☂ ᵈᶤᵉ ᵖʰᶤˡᵒˢᵒᵖʰᶤᵉ ᵈᵉˢ ˡᵉᵇᵉᶰˢ ᵍᶤᵇᵗ ᵉˢ ᶰᶤᶜʰᵗ
☂ erzählerin
Erfolgreich kam Jungkook bei der Philosophieabteilung an, so, wie es heute auch geplant war. Irene hatte er bereits nicht mehr auf dem Schirm, doch er vertraute ihr mit der Aussage, dass sie nicht weit entfernt von ihm sei. Somit kontrollierte er dies auch nicht nach und griff vorsichtig nach dem ersten Buch, welches er sich heute genauer anschauen wollte.
Vorallem Bücher von Spinoza, Camus oder Nietzsche gefielen ihm. Er mochte die Wahrheit, die sie vertraten und mit der sich der noch so junge Buchliebhaber identifizieren konnte. Denn es gab keine Wahrheit. Jedenfalls keine objektive Wahrheit. Subjektive Wahrheiten gab es, und diese waren etwas, was jeder Mensch individuell für sich kreierte.
Jungkook glaubte daran, dass die Welt rein von der Mutternatur kontrolliert wurde. Demnach war es die Natur, die täglich durch ihre wunderschöne Routinen wie zum Beispiel der Regen, das Erdbeben, die Sonne oder der Mond, eines Tages von der Menschheit zerstört werden würde. Nun noch nicht komplett zerstört, aber dies würde bald der Wahrheit aller Menschen entsprechen, wenn die Gesellschaft sich der Natur gegenüber weiterhin so grausam verhalten würde. Diese Meinung vertrat Jungkook voll und ganz, aber es war etwas, was er wie alles Persönliche von sich still mit sich trug.
,,Kann ich Ihnen weiterhelfen?",ertönte eine ruhige aber deutlich fröhliche Stimme, die Jungkook erstmal erschaudern ließ. Er hätte nicht gedacht, bereits jetzt schon Aufmerksamkeit erregt zu haben. Panisch blickte er still in sein Buch hinein und atmete tief durch, in der Hoffnung, der Herr sprach nicht mit ihm.
Nach einem Moment bemerkte er dann, dass der Herr doch mit ihm sprach, weshalb er sich wohl oder übel seinem Schicksal hingab und den Mann neben sich achtsam anschaute. Langsam schüttelte er den Kopf, während er den großen Jungen für einen Moment still anschaute und es dann bei ihm ,,Klick!" Machte.
Den kannte ich doch irgendwoher, dachte sich der zurückhaltende Junge, bevor er den Blick dann doch schnell wieder abwandte und in das Buch hinein schaute, was er gerade am Entdecken war.
,,Es freut mich, dich in meiner Bücherei als Kunde wieder sehen zu können. Du scheinst an der Philosphie interessiert zu sein. Wer ist dein Lieblingsphilosoph?",entkam es Taehyung dann doch etwas leiser und sanfter in der Tonlage, während er einen Schritt unauffällig zurück trat, um dem Jungen nicht näher zu kommen, der ihm in der besagten Nacht so hilfsbereit und selbstlos an der Seite stand.
Auch wenn Jungkook sofort den geschickten Umgang von Taehyung in seiner Sprache und Tonlage wahrnahm, war er doch noch etwas überwältigt von der Offenheit und Selbstbewusstsein, der dieser Riese ausstrahlte. In der besagten Nacht war keine Spur von diesen Eigenschaften zu erkennen, sodass Jungkook dessen Aura erstmal etwas auf sich wirken lassen musste, bevor er irgendwas erwidern konnte.
Auch dies tat er nur mit großer Mühe, weil sie gerade in der Öffentlichkeit waren und nicht alleine in der gewohnten Umgebung von ihm beziehungsweise der Psychiatrie.
,,Das ist eine eher persönliche Frage, als eine Frage, die man einem Kunden stellt, oder nicht?",gab der Jüngere nun auch die ersten Worte von sich, während er anfing das Buch an seinen flachen Bauch zu pressen, um etwas Druck ablassen zu können. Egal, wie freundlich der Fremde ihm war, stressig war diese Situation trotzallem noch.
Bemerkte er meine blasse Haut? Sah er meine Muttermale, die ich auf dem Gesicht hatte? Bemerkte er schon meine offenen Wunden am Hals? All diese Fragen kamen gleichzeitig wie auf einem Schlag in Jungkook hoch, und die Angst überkam ihm.
Doch bevor diese die Kontrolle über ihn nehmen konnte, fing Taehyung an, breiter zu lächeln bei der doch recht selbstbewussten Antwort des Schwarzhaarigen.
,,Naja, ich wollte dich genauso ansprechen, wie du mich angesprochen hast in der Nacht. Da du aber anscheinend keine Hilfe brauchst, dachte ich, stelle ich eine meiner neugierigen Fragen.",erwiderte der 1,80m großer Junge, der wie ein Sonnenschein konstant am Strahlen war. Zwar war dies etwas, woran seine Kund*Innen ihn immer wieder erkannten, aber gerade war wirklich nur Jungkook der Grund für sein Strahlen.
Nachdenklich blickte der Besagte doch etwas verunsichert auf den Boden und versuchte seine Worte zu finden. Antworte ich ihm jetzt, oder eher nicht? Was ist, wenn er meine Antwort ausnutzt, um sich anschließend um mich lustig zu machen?
,,Ich muss ehrlich zu geben, dass es mich schon echt freut, dich noch einmal sehen zu dürfen. Ich dachte, ich werde dich nicht mehr sehen.",sagte Taehyung dann doch wieder etwas ruhiger, um keine Aufmerksamkeit von anderen Kund*Innen zu erregen. Er wollte, dass der fremde Junge sich wohl bei ihm, in seiner Bücherei fühlte. Und wer weiß, vielleicht würde der Junge dann öfters hier vorbeikommen, dachte er sich hoffnungsvoll.
Interessant war er aufjedenfall schon...
,,Ich bin nicht der einzige Mensch, der dir in dieser Nacht ein offenes Ohr geschenkt hätte. Somit gibt es eigentlich gar keinen Grund, sich über meine Anwesenheit zu freuen.",antwortete Jungkook eher zurückhaltend als offensiv. Schließlich hatte er ja nichts gegen den Riesen. Doch fremd war er ihm immernoch. Er hob seinen Kopf langsam wieder an, wobei seine Augen ihn konzentriert zu betrachten begannen.
Der große Junge trug einen braunen Pullunder, darunter ein beiges Hemd und eine runde, schwarze Brille, womit er wirklich wie ein Bücherwurm aussah. Genauso wie er selbst, trug auch Taehyung eine schwarze, lockere Hose, die aber einen tieferen Schnitt hatte.
Ohne etwas zu sagen, ließ sich dieser ruhig beäugen, weil er sich gut vorstellen konnte, dass sein Gegenüber sich erstmal an ihn gewöhnen musste. Obwohl zugegeben, die Art und Weise wie dessen schluchtschwarzen Augen ihn abscannten, doch ziemlich angenehm für ihn war.
,,Wenn wir dies aus logischer Perspektive betrachten, hast du recht. Doch kein Mensch schafft es rein aus Logik zu handeln. Oder wie Aristoteles sagte:,,Freude ist der Sinn und Zweck des Lebens, sein Ziel und das Ende der menschlichen Existenz."",erwiderte Taehyung zielstrebig darüber, ein Gespräch mit dem Jungen vor sich aufbauen zu wollen.
,,Also möchtest du mir sagen, dass ein nach Logik gerichtetes Leben in dem Sinne kein Wert hat, weil es die Freude ist, die uns Menschen Antrieb, Sinn und Zweck gibt? Mal abgesehen von dem letzten Teil des Zitats.",entkam es Jungkook dann doch interessierter an der Unterhaltung, während seine Augen an die seines Gegenübers hängen blieben. Dieser nickte ihm friedlich zu, als es für eine Weile dann doch Stille herrschte.
,,Einer meiner Lieblingsphilosophen ist Friedrich Nietzsche..."
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Ich hoffe, es geht dir soweit gut! Ich freue mich über jeden Einzelnen etwas zu hören.
Habt ihr einen Philosophen, den ihr toll findet?
- Eleja :)
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