19 | Yang Jeongin
Wir waren gerade im Park angekommen, als uns ein Mädchen mit lilanen Haaren entgegenkam und sich als Mimi herausstellte. Yooa hatte sich gleich von mir verabschiedet und ist mit Mimi weitergegangen, ohne mir überhaupt zu sagen wann sie wiederkam. Naja, sollte mir eigentlich egal sein.
Jetzt musste ich nur auf Chan warten, der mich anscheinend unbedingt sehen wollte. Ich lief zum Parkplatz, der vor dem Park war und wartete dort auf ihn. Wenn ich ehrlich war, hatte ich ein wenig Angst. Es wurde dunkel und ich sah Chan's Auto nirgends. Hatte er sich im Park vertan? Gab es hier mehrere Parkplätze? Ehrlich gesagt mochte ich es nicht, alleine draußen zu sein. Vor allem nicht im Dunkeln. Ich bekam immer Panik und diese drohte gerade sich in meinem Körper auszubreiten.
Plötzlich hörte ich ein Hupen, was mich zusammenschrecken ließ. Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte sah ich, wie eine Person aus dem Auto stieg und direkt auf mich zukam. Die Person entpuppte sich als Chan, aber das sah ich erst, als ich keinen anderen Ausweg hatte, da ich gegen eine Mauer gelaufen war.
,,Hast du etwa Angst im Dunkeln?" fragte mich Chan belustigt, doch als ich nichts sagte, sondern weiter versuchte mich zu beruhigen, wurde sein Blick eher besorgt.
,,Komm mit. Bei mir bist du sicher." Chan streckte seine Hand nach mir aus, die ich auch direkt nahm. Erst als wir beide im Auto saßen, konnte ich mich vernünftig beruhigen. Bei Chan fühlte ich mich wirklich sicher. Ich wusste nicht wirklich warum, aber es lag wahrscheinlich daran, dass ich Chan kannte und ich mich meistens bei Leuten wohlfühlen, die ich kannte.
,,Hast du das eigentlich immer, wenn du alleine im Dunkeln bist?" fragte Chan mich nach ungefähr 10 Minuten unangenehmer stille, die im Auto herrschte. Ich war froh, dass Chan anfing zu reden, denn ich mochte so eine Art stille einfach nicht.
,,Ja schon. Manchmal ist es nicht so schlimm, aber gerade hatte ich einfach nur Angst. Immer wenn ich draußen im Dunkeln alleine bin, auch wenn ich irgendwo bin, wo viele Menschen und Lichter sind, bekomme ich Angst. Ich wurde früher oft alleine im Dunkeln gelassen und einmal hat mich auch ein fremder Mann angesprochen, der war wirklich gruselig. Er wollte das ich mit ihm gehe, aber ich wollte das nicht. Auch als ich nach Hilfe gerufen habe, hatte er mich mitgezerrt bis mir doch jemand half. Seitdem hab ich das." Ich wusste nicht warum ich das Chan erzählte, ich hätte auch mit einem einfachen ,,Ja" antworten können, aber ich wollte es ihm irgendwie erzählen. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich Chan vertrauen konnte, schon bevor ich überhaupt mit ihm geschlafen hatte. Naja, ich war betrunken und kann mich nicht mehr daran erinnern, aber anscheinend wollte ich das ja auch und hatte deshalb auch kein Problem damit. Wäre ich Jungfrau gewesen, hätte ich es Chan übel genommen, aber ich war es nicht, also war es nicht so schlimm. Chan war höchstwahrscheinlich eh nur eine einmalige Geschichte, also warum sollte ich sauer sein? Warum sollte ich nicht weiter mit ihm reden?
,,Das ist definitiv nachvollziehbar. Ich wollte mich darüber nicht lustig machen, tut mir leid."
,,Schon okay. Ich bin es gewohnt." tat ich es nur ab und Chan konzentrierte sich weiter auf die Straße, während ich aus dem Fenster sah und die Stadt an mir vorbeiziehend beobachtete. Seoul war wirklich eine schöne Stadt. Als Kind war ich viel umgezogen wegen dem Job meines Vaters, aber in der Stadt zu leben, war wie ein Traum für mich. In der Hauptstadt des Landes, in dem ich geboren war.
,,Wir fahren übrigens zu mir nach Hause, wenn das okay ist. Ich hätte keine Idee, was wir machen könnten, es sei denn du hast eine. Dann können wir auch woanders hinfahren." meinte Chan plötzlich und ich sah das erste mal seit dieser Fahrt zu ihm. Hätte ich das mal nicht getan, denn er sah verdammt nochmal gut aus, wenn er fuhr.
,,Nein, zu dir nach Hause ist Okay." meinte ich nur und Chan nickte, sah währenddessen weiter auf die Straße, immerhin musste er darauf achten, wohin er überhaupt fuhr.
Den Rest der Fahrt war es wieder still, doch diesmal fand ich es nicht wirklich schlimm. Ich genoss einfach die Aussicht, die vorbeiziehenden Häuser und Geschäfte, die um diese Uhrzeit in hellen Farben leuchteten. Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, worüber ich mit Chan reden sollte. So gut kannten wir uns jetzt ja auch nicht. Es käme auch irgendwie komisch, wenn ich ihm jetzt diese typischen Kennlern-Fragen stellen würde. Das wäre mir unangenehmer als Chan.
,,Ehrlich gesagt habe ich das niemanden außer Minho erzählt, aber ich finde du solltest das wissen. Du weißt doch bestimmt, dass Felix und ich uns vor seinem Tod heftig gestritten haben. Deswegen denkt die Polizei auch, dass ich ihm hinter bin und ihn ermordet habe. Ich will nicht das du denkst ich bin ein Mörder. Naja, du musst wissen das Felix nicht ganz unschuldig ist. Immerhin hatten wir uns gestritten weil er mich betrogen hat. Das wäre aber lange kein Grund für mich, jemanden umzubringen. Ich habe Felix geliebt, aber das hätte ich ihm niemals vergessen können. Er war vielleicht fürsorglich und ein Engel, aber dieser Fehler von ihm, das hatte mich zerstört. Ich wünschte ich wüsste mit wem er mich betrogen hatte. Ich weiß nur das es ein Mädchen war." meinte Chan plötzlich und ich war gerade ein wenig überfordert. Warum erzählte er mir das? Immerhin ging es mich nichts an. Ich kannte Felix nicht mal. Es war sein Geheimnis, was er mit bis jetzt nur mit Minho geteilt hatte.
,,Warum erzählst du mir das?" fragte ich ihn denn eigentlich ging es mich nichts an.
,,Ich wollte es dir erzählen, weil es mir nicht aus dem Kopf geht. Vielleicht wäre Felix ja nie gestorben, wenn ich ihn an dem Abend nicht darauf angesprochen hätte. Er hat es nicht verdient zu sterben. Ich weiß einfach nicht wohin mit meinen Gedanken, deshalb hab ich es dir gesagt." meinte er und ich blieb still. Ich musste erstmal verarbeiten, was Chan mir erzählt hatte. Immerhin war es seine Privatsphäre und daraus hatte er mir gerade was erzählt.
,,Niemand hat es verdient zu sterben." meinte ich eher leise zu mir selbst, nachdem ich sein gesagtes im Kopf nochmal durchgegangen war.
,,Doch, Leute die sich an wehrlose Menschen vergreifen, sie entführen, vergewaltigen oder sogar ermorden. Diese Menschen haben es verdient zu sterben." gut, da konnte ich ihm schlecht widersprechen. Ich wollte ihm auch gar nicht widersprechen, denn er klang plötzlich so ernst. Das schüchterte mich doch ein wenig ein.
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