𝑃𝑎𝑠𝑡 [4]: 𝐴𝑘𝑖𝑟𝑎
Akira mochte die Nähe zu seinem besten Freund. Takanori war einfach unkompliziert, verurteilte ihn nicht und wollte auch nichts von ihm. Für ihn war es also einfach der beste und einfachste Weg, um ein wenig indirektes Kopf kraulen abzubekommen. Zumindest hin und wieder.
»Du bist keine Schwuchtel, Takanori. Du bist nur immer sehr gut vorbereitet«, grinste er ihn an. Ob sein Freund schwul war oder nicht, interessierte Akira nicht. Doch im Stillen musste er ehrlich zugeben, das, wenn Takanori ihn mit seiner tiefen Stimme anbrummte, das in dem Kleinen wohl mehr Mann steckte, als in jedem anderen. Wie könnte so jemand also schwul sein? Bisexuell vielleicht, um Spaß und Abwcheslung zu haben. Mehr auch nicht. Sicher würde sein bester Freund noch vor ihm sesshaft werden, heiraten und Kinder in die Welt setzen. »Dann auf gehts!«, grinste Akira und ging mit Takanori zur Turnhalle zurück. Kaum dort angekommen, kam auch direkt jemand auf ihn zu. »Mina....« Zu mehr kam Akira nicht, da hingen auch schon ein Paar Lippen an seinen. Lachend sah er darauf zu Takanori. »Sorry, Bin gleich wieder da«, gab er nachfolgend auch sofort zu verstehen, obwohl Mina da anderer Meinung zu sein schien. Akira hatte versprochen, bei seinem Takanori zu bleiben, also würde er das auch tun. Nur mit kurzen Unterbrechungen. Der Tanz mit Mina war echt heiß gewesen und sie beide zogen sogar die Augen der anderen auf sich. Kein Wunder, da Mina auch die Schönheit ihrer Stufe und Akira eben der heiße Kerl war. Eigentlich stellten sie das perfekte Traumpaar dar. Rein optisch betrachtet.
Dennoch zog es Akira nach dem dritten Tanz zurück an die Bar zu Takanori. Dort stützte er sich schwer atmend auf die Tresen stützte und dem Barkeeper ein Zeichen gab. »Ein Bier«, gab er seine Bestellung direkt auf, um anschließend in das Gesicht seines besten Freundes zu blicken. Nur gut, dass der gerade so ein hübsches Getränk in der Hand hielt. Was war das für ein Cocktail? Auf jeden Fall sah er bunt und gut aus. Akira schnappte sich das Glas und trank unter Takanoris protestierenden Blicken ein paar große Schlucke, bevor sein Bier gereicht kam. Sofort verzog er das Gesicht und schüttelte sich gleichzeitig.
»Igitt, ist das süß!« Und stark. Akira schüttelte darüber nur den Kopf und nahm sein Bier dann an sich.»Wie wär's? Willst du dann auch tanzen? Du kannst unmöglich den ganzen Abend an der Bar hängen«, meinte er darauf laut, um die Musik etwas zu übertönen. Gelangweilt wie genervt schnaufte Takanori allerdings nur, rührte mit dem Strohhalm in seinem Getränk als Akira ihm dieses zurückgab. »Schau an, der verlorene Prinze ist zurück gekehrt. Verarscht du die Weiber eigentlich genau so wie mich?«, bekam Akira schließlich eine nicht sonderlich begeisterte Begrüßung entgegengebracht. Takanori schien über Minas Worte von zuvor nicht sauer, dafür enttäuscht zu sein. Immerhin hätte Akira sagen können, dass er bereits ein Date hatte, das stimmte. Das war nicht fair von ihm gewesen.
Aber da gab es auch noch etwas anderes....
»Euer Balztanz ist leider nur mit Alkohol und Zucker zu ertragen«, gab sein bester Freund darauf auch schon seine Meinung kund. Das hatte Akira verdient und so, wie Takanori ihn ansah, schien dieser noch längst nicht fertig zu sein. Da hieß es nur, seinen Mann zu stehen und die Sache über sich ergehen zu lassen. Er hätte es schließlich besser wissen müssen. »Ich kann außerdem sehr wohl an der Bar rumhängen. Du amüsierst dich schließlich prächtig«, brummte Takanori weiter. Okay, ja, zickig konnte der Kleine auch sein. Nur war das hier gerade absolut die falsche Basis und das, weil ein Geschöpf mit Titten aus dem Nichts auftauchte und bekam, was sie wollte. Akira musste wirklich einsehen, dass er nicht richtig gehandelt hatte. Anderseits konnte er es auch nicht mehr rückgängig machen. Doch dann fuhr er kurz zusammen, als Takanori ihm grinsend auf die rechte Schulter klopfte. »Du hast dein Bier«, bemerkte dieser und suchte von selbst die Tanzfläche auf. Unters Volk mischen war einfach und sich trotz zwei linker Füße unter ihnen zu bewegen, als gäbe es kein Morgen mehr, ging auch. Irgendjemand von Akiras Klassenkameraden verteilte Shots. Hier blieb definitiv niemand nüchtern. Das musste Akira von der Bar aus feststellen. Es schien gerade auch einfach das Beste, Takanori die Distanz zu gewähren. Der Kleine würde sich schon wieder beruhigen. Das hoffte Akira jedenfalls.
»Ich geh pissen«, verkündete dieser ihm wenig später mit einem weiteren Schulterklopfer. Morgen würde Takanori definitiv einen Kater haben. Akira gefiel nur zunehmend weniger die Laune des anderen, geschweige denn die Art, wie dieser ihn seit der Sache mit Mina ansah.
»Ach komm schon, Taka~«, versuchte er es nun auf seine Beste-Freund-Masche, mit der er manchmal auch Takanori wieder butterweich bekam. Nur heute schien das nicht so recht klappen zu wollen. Kopf schüttelnd sah er ihm nach und trankt sein Bier weiter. Lange alleine blieb Akira ja nie, aber er wusste auch, dass er seinen besten Freund noch etwas milde stimmen sollte. Wen sollte er heute denn hier abschleppen?
Jedes Weib würde ihm Morgen eine Szene machen, wenn er seine Sachen packte und nahezu an die andere Seite des Globus verschwand. Wobei Akira ohnehin nur den kleinen Blondschopf vermissen würde. Er musste ihn unbedingt noch überredet bekommen, ihm nach seinem letzten Schuljahr zu folgen.
Auf der Tanzfläche gab es dann aber wieder bessere Stimmung und einige Shots. Da Akira ja so gut wie mit Jedem auf 'Freundschaft' trinken musste, trieb es seinen Pegel auch echt schnell hoch.
Kein Wunder also, dass er immer ausgelassener und feucht fröhlicher wurde. Weshalb sich nun auch seine eigene Blase meldete. Das war wie der Moment, wenn man nachts im Bett lag und überlegte ob man musste. Dann drückte die Blase auch so lange bis man aufstand. Außerdem fehlte von Takanori immer noch jede Spur. Somit folgte Akira wenig später auch dem Weg, der zu den Toiletten führte und wankte dabei schon Recht gefährlich.
»Oh fuck...«, lachte er, als er gegen die Tür lief anstatt sie zu öffnen. Kaum war er drinnen, nahm er den bekannten Zigarettngeruch wahr.
»Taka-chan, du böser böser Junge«, grinste Akira, der sich an das Porzellan stellte und sein Glied herausfummelte, um erleichtert stöhnend seine Blase zu leeren. »Das war nötig...«, seufzte Akira darauf und stützte sich einen Moment lang mit einem Unterarm an der Wand ab. Dann schloss er rückwärts wankend seine Hose wieder und sah zu Takanori. »Lass mich auch mal.« Schon kam Akira neben seinem besten Freund ans Fenster, griff mit seinen ungewaschenen Händen nach der Zigarette und zog daran. »Also echt, Kleiner. Sowas macht man doch nicht«, grinste er, während er erneut an der Zigarette zog. Dabei begegnete er Takanoris Blick. Lag das am Alkohol, oder warum sah der Blondschopf ihn so an?
Takanori strahlte plötzlich etwas seltsam Verruchtes aus. Akira legte den Kopf etwas schief, bevor er abermals an diesem Abend am Hosenbund zu dem Kleinen gezogen wurde. Das tat dieser aber nur, um seinen Glimmstängel wieder zu erlangen und daran zu ziehen. »Mund auf«, forderte Takanori zwischen einem weiteren Zug. Den Rauch aus seinen Lungen blies er zwischen die geöffneten Lippen von Akira. Mit einem selbstgefälligen Grinsen lehnte sich sein bester Freund zurück an den Fensterrahmen. »Und? Keine Lust mehr auf Mina?«
Takanori konnte nicht nur zickig sein, sondern auch provokant. Eigentlich war das auch einer der Gründe, warum Akira so gut wie möglich Abstand zum Alkohol nahm. Denn der machte Sachen mit ihm, die er nicht kontrollieren konnte. Weil es sich nicht kontrollieren ließ. Und er scheiterte jedesmal aufs Neue. Takanoris Augen glitten über ihn und blieben anschließend an seinem Schritt hängen. Wortlos beugte sich Takanori zu ihm und langte mit seinen Fingern nach dem Reißverschluss.
»Du hast da was vergessen....«, murmelte dieser in die dumpfen Bässe hinein, die von der Halle bis hierher drangen.
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