Kapitel 2. Familienkonferenz

Mit einem kleinen Abstand blieb der mir unbekannt etwas vor mir stehen, während ein breites, aber auch etwas freches grinsen seine Lippen umspielte. "Du und gefährlich? Wirklich?", fragte er mich belustigt und musste etwas lachen, ich hingegen fand das ganze überhaupt nicht witzig, schließlich hatte er keine Ahnung wer hier eigentlich vor ihm stand. " Du solltest es nicht heraus provozieren!", warnte ich ihn, denn einen Wutausbruch von mir wollte er sicher nicht riskieren. "Wer bist du überhaupt und was willst du von mir?", fragte ich ihn schließlich, denn wir kannten uns nicht und waren uns auch noch nie zuvor begegnet. "Ich bin Kai und eigentlich suche ich nach meiner Schwester Jo, kennst du sie?", fragte er mich schließlich direkt, ohne um den heißen Brei herumzureden. "Nein ich kenne sie nicht wirklich, ich kann dir dabei leider nicht helfen!", gab ich ihm knapp zur Antwort und wollte an ihm vorbei, jedoch stellte er sich mir erneut in den Weg. "Im ernst?! Ich verrate dir meinen Namen und du lässt mich hier einfach stehen, ohne mir zu verraten mit wem ich das Vergnügen hatte?", mein Blick glitt in seine Augen und wenn ich ehrlich war hatte ich das Gefühl dass mit diesem Typen irgendwas nicht stimmte, aber ich musste ihm ja schließlich nicht meinen ganzen Namen nennen. "Aria!", gab ich nur knapp von mir und wagte einen zweiten Versuch an ihm vorbeizugehen, doch erneut versperrte er mir den weg, was meinen Wut Pegel direkt zum kochen brachte und ich ihn mit nur einer Handbewegung in der Luft schweben ließ und ihn anschließend mit meiner Magie an eine der Hauswände fixierte. "Man sollte mich wirklich nicht wütend machen Kai!", sagte ich in einem ernsten Ton und sah den jungen Mann vor mir genau an. Mir war nicht bewusst ob er ein Mensch war, denn wenn er es war, dann wusste er nun das Hexen existieren und somit war ich aufgeflogen, seine Worte jedoch überraschten mich. "Du bist also auch eine Hexe", stellte er fest und sah mich etwas grinsend an. "Auch?", fragte ich etwas überrascht und ließ den jungen Mann wieder runter, doch Kol und Hope kamen in dem Moment aus dem Grill und hatten wohl noch einen kurzen Moment mitbekommen, wie ich meine Magie benutzt hatte. "Los, wir verschwinden hier!", erklang Kol sein nicht gerade erfreute Stimme, jedoch sah er Kai an, als würde er ihn kennen, oder als wären sie sich schon mal begegnet.

Kol packte mich am Handgelenk und zog mich in richtung meines Autos, während Hope uns schnellen Schrittes folgte, ich jedoch zu Kai zurück sah, der uns dreien nachsah. Doch ehe ich mich versah, drückt Kol mich auf die Beifahrerseite, während er auf der Fahrerseite und Hope auf dem Rücksitz Einstieg. In nur wenigen Sekunden, raste Kol auch schon los in Richtung Anwesen. "Bist du verrückt geworden? Wie oft hat Klaus euch gesagt, das ihr eure Magie geheim halten sollt und nicht außerhalb des Anwesens eure Kräfte benutzen sollt?!", erklang Kol seine etwas wütende Stimme, was mich nur seufzen ließ. "Entspann dich, er ist anscheind auch ein Hexer okay!? Er hat mich einfach wütend gemacht", stellte ich direkt klar, doch Kol hatte dafür keinerlei Verständnis, wie sich kurz darauf herausstellte. "Anscheind? Man kann viel sagen Aria!"

Als wir am Anwesen ankamen und das Haus betraten, stampfte Kol wütend in dieses hinein, während alle anderen im Salon saßen, doch die Blicke aller anderen richtete sich gleich auf uns drei. Meine Eltern merkten natürlich gleich das etwas nicht stimmte und standen in nur wenigen Sekunden vor uns. "Es ist keine 23 Uhr, was ist passiert?", fragte mein Vater, doch weder Hope, noch ich sagten etwas. "Frag deine Tochter, die sich wie du auch nicht unter kontrolle hat!", meinte Kol, weswegen der Blick meines Vaters direkt wieder zu mir glitt. "Was meint er damit?" "Nichts meint er damit", sagte ich, doch natürlich kannte mein Vater mich und wurde von daher auch etwas lauter, da er genau wusste das ich log. "Da war so ein Typ, er hat mich was gefragt und mich dann nicht an sich vorbei gelassen. Er hat mich wütend gemacht und dann.. naja.." "Du hast deine Magie benutzt?", fragte mein Vater völlig entsetzt und die Wut war ihm deutlich anzumerken, während meine Mutter mich nur enttäuscht ansah. "Aria, wie oft haben wir dir gesagt dass ihr eure Kräfte nicht benutzen sollt! Weiß er wer du bist?", hakte meine Mutter nach, während mich alle gespannt ansahen. "Ich hab ihm nur gesagt das ich Aria heiße, mehr nicht." "Mehr nicht? Er weiß dass du eine Hexe bist!" "Er ist doch selbst ein Hexer... denke ich, zumindest hat er da was angedeutet", sagte ich, doch das interessierte meinen Vater kein Stück. "Einen Monat Hausarrest und ihr beide geht nirgendwo mehr alleine hin verstanden!?", bei den Worten meines Vaters sah ich diesen fassungslos an. "Einen Monat?" "Richtig, einen Monat!", wiederholte er meine Worte, doch diese Strafe war definitiv zu hart und maßlos übertrieben für so eine Lappalie. Ohne ein weiteres Wort zu sagen verschwand ich auf meinem Zimmer, wo ich die Tür lautstark zu knallte und mich auf mein Bett warf. Diese Strafe war einfach nur unfair und maßlos übertrieben, er tat ja so, als hätte ich Gott weiß was angestellt. Mit einem Zauber schloss ich meine Tür, denn ich wollte heute niemanden mehr sehen. Ich wollte meine Ruhe haben, da sollte einfach niemand stören, oder unangekündigt rein platzen. Ja ich hatte vielleicht mist gebaut, aber mein Vater war auch nicht gerade die Unschuld in Person. Ich ähnelte ihm in gewissen Dingen nunmal, was war so falsch daran? Er hat schließlich genauso Fehler gemacht, doch niemand hatte ihn so hart bestraft wie er mich gerade.

......

Dieser eine Monat zog sich so lang wie noch nie zuvor. Es fühlte sich an, als wäre ich Jahre in diesem Anwesen eingesperrt worden und die Langeweile war kaum auszuhalten, also blieb mir nichts anderes übrig als meine Gemälde zu vollenden, die ich in den letzten Wochen angefangen hatte. Freya war die einzige die an meinem letzten Tag des Hausarrests im Anwesen war, um mich im Auge zu behalten, während alle anderen irgendeine Sache klären mussten, von denen sie Hope und mir jedoch nichts erzählt hatten, angeblich wären wir zu jung um helfen zu können. Es war immer wieder dieselbe lächerliche Ausrede, als wären Hope und ich noch kleine Kinder die man beschützen musste. Kaum hatte ich diesen Gedanken vollendet, sprang die Tür des Anwesens auf und mein Dad kam wutgeladen mit meiner Mom und seinen Geschwistern in den Salon, wo ich am zeichnen war und Freya auf dem Sofa saß und ihr Buch gleich beiseite legte. "Was ist passiert?", fragte Freya meinen Dad, weswegen auch ich von meinem hocker Aufstand und von der Leinwand wegtrat. "Er ist wieder da!", hörte ich nur die Tiefe Stimme meines Vaters, jedoch hatte ich keinerlei Ahnung, wen er mit 'ER' meinte. "ER?", fragte ich verwirrt nach und betonte dieses Wort etwas. "Unser Vater ist zurück", sagte er nur und sah Freya dabei genau an. "Unmöglich, er liegt in einer Gruft von der niemand weiß und das auch noch außerhalb Mystic Falls, wir haben ihn doch selbst in Ketten gelegt", meinte Freya und ich hatte keine Ahnung was dieser Aufstand sollte. "Wartet!", setzte ich erstmal an. "Hope und ich haben einen Großvater der noch lebt und von dem wir nichts wissen?", fragte ich verwirrt nach und Verstand diese Aufregung nicht. Dennoch stellte sich mir die Frage, wieso Dad oder die anderen nie etwas von unserem Großvater erwähnt hatten? "Es gibt nichts was man über diesen Mann großartig wissen müsste Aria, denn es gibt Gründe, sogar sehr gute dafür, dass ihr ihn nie kennengelernt habt und ich werde verhindern dass das jemals passieren wird!", stellte mein Vater direkt klar, während sein Ton und sein Blick ziemlich ernst waren. "Hol deine Schwester aus dem Garten, wir haben etwas zu besprechen!", noch nie habe ich meinen Vater so ernst erlebt wie in diesem Moment, nicht mal als er mir Hausarrest gegeben hatte weil ich meine Magie benutzt hatte war er so ernst. Doch er war nicht einfach nur ernst... Nein, man konnte seine Anspannung förmlich spüren. Dennoch tat ich was er sagte und ging in den Garten um Hope zu holen, die mit ihrer Magie die Pflanzen wachsen ließ. Es half ihr dabei ihre Kräfte besser kontrollieren zu können, es beruhigte sie, bei mir hingegen half diese Methode überhaupt nicht, auch als Kind nicht. Jedesmal sind die Blumen verwelkt, oder ein Teil der Pflanzen im Garten gingen in Flammen auf wenn ich wütend war. Denn wenn ich Wut verspüre, kann ich meine Kräfte nicht kontrollieren.

Gemeinsam mit Hope ging ich zurück in den Salon, wo alle auf dem Sofa, oder auf einem Sessel saßen und Hope und ich mitten im Raum vor ihnen standen. Die gesamte Familie hatte sich versammelt. Mom, Dad, Kol, Rebekah, Elijah und auch Freya saßen dort und sahen meine Schwester und mich an. "Was ist?", fragte ich schließlich und auch Hope war etwas verunsichert über diese Familienkonferenz, die gerade zum ersten mal mit uns stattfand. "Es gibt einen gewissen Mikael Mikaelson, er ist unser Vater und.." "Nicht unser! Euer Vater!", setzte mein Vater an und stand auf, ehe er sich zu Hope und mir drehte. " Ich bin nicht sein Sohn und das hat er mich spüren lassen! Er macht jagd auf Vampire.. und Jagd auf uns, seit Jahrhunderten! Wir konnten ihn ein paar Jahrhunderte ausschalten, aber anscheind hat irgendein Vollidiot ihn wieder befreit. Ich möchte das ihr gemeinsam mit Freya einen Zauber sprecht, der ihn schwächt, damit Elijah und ich ihn töten können! Dieser Zauber ist sehr mächtig und ich würde euch nicht darum bitten wenn es nicht wichtig wäre, aber ich verstehe auch wenn ihr es nicht tun wollt", versuchte Dad es ruhig zu erklären, doch Hope und ich entschieden uns dafür unserer Familie zu helfen. Familie hielt für immer und ewig und egal ob ich sauer auf meinen Dad wegen des Hausarrests war, niemand würde meine Familie angreifen und ungeschoren davonkommen!

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