Good or bad?


!Flashback!
4 Wochen zuvor

pov. Jungkook

Der Boden unter meinen Füssen war uneben. Bedacht, im Wissen darüber, dass ich mit einem falschen Schritt eine Explosion auslösen könnte, stellte ich einen Fuss vor den anderen.
Verbrannt riechende Rauchschwaden wehten um mich herum, was mich meine Nase rümpfen liess. Die Hitze, die mir entgegenschlug, war so stark, dass mir unvermeidlich Tränen in die Augen stiegen. Meine nun zusammengekniffenen Augen wanderten aufmerksam über das zerstörte Verkehrsmittel, über und über bedeckt von Blut und Trümmern, unter denen sich die Leichen Dutzender Menschen befinden mussten. 

Der Gedanke ekelte mich innerlich, doch ich zwang mich weiterzugehen, bis ich vor einem leblosen Körper stehen blieb. Wie in Trance blickte ich zu dem schlanken Mann. Durch den roten Haarschopf hatten sich unzählige Blutbahnen gezogen. Die Kleidung des Jungen Mannes war zerfetzt, ebenso seine Beine. "Du hast doch gewusst, dass du so enden wirst", keuchte ich und biss mir auf die staubtrockenen Lippen. 

Hoseok war nie deppressiv, er hatte auch niemals an Selbstmord gedacht, genauso wenig, wie er wirklich hatte Leute umbringen wollen. Er war doch nur einer unserer Dealer. Aber wir haben ihn benutzt. Namjoon hat es. Hoseok war arm, seine ganze Failie war auf ihn angewiesen, dass sie ein Dach über dem Kopf hatten, seine jüngeren Geschwister zur Schule gehen konnten, sogar für ihr Essen, hatte ganz allein er sorgen müssen. Und eines Tages, da versprach ihm Namjoon, wenn er einen Auftrag übernehmen würde, dann würde er seiner Familie eine halbe Million Euro bezahlen. 

"Er wird es ihnen niemals geben", murmelte ich von Gedanken gefesselt und entfernte mich langsam von dem burtal zugerichteten Körper, oder besser gesagt, dem, was davon noch übrig geblieben war.  
Ich hatte schon viel schreckliches gesehen in meinem Leben, aber das sprengte alle Rekorde. Das hier war nicht einfach böse und falsch, es war grauenhaft, unmenschlich....

Mit einem schlechten Gefühl im Bauch, wollte ich einfach nur noch so schnell wie möglich weg von diesem gottlosen Ort. Und dann? Zurück zu der Gang? Ich hatte keine andere Wahl...

In Gedanken versunken passte ich eine Sekunde nicht auf und auf einmal flammte vor mir eine kleine Explosion auf. Sie war nicht sehr heftig, man muss bedenken was es für eine riesige Explosion gebraucht haben muss um all die Menschenleben hier zu vernichten, wie schlimm das Flugzeug explodiert sein muss, als es abgestürt ist, jedoch reicht diese kleine Detonation aus, um mich hart auf den Rücken schleudern zu lassen. 

Stöhnend öffnete ich die Augen und rieb mir den Kopf. Auf meinem linken Bein lag irgend eine schwere Stange, oder war das ein Stück des Flügels? Ich wusste es nicht. 

"Fuck", fluchte ich laut und schob so lange an dem schweren Stück, bis ich freikam und auf wackligen Beinen aufstand. Die Trümmer fiel wieder zurück auf die Überreste des Flugzeugs. 


Ein Keuchen entfloh mir, kurz darauf ein Husten. Moment. Ich hatte gar nicht gehustet! Die Geräusche wurden auf einmal lauter. Erstickter, dringender!
"Scheisse, lebt da noch jemand?", murmelte ich und bückte mich vorsichtig runter zu dem Krüppelhaufen. Noch einmal hörte ich ein gequältes Husten. 

"Hallo?", rief ich. Meine Lungen brannten inzwischen fürchterlich. 
Natürlich war mir bewusst, dass der Auftrag war, dass jeder in dem Flugzeug sterben sollte, aber das verdrängte ich in dem Moment einfach komplett. Mein menschlicher Instinnkt hatte übernommen. 

Ein leises Stöhnen gefolgt von einem erstickten Laut drang an meine Ohren. "Halte durch", schrie ich in meiner Panik und fing an die Trümmer wegzuheben. Zuerst war ich geekelt, als ein Arm zum vorschein kam, doch dann merkte ich, dass die Hand zitterte und machte, gepackt von neuem Erzeig, weiter. Schlussendlich stiess ich die letzte schwere Platte weg und entblösste das von Blut besudelte Gesicht. 

"H- Ah", war das Einzige, was er sagen konnte, dann zitterte er nur noch. Aufgelöst bückte ich mich zu ihm runter und packte ihn am Rücken. Seine gequälten Schreie ignorierend stand ich auf und trug ihn weg von dem grauenvollen Ort. "Ganz ruhig, ich hole Hilfe", sagte ich zu ihm, "Ich muss es nur noch bis dort schafffen, siehst du." Im Horizont war der Umriss eines Krankenhauses zu erkennen. "Nur noch bis-" meine Stimme brach ab, als ich das Gleichgewicht verlor und wir beide auf den Boden krachten.

Keuchend kroch ich zu ihm und wischte mit den Händen sein Gesicht so gut es ging frei von dem Ganzem Blut. "Halt durch", flüsterte ich. Hastig zog ich mir meinen Pulli und meine Jacke aus um es ihm auf den Bauch zu drücken, wo ich die gefährlichste Wunde vermutete. 
"Komm schon, verdammt", schrie ich aus lauter Verzweiflung. "Du darfst nicht auch sterben!" 
Langsam fielen seine Augen immer wie mehr zu, was mich panisch machte. 

Ich versuchte ihn wieder zu tragen, doch nach ein paar Schritten brach ich aufgrund meines verletzen Beines zusammen. Der Junge keuchte immer wie flacher. "Nein, nein, nein, nein", schrie ich. 3. Versuch. Diesmal blendete ich den eigenen Schmerz total aus. Ich krallte den Verletzen jungen Mann an meine Brust und rannte so schnell ich konnte. Erst als wir im Spital angekommen waren, hielt ich erschöpft an und brach auf der Stelle zusammen.

Das letze was ich sah, war, wie der Junge auf eine Liege gelegt und fortgebracht wurde. 



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Schreibt gerne mal in die Kommis wie ihr die Story so findet oder was ihr denkt, was als nächstes passiert. 

LG Jenni

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