Pov. Jin

Nervös biss ich mir auf meiner Unterlippe rum.
Wie lange wird Namjoon noch brauchen?
Ich sah nochmal auf mein Handy.
Immernoch keine Nachricht von ihm.
Er wollte sich doch beeilen.
Ist es etwa schief gelaufen?
Das darf doch nicht wahr sein!

Ein Klingeln riss mich aus den Gedanken und ich stürmte zur Wohnungstür um sie aufzureißen.
Vor mir stand Namjoon der einen schlafenden Kookie in seinen Armen trug.
Das erste was mir an Kookie auffiel waren die blauen Flecke die auf seinem ganzen Körper verteilt waren und die großen Schatten unter den Augen.
Armes Baby.
Was hat Taehyung ihm bloß angetan?
Wie konnte er nur?

Ich trat zur Seite und ließ Namjoon rein, nur um die Tür dann zu schließen.
Er trug Kookie ins Wohnzimmer und legte ihn aufs Sofa ab.

,,Du weißt wie der Plan lautet, oder?
Morgen musst du mit Kookie hier verschwinden, ansonsten wird es nicht gut laufen."

Meinte Namjoon und ich nickte kurz und hoffte das unser Plan aufgehen wird.
Mein Gegenüber zog aus seiner Hosentasche zwei Schlüsse.
Einer war für das Zweitauto was er besaß und der andere für die Wohnung in die ich und Jungkook ziehen würden.

,,Ich werde Jimin euch dann auch noch bringen und Yoongi bescheid geben."

Fügte er noch hinzu.
Ich bejahte nur und verschwand dann in unser Zimmer um ein paar Sachen zu packen.
Genügend Kleidung die sich von mir hier angesammelt hatte und noch anderes Zeugs.
Geld hatte ich ja genügend, obwohl mir Namjoon gesagt hatte, dass in der anderen Wohnung auch noch Geld war und er für die ersten Monate schon vorbezahlt hatte.
Ich war froh, dass er uns half.
Ich ging wieder ins Wohnzimmer und sah nach meinem besten Freund.
Kookie lag schlafend auf dem Sofa, während Namjoon ihn seufzend musterte.

,,Ich hoffe Taehyung wird uns irgendwann in Ruhe lassen."

,,Dich und Jimin vielleicht, aber Jungkook wird er nie den Frieden lassen den sich der kleine verdient hat.
Taehyung ist viel zu vernarrt darin ihm wehzutun."

Wir entschieden uns dazu Kookie in unser Bett zu legen.
Namjoon bestand darauf, dass ich bei Kookie bleiben sollte und er unten auf dem Sofa schlief, doch ich hatte verneint und somit schliefen wir zu dritt eng aneinander gekuschelt in Namjoons Bett.

Ich lag dicht mit dem Rücken an Namjoons Brust und Jungkook hatte sich an mich geklammert und atmete ruhig.
Er muss wohl sehr müde sein, doch ich lag wach.

,,Kannst du nicht schlafen, Jinie?"

Namjoons tiefe ruhige Stimme ließ mich kurz meine angestaute Luft ausatmen.
Er war so fürsorglich und nett.
Ich hörte mich ja schon fast an wie ein Verehrer oder so, aber es ist ja auch kein Geheimnis mehr, dass ich einen klitzekleinen Crush auf ihn habe.
Nur er kapierte das nicht.

,,J-ja, dass mit Kookie macht mich etwas a-aufgeregt."

Und auch das ich hier dicht an Namjoon gedrückt bin und er grade seinen Arm um meine Hüfte schlang.

,,Du bist ein echt liebenswerter Mensch. Ich finde es erstaunlich wie du dich so voller Herzen um deine Mitmenschen kümmerst, sogar um mich obwohl ich ein echtes Arschloch zu dir war."

Kurz löste Kookie seine Klammerei und drehte mir den Rücken zu.
Die Worte von Namjoon ließen mich erröten und ich versuchte etwas von ihm wegzurutschen, was durch Kookie eher schwierig war.

,,Danke, aber wärst du weiter so ein Arschloch geblieben, dann hätte ich mich nicht so um dich gekümmert.
Dir ist klar, dass ich echt Angst vor dir und deinen Wutausbrüchen hatte."

Murmelte ich, doch er verstand es und seufzte nachdenklich.
Plötzlich drehte er mich ganz zu sich, so dass ich seinen Atem spüren konnte.
Sein rechter Arm war immernoch um meine Seite gelegt und drückte mich näher an ihn.
Mit großen Augen schaute ich zu ihm rauf und erkannte durch das knappe Licht was von dem Mond durchs Fenster ins Zimmer fiel ein sanftes Lächeln was sich auf seinen Lippen gebildet hatte.

,,Ich verspreche dir, dass ich nie wieder so zu dir sein werde.
Mir tut es selber weh, dass ich dich so behandelt habe.
Jetzt habe ich ja meine Gefühle und Emotionen unter Kontrolle, Jinie."

Er strich mir mit seiner anderen Hand ein paarmal durch mein Haar und ich seufzte genießend auf.
Es ließ mich noch mehr erröten und er schmunzelte was ich merkte.

,,Seit wann wirst du so verlegen?
Wir schlafen doch immer in einem Bett."

,,J-ja aber nicht so nah!"

Verteidigte ich meine roten Wangen und sah überall hin bloß nicht in sein Gesicht.
Dafür dass er ein Chaot war und vieles kaputt machte, war er echt schlau und merkte, wenn etwas nicht stimmte.

,,oder liegt es daran, dass da jemand auf mich steht?"

Jetzt zog er mich auch noch auf damit.
Ist ja schon schlimm genug, dass das sogar stimmte.
Ich wusste nicht wie ich darauf antworten sollte, doch er sah mich abwartend an und fuhr mir währenddessen wieder durch mein Haar und streichelte ab und zu meine Seite, so als würde er versuchen irgendwelche Antworten aus mir heraus zu kitzeln.

,,W-was? N-nein... Also-"

Ich schluckte hart und wusste, dass das nicht gerade glaubwürdig rüberkam.
Immernoch mied ich verlegen seinen Blick.
Woher wusste er, dass ich einen Crush auf ihn hatte?
Hoffentlich findet er das nicht ekelig oder so.

,,Ist nicht schlimm Jinie.
Ich finde es süß, auch wenn du sehr auffällig bist.
So wie du mich immer anschaust oder versuchst in meiner Nähe zu bleiben oder wie du jetzt so verlegen bist und meinen Blick meidest."

,,D-das stimmt doch garnicht!"

Aufgebracht sah ich zu ihm rauf und seine Hand fuhr runter zu meinem Kinn um meinen Blick oben zu halten.

,,Gut dann eben anders.
Du kannst mich jederzeit wegdrücken, aber ich möchte sichergehen, dass meine Gefühle für dich auch so stark sind wie deine Gefühle für mich."

Nichtmal Zeit zum antworten hatte ich, ehe er mir sanft seine Lippen auf meine drückte und ich erstarrte.
Ein aufregendes schönes Gefühl durchfuhr mich und nach einiger Zeit erwiderte ich sogar bis er unseren sanften Kuss löste.
Heißt das er steht auch auf mich?

,,Wow, du bist unglaublich Jin.
Und so verdammt hübsch und niedlich.
I-ich weiß nicht wie ich das sagen soll, aber würdest du mit mir a-ausgehen wollen?"

Er brauchte keine Antwort, ich drückte ihm einfach meine Lippen auf und er erwiderte sofort und zog mich noch stärker an sich.

,,Kann ich nicht einfach gleich dein Freund werden?
Natürlich können wir auch auf Dates gehen."

Fragte ich und er nickte hastig und lächelte warm.

,,Du machst mich damit mehr als nur glücklich."

Und du mich auch Namjoon, nur ist es schade, dass wir uns ab morgen kurz trennen müssen.
Ich kuschelte mich an ihn und nach ein paar Streicheleinheiten die wir austauschten schlief ich wohlig in seinen Armen ein.