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Es war mitten in der Nacht als Wooyoungs Mutter leise an der Zimmertür von San klopfte. Ohne zu zögern kam sie einfach rein und erblickte ihren Sohn und seinen Freund eingekuschelt auf dem Bett liegen. Anscheinend waren sie so eingeschlafen...
Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie hielt sich schwer davon ab nicht zu weinen. Sie wollte auf keinen Fall jemanden aufwecken vor allem nicht ihren Sohn doch als sie sanft durch seine weichen Haare strich konnte sie es schließlich nicht mehr aushalten und ließ ein leises Schluchzen aus. Tränen liefen ihre Wangen runter und sie musste bei seinem Anblick doch leicht lächeln.
Wooyoung sah so friedlich aus und erinnerte sie an eine Katze, so wie er sich an San kuschelte, aber auch gegen ihre Hand schmiegte.
Er war so groß geworden.
Seine Mutter erinnerte sich an die Zeiten als er noch zu ihr hoch sah und nichtmal einen richtigen Satz bilden konnte. Jetzt war das Gegenteil eingetroffen und er war deutlich größer als seine Mutter und besser darin seine Gefühle auszudrücken.
Wooyoung war so ein emotionaler Mensch und erinnerte Yoona an sich selber, aber auch unglaublich an seinen Vater. Von beiden Elternteilen hatte er meistens nur das Gute übernommen.
Für die 35-Jährige war es unglaublich zu sehen, dass er zu einem eigenen Mensch heran gewachsen war.
Die junge Mutter beugte sich runter und gab Wooyoung einen letzten und sanften Kuss auf seine Stirn.
Eine ihrer Tränen tropfte auf seine Wange und sorgte dafür dass die Frau sich etwas entfernte um einen Ticken lauter zu schluchzten.
Sie musste ein paar Mal Durchatmen bis sie in sein Ohr flüsterte, ❞Ich liebe dich so unglaublich sehr mein Sohn... Ich hoffe, dass du mir eines Tages verzeihen kannst. Vielleicht bin ich nicht hier, aber werde immer für dich da sein. Ich vertraue dir... Mein starker Junge kriegt das, nach all dem was er erlebt hat, auch hin. Entschuldige, dass ich gehen muss und so eine schlechte Mutter war... Aber so ist es besser...❝.
Kaum hatte sie sich umgedreht ertönte eine verwirrte Stimme hinter ihr.
❞Wohin gehen Sie...?❝, fragte San leise und rieb sich müde seine Augen.
Die Blondine schreckte etwas auf und wollte weiter gehen, doch San wurde etwas lauter, ❞Hallo?❝.
Schluckend blieb sie stehen und wischte sich selbst ihre Tränen weg.
❞N... Nach Daegu für ein Jobangebot... Ich kann dich und Wooyoung einfach nicht trennen. Ihr verdient das nicht... Bitte pass auf ihn auf.❝, weinte sie und drehte sich zum Jugendlichen.
Fest umarmte sie ihn und küsste nun auch seine Stirn.
❞Ich werde euch vermissen...❝, schniefte sie und wurde genauso fest vom Schwarzhaarigen umarmt.
❞Das wird Wooyoung so verletzten... Warum haben Sie es ihm nicht vorher gesagt?❝, fragte er und sah sie verletzt an.
Yoona bedeutete ihm auch unglaublich viel. Sie hatte in den letzten Jahren auch viel für ihn und seine Familie getan. Ihn und seine Mutter unterstützt als sein Vater bei der Arbeit schwer verwundet wurde. Für sie gekocht, ihnen Geld geliehen, sie aufgemuntert, ihnen Hoffnung gegeben und beide, aber besonders San abgelenkt, weil Sora einfach nicht mehr konnte. Zwar wollte sie es San nicht zeigen, aber sie war damals einfach zu kaputt. Die Liebe ihrer Lebens lag im Sterben und sie musste auf ein Kind aufpassen. Sans Mutter war ihr immer noch dankbar, dass sie ihr unter die Arme gegriffen hatte und sie würde auch ewig dankbar dafür bleiben.
❞Wie oft soll ich es noch sagen. Duze mich bitte und ich weiß, aber ich vertraue euch. Ihr seid für uns wie unsere Familie. Ihr schafft das schon. Vielleicht ist es egoistisch, aber ich konnte es ihm nicht erzählen. Ich konnte es nicht. Du weißt wie sehr er an uns beiden hängt. Ich habe ihm die Entscheidung einfach abgenommen.❝, erläuterte sie und hörte dass auch San anfing zu Schluchzen.
Sein Herz schmerzte. Schon immer hasste er es Menschen zu verlieren, die ihm wichtig waren und Yoona war keine Ausnahme.
❞Sssst... Bitte weine nicht...❝, jammerte sie da es immer schwerer für sie wurde zu gehen.
Für einige Sekunden wurde es still. Es war nur leises Schluchzen zu hören. Schweres Herzens löste die Ältere sich und stand auf.
❞Ich wünsche euch das beste. Mach ihn glücklich.❝
❞Ihnen auch und ich werde mein bestes tun.❝
Ihre Zeit war gekommen, weshalb die Blondine den Raum verließ und San sich zu Woo legte.
Er blickte in sein hübsches Gesicht und war sich sicher, dass sie es schon irgendwie hinbekommen würden. Der Schwarzhaarige würde alles tun um seinen Freund glücklich zu machen.
In der Zwischenzeit ging Woos Mutter die Treppen runter und umarmte ihre beste Freundin weinend. Sora und Seokjin weinten beide stark, aber wussten, dass sie das tun musste. Woo's Mutter hatte Wünsche, die sie nie erfüllen konnte und so vieles, die sie noch erleben wollte.
Auch Seokjin kam nach einigem Zögern in die Umarmung. Er und seine Frau hielten ihre beste Freundin in ihren Armen und sorgten dafür, dass sie sich wohl fühlte. In den letzten Monaten hatte Yoona ihren Mann nach jahrelanger Unterdrückung und Gewalt verlassen und hatte endlich wahre Freunde gefunden, die hinter ihr standen und sie unterstützten so wie es noch nie jemand tat. Nun musste sie das alles hinter sich lassen.
❞Ich muss gehen...❝, weinte sie und knickte leicht zusammen.
❞Du schaffst das!❝, schluchzte Sans Mutter und half ihr mit ihrem Mann hoch.
❞Wenn irgendwas ist sind wir hier...❝, lächelte Officer Choi betrübt und umarmte sie zum letzten Mal.
Die Angesprochene nickte und griff zittrig nach ihrem Koffer, doch Seokjin nahm ihr in ab und trug ihn für sie ins Taxi. Weinend stieg die Blondine ein und krallte sich in ihren Sitz. Die Chois winkten ihr und schon fuhr das Taxi los. Kurz winkte sie zurück, aber dann drehte sie sich wieder nach vorne. Es gab nun kein zurück mehr. Von hinten aus sah sie durch die Windschutzscheibe auf die beleuchtete Straße und weinte bitterlich. Schuldgefühle stiegen in ihr auf, aber es war nicht für immer. Wooyoung würde sie (hoffentlich) verstehen und auch sie würde sich an ihr neues Leben gewöhnen. In der Stadt aus dem ihre Familie stammte. Die Großstadt Daegu. Sie war endlich bereit.
...Aber war es Wooyoung?
Dieser schlief friedlich in Sans Armen, während es diesem schwer fiel nicht zu weinen.
Jetzt waren es nur noch San und seine Eltern, ein paar Freunde und Hoseok, die für den blonden Jungen da waren. Er hatte einer der wichtigsten Personen in seinem Leben halb verloren. Yoona war nicht Tod. Sie würde nur umziehen, aber Daegu war entfernt und es war unklar, wann sie sich wieder sehen konnten.
Auf eine bessere Zukunft...
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Ich habe so geweinttt als ich das geschrieben habe... ㅠㅠ
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