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Gemütlich liefen wir durch die Hauptstadt. Leider waren wie immer die Straßen sehr überfüllt und auch vom Fußweg konnte man nicht von "leer" sprechen, aber es war erträglich. Tae hatte traurigerweise irgendwann meine Hand wieder losgelassen, wieso wusste ich nicht. Vielleicht war es ihm peinlich mit einem Mann Händchen haltend an unzähligen Leuten vorbeizulaufen? Mir war das immer egal. Diese Menschen kannte ich nicht, werde sie auch niemals kennenlernen, geschweige denn wiedersehen. Da kann mir das was sie denken am Arsch vorbei gehen.
Und wenn sich die Leute nach uns umdrehen oder uns mit ihren angewiderten Blicken musterten, sollen sie das doch machen. Man darf lieben, wen man will. Ich verabscheute Südkorea für ihre Homophobie. Es war in keinsterweise zu verstehen, warum dieses Land so verklemmt und altmodisch war.
Doch was mich momentan noch mehr störte, als die Verklemmtheit, waren diese vielen Blicke, die der ältere zugeworfen bekam. Hauptsächlich von irgendwelchen aufgetarkelten Frauen, die sogar noch ihre Haare beim Vorbeigehen über die Schulter warfen oder ihm sichtlich zu zwinkerten. Tae ging zwar auf keines der Gesten ein, was mich innerlich schadenfroh zum Grinsen brachte. Und wenn ich dann auch noch an den Kuss dachte, war es mit mir aus. Trotz allem kam eine unbändige Eifersucht auf.
"Entschuldigung?" Wie aus dem Nichts stand unerwartet eine zierliche junge Dame vor uns, zumindest entsprach dies ihrer Figur. Die Augen mussten nur wenige Zentimeter weiter höher wandern und man erkannte ihren weiten Ausschnitt, ihre Brüste stachen heraus. Wäre ich nicht Schwul und fände sowas total abtörnend, hätte ich mich wahrscheinlich ohne weiteres auf sie eingelassen.
Tae sah verwirrt aber freundlich zu ihr hinunter, da sie einen ganzen Kopf kleiner war als wir beide. "Du bist mir direkt aufgefallen, dein wunderschönes Aussehen stach einfach hinaus. Möchtest du mit mir etwas trinken gehen?", klimperte sie mit ihren falschen Wimpern. Wer fand sowas bitte schön? Die Frau beachtete mich überhaupt nicht, sie fokussierte mein Date, quetschte sogar noch ihre Brüste zusammen und ließ ihre langen, rabenschwarze Haare im Wind wehen. "Das tut mir wirklich leid, aber ich bin schon mit meinem Freund unterwegs.", griff er nun nach meine Handx jetzt schien auch die blöde Kuh mich zu merken, denn sie musterte mich hasserfüllt.
"Du kannst auch meine Nummer h-" Tae winkte augenblicklich ab, ging an ihr vorbei und zog mich dabei mit, ein triumphierendes Lächeln konnte ich mir dabei nicht verkneifen. Das hat die nicht anders verdient.
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Die Nacht war über Seoul angekommen, auch heute konnte man wieder die Sterne sehen. Wow, das kam in letzter Zeit sehr oft vor- ungewöhnlich häufig. Wir hatten es uns im Gras gemütlich gemacht, natürlich am berüchtigten Han River. Hier hatte man einfach eine wunderschöne Aussicht auf die Skyline der Stadt und auf den Sternenhimmel.
Ich hatte meinen Kopf auf seine Schulter gebetet, war vertieft in meine Gedanken. Taehyung schien es nicht anders zu gehen, denn er starrte schon fast trüb in den Nachthimmel. "Du sag mal Tae.. woher kommst du eigentlich?" Das interessierte mich wirklich sehr, denn ich kam ursprünglich auch von Busan wie Jimin Hyung.
"Siehst du diesen Stern?", er zeigte in den Himmel. "Der Stern, der viel heller scheint, als alle anderen. Der Stern, der sich von allen abhebt, durch seine Helligkeit." Ich nickte verwirrt, aber doch fasziniert. Ich liebte die Sterne so sehr. Sie bedeuten für mich Hoffnung und Freiheit. Taehyung lächelte nun.
"Dieser Stern ist etwas Besonderes. Vergiss das bitte niemals, Kookie."
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