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Taehyung:

"Vorsicht, jetzt wird es kurz kalt.", warnte mich der Arzt, als er das kühle Gel auf meinen Bauch auftrug. Reflexartig zog ich meinen Bauch ein und biss mir auf die Unterlippe, weil die Kälte mich überraschte. Doch ich beruhigte mich schnell wieder, drückte Jimin's Hand fester und atmete tief durch.

"Also, Herr Kim. Sie sind jetzt ungefähr in der vierten Schwangerschaftswoche. Mit etwas Glück können wir heute bereits die Blastozyste entdecken – das ist ein kugelförmiger Zellhaufen, der sich in der Gebärmutterschleimhaut einnistet. Noch sieht das nicht wirklich nach einem Baby aus, aber es hat bereits die besten Voraussetzungen, eines zu werden. Die Blastozyste beginnt, sich einzurichten: Der Dottersack bildet sich, der das Baby zunächst ernährt, und auch die Fruchtwasserhöhle entsteht. Gleichzeitig beginnt sich der Mutterkuchen zu entwickeln, der Ihr Baby mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen wird. Darüber werden auch Stoffwechselprodukte abtransportiert." Der Arzt warf mir einen freundlichen Blick zu. "Hatten Sie bereits eine Blutung?"

Ich blinzelte verwirrt. Ganz ehrlich – ich verstand nur die Hälfte von dem, was er sagte. Trotzdem versuchte ich, mir das Wichtigste zu merken. "Ähm... Nein, hatte ich nicht. Hätte das passieren sollen?", fragte ich unsicher und beobachtete, wie er konzentriert das Ultraschallgerät über meinen Unterleib führte.

"Das kann manchmal vorkommen.", erklärte er geduldig. "Wenn sich die äußeren Zellen der Blastozyste in die Gebärmutterschleimhaut einnisten, kann es zu einer leichten Blutung kommen – meist in hellem Rosa oder Braun. Diese sogenannte Einnistungsblutung tritt aber nicht bei allen auf. Bei etwa zwei Dritteln der Schwangeren bleibt sie unbemerkt. In Ihrem Fall scheint das wohl so zu sein."

Ich nickte langsam, während ich versuchte, die Informationen zu verarbeiten. Es war irgendwie faszinierend... und ein bisschen beängstigend zugleich.

"Wie groß ist denn mein Baby jetzt?" Meine Stimme klang leiser, als ich es wollte. Ich wusste, dass Jungkook genau diese Frage stellen würde, und ich wollte vorbereitet sein.

Der Arzt lächelte. "Momentan ist es noch winzig – etwa so groß wie ein Mohnsamen. Aber das Wachstum ist rasant. Beim nächsten Termin, also in der achten Woche, wird es ungefähr die Größe einer Himbeere haben."

Ich nickte beeindruckt, während Jimin neben mir aufgeregt die Hände zusammenlegte. "Wow... und wie groß ist es in der zwölften Woche? Dann, wenn man das Geschlecht erkennen kann?", fragte er neugierig.

Dr. Choi lächelte amüsiert. "In der zwölften Woche wird es etwa die Größe einer Zwetschge haben. Zu diesem Zeitpunkt kann Ihr Baby bereits die Finger öffnen und die Zehen anziehen."

"Oh mein Gott... so kleine Füßchen~", murmelte ich, während ich unbewusst meine Hand auf meinen Bauch legte. Ein leichtes Schmunzeln lag auf meinen Lippen – die Vorstellung war irgendwie zu süß.

"Soll ich Ihnen ein Bild ausdrucken?" fragte der Arzt schließlich. "Man erkennt zwar noch nicht viel, aber es ist dennoch ein erster kleiner Meilenstein."

Meine Augen leuchteten auf. "Ja, bitte! Mein Freund wartet schon sehnsüchtig auf ein Bild, seitdem ich ihm erzählt habe, dass wir ein Baby bekommen." Ich nahm dankend das Tuch, das mir Dr. Choi reichte, und wischte mir vorsichtig das Gel vom Bauch.

Ein kleines Leben... so winzig und doch schon so wichtig.

Ich atmete tief durch und dachte an Jungkooks Worte. Wir haben Zeit. Du musst dich nicht jetzt entscheiden. Er hatte recht. Vielleicht sollte ich einfach die nächsten Wochen abwarten und sehen, wie ich mich fühle. Wer weiß... vielleicht kann ich mir das Leben mit einem Baby ja doch vorstellen.

°°°

Später lag ich in meinem Bett und betrachtete nachdenklich den Mutterpass in meinen Händen. Das Wort „Mutter“ hatte ich mit einem Stück Klebeband überklebt und stattdessen „Tata“ darauf geschrieben. Ich war keine Mutter. Ich war keine Frau. Und ich wollte nicht, dass mein Kind mich irgendwann so sieht. Jungkook wäre Papa – und ich eben Tata. Süß, oder?

Jimin warf mir einen neugierigen Blick zu, während er sich neben mich kuschelte. "Hast du Jungkook schon geschrieben?", fragte er leise.

Ich schüttelte den Kopf und seufzte. "Nein... aber ich mach es jetzt." Ich nahm mein Handy in die Hand und tippte eine Nachricht, mein Herz schlug dabei schneller. Kurz darauf kam seine Antwort – liebevoll, neugierig, voller Vorfreude.

Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, während ich das Handy zur Seite legte und die Augen schloss.

Die Vorstellung, dass Jungkook, ich und ein kleines Baby zusammen eine Familie sein könnten, war wunderschön.

Es faszinierte mich, dass in mir ein kleines Leben heranwuchs. Wenn ich mich jetzt entscheiden müsste... würde ich das Baby behalten.

Ich wusste, dass Jimin immer an meiner Seite sein würde – egal, wie es ausging. Aber gleichzeitig wusste ich auch, dass meine Gefühle Achterbahn fuhren und sich in ein paar Tagen wieder alles anders anfühlen könnte.

Ich gebe mir Zeit. Bis zur zehnten Woche.

Und dann... entscheide ich.

Obwohl ich tief in meinem Inneren die Antwort bereits kenne.

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Und damit, gute Nacht... 😴😴

Was denkt ihr, wie die Entscheidung aussieht und welche Vor- und Nachteile diese bringen könnte?

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