide Handsome, you know?"
Er zwinkerte mit seinem linken Auge und zeigte ein Herz mit seinen zwei Fingern in die Kamera, ehe er breit lachte, auch wenn in ihm innerlich etwas zerbrach, als er realisierte, dass er einen weiteren seiner Fans enttäuscht haben musste.
Ihm wurde schlecht und zugleich stand er im Zwiespalt mit sich, da er sich einerseits ärgerte, dass er überhaupt zu Namjoon gekommen zu sein, und andererseits meinte, sich erneut glücklich schätzen zu müssen, dass jemand ihn auf die Wahrheit hinwies.
„Ich glaube, ich beende den VLive jetzt auch mal, Army... ich bin schon viel zu lange dabei", stellte Namjoon fest und gähnte plötzlich, was Jin verwirrte, da der Jüngere bis eben noch vollkommen wach gewirkt hatte.
In den Kommentaren begannen alle schon sogleich traurig den beiden eine Gute Nacht zu wünschen und schickten weitere Hunderttausende von Herzen hinein, um ihre Liebe zu den Idols auszudrücken.
„Ich bin gerade erst gekommen und du machst aus? Maaaaaan, Namjoon-ahhhhh!", maulte der Ältere, und zog die Stirn kraus. „Aber gut... RM scheint müde zu sein... Gute Nacht, schlaft alle schön!"
„Genau, habt eine erholsame Nacht!"
Die beiden winkten lächelnd in die Kamera, bedankten sich noch einmal für den ganzen Support, ehe Namjoon letztendlich den VLive beendete.
Am liebsten hätte Jin jetzt endlich seine Mundwinkel fallen gelassen, während der Glanz seine Augen verließ und er seine Arme schützend um den Oberkörper legte, als könnte dadurch alles von ihm abprallen.
Erneut: Es war nicht schlimm. Es war normal und als Idol musste man damit zurechtkommen – und in Jins Fall der Realität ins Auge blicken.
„Ich wusste gar nicht, dass du wirklich schon so müde bist...", meinte er dann locker zu Namjoon und ließ sich endlich in den Schreibtischstuhl neben ihm plumpsen, ehe er sich zurücklehnte. „Du musst schon sehr lange gestreamt haben..."
„Ja... ja schon eine Weile..."
Der Jüngere blickte ihn nicht an, sodass auch Jin bemüht lässig sein Augenmerk auf irgendeinen anderen Gegenstand im Raum richtete, um ein Thema zu finden, über das die beiden reden konnten. Beziehungsweise würde Jin lachen, seine Rolle spielen und Joon würde ab und zu grinsen und mit ihm sprechen, am liebsten aber in Ruhe gelassen werden und es sich über sich ergehen lassen, weil er nunmal ein vorbildlicher Leader war.
„Hast du eigent–" „Du weißt, weshalb ich den Kommentar nicht vorlesen wollte, oder?", unterbrach ihn der Rapper plötzlich mit ernster Stimme und sorgte dafür, dass ein weiteres Mal Jins Lächeln einfror.
Aber natürlich nur für eine winzigen Moment, denn der Ältere fing sich augenblicklich wieder und lachte auf. „Welchen Kommentar?", wollte er dann strahlend von seinem Bandmitglied wissen.
Doch in den Augen des anderen war keine Spur von Freude oder Belustigung zu erblicken. Er ist genervt von dir, kam es Jin sofort in den Sinn und diese Erkenntnis traf ihn wieder mitten in sein schwaches Herz.
„Du weißt, welchen Kommentar ich meine. Ich habe gesehen, dass du ihn gelesen hast. Du musst ihn gelesen haben...", forderte Namjoon ihn weiterhin auf und lehnte sich etwas zu ihm vor. Nach wie vor wies sein Gesichtsausdruck nichts als Ernsthaftigkeit, beinahe schon eine Spur von Enttäuschung auf.
„Namjoon-ahhh, ich weiß nicht, was du meinst...", wich der Angesprochene aus. Ein Schmunzeln, ein Gähnen und ein liebevolles Knuffen in die Seite rundeten die Performance ab. „Du solltest schlafen... du bist müde und ich langsam auch, deine Gegenwart ist schließlich so einschläfernd!"
Der Dunkelhaarige hielt sich aufgesetzt gelangweilt die Hand an die Stirn und erhob sich, als sein Handgelenk plötzlich von etwas Festem umgriffen wurden und er zusammenzuckte, als hätte er einen Geist gesehen. Das musste er nun nicht schauspielern.
„Seokjin."
Die Stimme des Leaders war dunkel und sorgte dafür, dass Jin nahezu einer Ganzkörperstarre verfiel. Bei seinem vollen Namen angesprochen zu werden, war nie gut. Alle nannten ihn Jin. Er selbst vergaß sogar oft, dass eigentlich noch eine Silbe vor diesen drei Buchstaben stand.
„Glaub nicht, dass ich es nicht sehe. Dass ich nicht gesehen habe, wie du für einen kurzen Moment deine Maske fallen gelassen hast", sprach er weiterhin in derselben Tonlage. Doch der Ältere war viel zu überfordert von den Worten, die er soeben vernommen hatte.
Für einen kurzen Moment dachte er schon an ein Wunder. Bis ihm bewusst wurde, dass jedes Mitglied von BTS selbstverständlich wusste, dass dessen Kollegen unter Hasskommentaren zu leiden hatte und Probleme besaß, ihr Selbstbewusstsein zu zeigen. Alles ganz normal. Und Namjoon machte sich als Leader nun einmal Sorgen. Ganz normal.
„Maske? Ach so... ja, aber es war ja nur kurz", meinte er dann bloß belustigt und drehte sich unbeeindruckt zurück zu dem Blondhaarigen. „Es stimmt, ich habe den Kommentar gelesen. Aber wenn schon... wir müssen halt manche Dinge verkraften... dann trainiere ich halt härter, gebe mir mehr Mühe, das ist kein Problem!"
Jedoch erzielte diese Antwort ihre Aufgabe keineswegs. Irritiert stellte Jin fest, dass die dunklen Augen des Rapper vor Entsetzen beinahe aus ihren Höhlen sprangen.
„J-Ja...", meinte er dann beinahe schon stotternd. „Ja, wir müssen solche Dinge verkraften... aber wir blicken darüber hinweg. Wir nehmen sie uns nicht zu Herzen... a-also ich... ich habe mal eine Zeit lang gedacht, dass ich zu schlecht bin und mich deswegen bessern sollte, aber inzwischen, ich..."
Jin wollte nicht verstehen, weshalb der andere sich nun so lange mit dieser Tatsache auseinandersetzte. Der Leader schien sich am liebsten die Haare raufen zu wollen. Hatte er ihn nun verärgert? Ein weiteres Mal?
Erst in dem Moment, als Namjoon die Hand Jins mit den seinen umschloss, bemerkte der Ältere, dass er immer noch festgehalten wurde.
Sein Herz begann augenblicklich schneller gegen seinen Brustkorb zu schlagen, als er realisierte, wie warm und geborgen er sich unter dieser Berührung vorkam. Es fühlte sich so richtig an.
„Seokjin, glaubst du die Dinge, die über dich gesagt werden?", brachte er endlich die Frage über die Lippen, die ihn wohl so sehr beschäftigen musste, dass er kaum gewusst hatte, wie er damit umzugehen hatte.
Eigentlich wollte Jin grinsen, lachen, lächeln, schmunzeln, glucksen – was auch immer. Doch dieser Ausdruck in den Augen seiner große Liebe, dieser vollkommen fertige Namjoon machten es ihm unmöglich. Seine Mauer bröckelte, er schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter und wandte seine Augen schnell ab, nur um nicht länger das Leid, die Enttäuschung entdecken zu müssen, die nur er in Schuld hatte.
„Ja...", sagte er dann leise, auch wenn sich dies eher wie eine Frage anhörte. Verbittert erkannte Jin aus dem Augenwinkel, wie der Leader aufgrund seines Hyungs seine Hand zu seinen Augen führte und sich mit den Fingern über diese rieb. „Hyung, hör mal, du–"
„Nein, es ist alles in Ordnung!", war nun der Dunkelhaarige an der Reihe zu unterbrechen. „Mach dir nur keine Sorgen, es ist ja die Wahrheit und somit auch nichts schlimmes, nicht neues. Klar, klingt es etwas komisch, aber die Person hatte ja nunmal recht... weshalb sollte BigHit mich sonst nur als halbes Model promoten, mir etwas weniger Lines geben oder mich nach hinten bei den Choreografien stellen? Aber auch das ist doch vollkommen okay! Ich will niemanden angreifen... ich verdanke Hitman Bang und euch alles, was ich habe! Deswegen muss ich mich nunmal mehr anstrengen... k-klar werde ich nicht an euch alle herankommen, aber es ist vollkommen okay. Außerdem kannst du doch ebenso behaupten, dass das, was die Person geschrieben hat, ziemlich genau der Wahrheit entspricht!"
Stille.
Nach wie vor blickte Jin, ein schweres Atem aufgrund seines Vortrages unterdrückend, über Namjoon hinweg und ignorierte das Ziehen in seinem Bauch.
„Du glaubst, ich denke genauso über dich?"
Die Worte des Jüngeren flatterten nur so durch den Raum, erreichten irgendwie Jins Ohr, nisteten sich in sein Gehirn ein und ließen dort nur Chaos zurück, während sich alle möglichen, unrealistischen Szenarien darin auftaten.
„Ich verstehe dich nicht...", brachte er dann nur unsicher lachend hervor, da es nämlich genau so war. Kim Seokjins Wissenstand, seine Meinung und Einstellung wollten sich schlichtweg nicht mit dem Gesagten Namjoons zu einer logischen Schlussfolgerung verbinden.
Als der Jüngere nach wie vor stumm blieb, entschied Jin spontan und auch, wenn er ganz genau wusste, dass dieser Plan so ziemlich nach hinten losgehen könnte, einfach noch etwas hinzufügen.
„Ich will auch dich nicht angreifen... denn dafür bist du viel zu gut und hilfsbereit... nicht nur, wenn ich Probleme habe, sondern wir alle... du bist ein so perfekter Hyung und Leader... aber wie sollte ich nicht glauben, dass du ebenso diese Meinung von mir hast?"
Die Vermutung, dass er durch das Sprechen von Worten sich davon abhalten konnte, emotional zu werden oder Tränen zu zeigen, stellte sich als Fehleinschätzung heraus.
Jins Stimme brach, seine Gefühle überrannten ihn und alles sprudelte geradezu aus ihm heraus, während er an die Wand gegenüber starrte, als würde diese ihm Halt geben.
„Wie soll ich es dir all das verübeln? Du hast so viel wichtiges zu tun für uns alle... du schreibst Texte, musst ständig aufpassen, dass wir nicht nur Scheiße bauen, redest mit den Reportern, hilfst uns beim Lernen und erledigst wirklich alles... und ich enttäusche dich, bringe dich vielleicht ab und zu zum Lachen... bis du dann wieder genervt bist und ich nicht einschätzen kann, wenn du genug hast... aber wenn es soweit ist, wenn du dich für mich schämst oder mich am liebsten rauswerfen solltest, kannst du es nicht, weil du immer Haltung bewahrst, dich immer zusammenreißt und immer geduldig bist... u-und somit kann ich dir auch nicht sauer sein, wenn du unserem Fan zustimmen würdest, wenn es um meine Fähigkeiten geht, ich... i-ich kann nicht auf dich sauer sein, Namjoon-ah..."
Wie schon so oft, wenn Jin sich aufregte, sah er aus, als würde er gleich umkippen. Der Kopf und die Ohren knallrot, die Hände zittrig und die Knie weich. In seinen Ohren rauschte es und er fühlte sich so gruselig emotionslos und gefühlskalt. So wie immer, wenn er versuchte, abzuschalten, sich zu beruhigen, zu akzeptieren.
„Scheiße", hörte Jin plötzlich eine Stimme hauchen und sein Blick schnellte zurück zu Namjoon, der beinahe ebenso erstarrt vor sich blickte. Erst glaubte der Ältere, sich dieses Wort aus dem Mund des Leaders eingebildet zu haben.
Doch dann blickte dieser auf und ein Stromschlag jagte beim Aufeinandertreffen ihrer Blicke durch Jins Körper. „W-Was?", brachte er dann nur überfordert hervor.
„In deinen Augen war diese Person also ein Fan, oder, Jin?", ertönte plötzlich die wiedergekehrte ernste Stimme Namjoons. Nach einem kurzen inneren Aufatmen, dass er wieder seinen Spitznamen vernommen hatte, kehrte die Verwirrung in diesem zurück.
„Ja, wer denn sonst?"
„Diese Person war kein Fan, Jinnie. Das war sie definitiv nicht. Kein wahrer Fan würde so etwas behaupten."
Ein weiteres inneres Nach-Luft-Schnappen. Und dann: Erneute Verwirrung.
„A-Aber sie hat doch recht..."
Die Stimme des Älteren war nur noch beinahe wimmerndes Hauchen, während er seinen Blick senkte, in der Hoffnung, die in Tränen schwimmenden Augen somit verstecken zu können. „Ich bin nicht mehr als eine schönes Gesicht, ein ständig lachender, selbstverliebter Idiot..."
„Es ist meine Schuld", sprach Namjoon schließlich ausgesprochen sanft und sorgte dafür, dass Jin erneut ansetzte, um zu fragen, was zu Hölle der Jüngere denn nun schon wieder meinte: „Wie kann irgendetwas deine Schuld sein? Du bist doch nicht Schuld daran, dass ich nicht so gut tanzen kann oder dir auf die Nerven gehe!"
„Du bist mir noch nie an irgendeinem Punkt in meinem Leben wirklich auf die Nerven gegangen, Jinnie... selbst in den Momenten, in denen zu es vielleicht minimal tatest, wollte ich nie, dass du gehst... Wenn ich wollte, könnte ich dich immer bei mir haben... allein, um dir dann zu zeigen, dass alles, was du tust, mehr als genug ist. Von deiner Stimme, deinen Tanzfähigkeiten bis zu all den aufmunternden Worte, die du als unser Hyung, um uns alle glücklich zu machen, sagst... nicht zuletzt... dass du siehst, wie atemberaubend, hilfsbereit, selbstlos, wundervoll, freundlich, verständnisvoll, clever, talentiert... wie wichtig du bist... und wie wichtig du mir bist, Jinnie..."
Dieser starrte ihn an und schließlich machte es seine Seele, sein Herz und sein Körper aufgrund dieser überrumpelten Empfindungen und der Situation nicht mehr mit. Keuchend presste er sich die Hand vor den Mund und verfluchte sich selbst für diese Gefühlsausbruch.
Jin, der nun noch wackliger auf den Beinen war, wurde plötzlich von jemanden in eine enge Umarmung gezogen, die ihn daran hinderte, zur Erde zu fallen. Er realisierte, dass es Namjoon war, keuchte ein weiteres Mal aufgrund der Wärme auf, die ihn beinahe wie Zuhause fühlen ließ und blickte mit großen Augen zu dem Größeren, dessen Blick vor Zuneigung erweichte.
„Hyung... Jinnie... bitte setz dich hin, okay? Ich habe Angst, dass du zusammenbrichst... bitte... ich bin hier, schau mich an...", forderte er ihn auf und hatte Jin das Gefühl, dass es das erste Mal in all der Zeit ihrer Freundschaft war, in der Namjoon ihm es entgegenbrachte. Seine vollständige Zuneigung für ihn.
Als könnte ich ihm irgendetwas abschlagen, kam es dem Älteren in den Sinn und er ließ sich wie in Trance zu der weißen Ledercoach neben der Tür führen, auf denen einige Kissen herumlagen.
„Tut mir leid... ich verstehe es nur nicht... ich wusste nur nicht, dass dir so viel an uns allen liegt...", brachte Jin überwältigt hervor. Dies war mehr, als er von ihm je erwarten könnte. Dass Namjoon ihn wirklich so gern hatte, hätte er nicht für möglich gehalten.
„N-Nur..." Er blickte zu seiner Hand herab, die der Leader trotz der verstrichenen Minuten keine Sekunde aus seinen entlassen hatte.
„Wieso hatte ich dann immer dieses Gefühl, dass ich dich in den Wahnsinn treibe? Ich habe so oft gesehen, dass du dich unwohl fühltest... ich dachte schlichtweg, ich könnte nicht mit dir mithalten und wäre zu... keine Ahnung... zu übertrieben, sodass du einfach am liebsten Ruhe vor mir haben wollen würdest..."
„Erstmal liegt mir natürlich an jedem von euch so immens viel... doch ich werde dich immer über alle anderen stellen...", erläuterte er leise und sah zu, wie sein Daumen über Jins Handrücken strich.
„Und bevor du fragst, weshalb... Es ist derselbe Grund, weshalb ich vielleicht so gewirkt habe, dass ich deine Gegenwart nicht mag. Wie sollte ich auch nicht vollkommen eingenommen von deiner Person sein, wenn du einmal im Raum oder mir nahe warst? Wie soll ich mich nicht nur auf dich konzentrieren oder unter deinen unbedeutenden Berührungen zergehen?
Du bist so schnell offen zu vielen Leuten... ich konnte mir nie sicher sein, ob du nur Spaß machtest oder mir wirklich... – ob wir beide wirklich mehr als Freunde sind... ich dachte, es sei das beste, es zu überspielen. Und mich genervt zu zeigen... ich dachte, du blickst darüber hinweg. Vor allem, weil du mich ja niemals so mögen könntest, wie ich dich... fuck, es tut mir leid... das muss dich bestimmt nur noch mehr irritieren..."
„Nein!", brachte er beinahe panisch hervor und schüttelte mit dem Kopf. „Du musst dich nicht entschuldigen... ich könnte dich doch nicht abstoßend für irgendetwas finden... außer, wenn du vielleicht wieder damit ankommst, dass du kein Fisch magst... nur... wie sehr magst du mich denn?"
Als Jin die letzte Frage stellte, war seine Stimme so leise, dass sie kaum zu hören war. Doch Namjoon, in dem Hoffnung auf Besserung und die Prophezeiung auf ewiges Zerstören der heiligen Bindung zu seinem Hyung um die Vorherrschaft kämpften, war unfähig, mehr zu tun, als ihn wie gebannt anzuschauen und dem aufgeregten Klopfen seines Herzens zu lauschen.
„Oder... s-soll ich dir zeigen, wie sehr ich dich mag?", fragte der Ältere somit vorsichtig und mit nach wie vor vor Tränen glänzenden Augen. „Darf ich das?" Unweigerlich leckte der Dunkelhaarige sich über die trockene Unterlippe.
Namjoons Augen legten sich augenblicklich auf sein volles Lippenpaar und er unterdrückte ein Schlucken. „J-Ja... alles, Hyung..."
Etwas zögerlich hob Jin seine freie Hand an und platzierte seine Finger sanft auf der Wange seines Gegenübers, während er den Augenkontakt hielt. In ihm ging alles drunter und drüber. Vor fünfzehn Minuten noch hätte er diese Situation niemals auch nur erträumen können.
Die Unsicherheit kehrte in die Gedanken des Älteren zurück. Namjoon bemerkte dies augenblicklich. So wie er es immer augenblicklich realisiert hatte, wenn es Jin nicht gut ging. Doch er hatte die wirklich wichtigen Themen wie ihre Gefühle füreinander unter den Tisch gekehrt, da sie nur Probleme bedeutet hätten.
Doch nun verstand er, dass das einzige Problem gewesen war, dem jeweils anderen nicht davon zu berichten. Und diesem Missverständnis musste ein für allemal ein Ende gesetzt werden.
Somit sammelte der Blonde seinen Mut zusammen, lehnte sich vor und legte eine Hand in Jins Nacken um ihn näher zu sich zu ziehen und ihre Lippen sanft aufeinander zu drücken.
Dessen Lider flatterten nieder und er versank in dem hauchzarten Kuss, während er behutsam seine Finger über Namjoons Wangen fahren ließ und in seinen Glücksgefühlen beinahe erstickte.
Dieser drückte sich währenddessen enger an den Älteren, der ihn vorsichtig zurück küsste, und steckte all seine Liebe für den Leader in diesen kleinen Kuss. Nie glaubte er, sich so wunderschön wie in diesem Moment gefühlt zu haben.
Salzige Tränen fanden weiterhin den Weg über seine Wange, die von Namjoon hingebungsvoll hinfort geküsst wurden, ehe sich Jin wohlwollend an ihn schmiegte und die Ruhe ihn überkam.
„Lass dir niemals von jemanden einreden, dass du unwichtig, kein Mann oder nicht genug seist...", murmelte der Jüngere schließlich, nachdem Jin nach wie vor leise seufzend sein Gesicht in Namjoons Halsbeuge vergraben hatte und sich in dessen Hoodie krallte. „Du bist so gut, Jinnie... und ich liebe dich für alles, was du tust, was du kannst und bist..."
Anschließend platzierte er einen zärtlichen Kuss auf dessen Stirn. Ein schüchternes Lächeln zierte nun die Lippen des Dunkelhaarigen und er schniefte leise, ehe er seinen Blick erneut mit Namjoons verband.
„Ich liebe dich auch, Namjoon... ich tue es schon so lange", entgegnete der Ältere leise. „Und ich verstehe dich nun..."
„Und ich hoffe, du verstehst nun, wie besonders du bist, Jin..."
Und somit war es einfach nur ein wunderschönes Gefühl, aus Namjoons Mund und in diesem Moment gehört zu haben, dass Jin selbst nicht wunderschön und gut-aussehend war.
Auch wenn dieser Mensch wie alle anderen von Kim Seokjins äußeren Perfektion hingerissen war, war es jedoch vor allem dessen Inneres und dessen Charakter, die für ihn aussagten und Jin somit zu der einzigen Person machten, der er sein volles Herz schenkte.
„Namjoon-ah?"
„Ja, Jinnie-Hyung?"
„Du lässt mich mich makellos fühlen."
.
ENDE
.
THANK U FOR READING MY LOVES
Ich weiß, der Oneshot ist vielleicht nicht gerade sehr originell, doch ich wollte ihn unbedingt schreiben, da ich die beiden und insbesondere Jin, der in meinen Augen oft wirklich nur für sein Visual gelobt wird, so unglaublich gern habe <3
Erneut ist dies natürlich nur Fiktion und ich kann nicht wissen, ob Jin oder jemand anderes vielleicht wirklich so empfinden mag, da wir im Endeffekt alle nicht wissen, wie die Idols denken und empfinden.
Doch ist das meine persönliche kleine Geschichte von Namjoon und Jin, sodass sie mir am Herzen liegt hihi (vor allem hat sie – da ich sie irgendwie an einem Tag geschrieben habe – dazu geführt, dass ich gedanklich so ziemlich am Ende bin oops)
Und sie steigert meine Vermutung, dass Jin wirklich zu meinem Bias-Wrecker wird... und dabei dachte ich immer, alle wären meine bias-wrecker >.<
Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr hattet Spaß beim Lesen. ^^
Umarmungen an alle, die sich Zeit genommen haben, es zu lesen <333
Und hier nochmal eine cute namjin szene (warum auch immer ich die so liebe *sigh*) >.<
ೃ࿔*:・ 𝐋𝐎𝐓𝐒 𝐎𝐅 𝐋𝐎𝐕𝐄 ୭̥⋆*。
࿐໋
©𝐒𝐂𝐅𝐓𝐕𝐈𝐍𝐓𝐀𝐐𝐄
2021
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