𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟏

𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟏

𝐷𝑖𝑒 𝑆𝑐𝒉𝑙𝑎𝑐𝒉𝑡 𝑖𝑚 𝐹𝑢𝑐𝒉𝑠𝑏𝑎𝑢
    

        
          
Sirius wusste kaum, wie ihm geschah. 
Um ihn herum sah er seine Freunde fallen. Verzweifelt drückte er Asterion an seine Brust, welcher zu weinen begonnen hatte. Die Lichtblitze der Zauber- und Flüche, die über dem Schauplatz eines neu entfachten Krieges aufleuchteten, trieben das Unheil bis an den Nachthimmel. Über die sternenklare Nacht hatte es sich gelegt, dunstigen Rauch über die Himmelsdecke gezogen. Das dunkle Mal. Es gab Sirius Gewissheit. Gewissheit, der Krieg war zurück. ,,Papi", wimmerte sein Sohn, grub seine kleinen Händchen in das Jackett seines Vaters. Hastig setzte Sirius seine schnellen Schritte fort, er musste Asterion von hier fort bringen. Dumbledore und Arthur gaben ihm nötige Rückendeckung. Albus hatte ihm versichert, Maryana hier wegzubringen und dem Animagus blieb nichts anderes übrig, als sich auf das Wort des mächtigen Zauberers zu verlassen. Die Situation war so schnell entfacht, der komplett anwesende Orden bekam keine Kontrolle darüber. Sirius konnte Schreie hören, er konnte seine Freunde weinen hören. In dieser Nacht trug sich alles Übel erneut aus. Und wieder einmal waren Sirius und Maryana der Mittelpunkt in allem. 

,,Nein, Alastor! Alastor!" Er konnte Tonks, die junge Schülerin des Auroren, flehen hören und drehte schluckend einen Moment den Kopf, doch er sah sie nicht. Dafür rannten alle zu sehr durcheinander - und die unheilbringenden Flammen züngelten bereits zu hoch. ,,Mami?", schniefte Asterion leise und Sirius schluckte hart. Sein Herz verkrampfte sich vor Sorge und er verstärkte den Griff um das kleine Bündel auf seinen Armen. Es galt nun, Asterion mit seinem Leben zu beschützen und ihn von hier fortzuschaffen. Und darauf musste Sirius sich nun konzentrieren. Er konnte mit einem kleinen Kind noch nicht disapparieren, doch der Kamin des Fuchsbaus stand schon lange außer Frage. Gehetzt versuchte er weiter im Schatten des brennenden Anwesens zu verschwinden. Die Weasleys hatten nun kein Heim mehr... Sirius würde ihnen im Grimmauldplatz Zuflucht gewähren. Wie auch jedem, der in dieser Nacht kämpfte und alles verlor. Der Animagus atmete auf, als er Hagrid erblickte. Der Halbriese wartete bereits mit dem Motorrad, um Sirius und Asterion sicher hier wegzubringen. ,,Wir haben nicht viel Zeit... Und es kann sein, dass sie uns folgen werden", meinte er mit dröhnender Stimme und der Animagus nickte schluckend, stieg in den Seitenwagen. Asterion sah sich mit großen tränengefüllten Augen um. ,,Papi, Mami?!", rief er drängender, während Hagrid seine Brille aufsetzte und den Motor startete. 

,,Ich hab einige Änderungen vorgenommen. Sollten uns diese Schlangen folgen, braten wir sie am Spieß." Hagrid lachte tief, als das Motorrad losbrauste und mit Anfahrt vom Boden abhob. Sirius sah nicht zurück. Er schloss die Augen, drückte Asterions kleinen Lockenkopf schützend an seine Brust und spürte, wie sich heiße Tränen hinter seinen Lidern bildeten. ,,Arthur hat mir ein bisschen geholfen. Wir werden uns nun unsichtbar machen, Achtung!" Das Motorrad wurde eins mit den Wolken. Sirius drehte den Kopf doch. Das Anwesen der Weasleys war nur noch ein kleiner Punkt aus Feuer und aufleuchtenden Flüchen und Zaubern. ,,Maryana, hat man sie weggebracht?", flüsterte der Animagus heiser und Hagrid sah ihn kurz an. ,,Ich weiß es nicht, Sirius. Ich war nur für Asterion und dich zuständig. Dumbledore, er hat es kommen sehen", entgegnete er und Sirius schnappte fassungslos nach Luft. ,,Dumbledore hat das kommen sehen?! Wir hätten die Hochzeit verschieben können, der Angriff wäre ins Leere gegangen!", schnaubte er und Hagrid sah ihn durch seine Brille kurz an. ,,Albus Dumbledore weiß immer, was er tut", entgegnete er voll brüsker Überzeugung. Sirius drehte den Kopf. Zwei schwarze Schatten folgten ihnen. Todesser waren ihnen auf den Fersen. 

,,Hagrid, wir werden verfolgt!", stieß er hervor und der Halbriese drehte kurz den Kopf, schielte an dem dichten Wirrwarr seiner vielen Haare vorbei und nickte dann, ehe er einige Knöpfe drückte. Feuer schoss aus den unsichtbaren Auspuffen des Motorrads, traf einen der Todesser, dessen Körper sich aus dem Schatten löste, als er leblos aus den Wolken fiel. Asterion begann zu zittern. Das musste traumatische Auswirkungen auf den Jungen haben, die Sirius sich gar nicht ausmalen wollte. Der zweite Todesser rammte jedoch das Motorrad. Es kam ins Schlingern und Asterion begann erneut zu weinen. ,,Hagrid!" Der Halbriese bekam das Motorrad gerade so noch in den Griff. Sirius zog seinen Zauberstab. ,,Stupor!" Der Schockzauber traf. Und der nächste Todesser fiel vom Himmel. Hagrid atmete tief durch. Langsam ging das Motorrad in den Sinkflug. Sirius schloss einen Moment die Augen, während er Asterion beruhigend über den Hinterkopf strich. Er hoffte und er betete, dass Maryana wohlauf und im Grimmauldplatz bereits in Sicherheit war. 

Seine Knie zitterten, als er aus dem Motorrad stieg. ,,Kommst du mit?", fragte er Hagrid heiser, doch der Halbriese schüttelte den Kopf. ,,Muss wieder zurück, hab noch was zu erledigen", gab er zurück und Sirius nickte langsam. ,,Ich komme auch zurück... Sobald ich weiß, ob Maryana in Sicherheit ist und ich Asterion jemandem übergeben habe, dem ich vertraue", murmelte er und Hagrid nickte, ehe der Animagus hastig auf die Türen des Grimmauldplatz Nummer 12 zu trat, mit dem Öffnen des Tors die Häuser auseinander rückten und dem Geheimniswahrer- und Hauserben eine weitere Tür offenbarten, die Sirius schnellen Schrittes ansteuerte, sich umsah, ehe er an die Tür klopfte und Remus ihm kurz darauf öffnete. ,,Sirius, bei Merlin! Sirrah und ich wollten gerade los!", stieß sein Freund erleichtert hervor und ließ ihn hastig eintreten. Das Haus verschwand wieder hinter dem Geheimniswahrer-Zauber, der Sirius aufatmen ließ und ihm ein erleichterndes Gefühl von Sicherheit gab. ,,Maryana ist sie-", setzte er heiser an, als ein aufgelöster Wirbelwind mit flammendroter Lockenmähne ihm auch schon um den Hals fiel. ,,Sirius! Asterion! Oh ich hatte solche Angst um euch!", schluchzte sie und das völlig verkrampfte Herz des Animagus entspannte sich, als ihm der liebliche Duft von Rosenblüten und süßen Kirschen in die Nase stieg. ,,Maryana, dir geht es gut", brachte er heiser hervor, vergrub sein Gesicht in ihren duftenden Haaren und Asterion vergrub schniefend sein kleines Händchen in den Locken seiner Mutter. 

,,Ich dachte schon, ich würde euch wieder verlieren", wimmerte sie, grub ihre Fingernägel in Sirius' Schultern und erleichtert verteilte er warme Küsse auf ihrer Stirn. ,,Niemals, mein Herz. Ich habe es dir doch geschworen", versicherte er ihr und ließ sie langsam los. Nickend nahm sie ihm Asterion ab und Sirius wandte sich an Remus. ,,Ihr wolltet zurück?", fragte er und der Werwolf nickte knapp. ,,Sie werden uns brauchen", entgegnete er und ängstlich sah Maryana mich an. ,,Ich will nicht, dass du dorthin zurückgehst, Tatze", schniefte sie und Sirius drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. ,,Ich weiß, mein Schatz. Ich komme zu dir zurück, das verspreche ich dir. Aber du musst mich jetzt gehen lassen - und auf unseren Sohn und die Kinder der Weasleys achten. Sind alle hier?" Fragend sah der Animagus zu Sirrah, die gerade aus dem Wohnzimmer getreten war und sie nickte. ,,Wir konnten alle durch das Flohnetzwerk schaffen, bevor der Fuchsbau Feuer gefangen hat", entgegnete sie heiser und Sirius nickte fest. ,,Okay... Gehen wir", murmelte er und sah ein letztes Mal zu Maryana, die sanft Asterion auf ihren Armen wiegte und ihn mit tränengefüllten Augen und voller Angst ansah. ,,Ich liebe dich, Sirius", flüstere sie heiser, als er nach Remus- und Sirrahs Armen griff, um Seit-an-seit zu disaparrieren. ,,Ich liebe dich auch, mein Herz." 

Der Kampf trug sich noch immer bitter zu. Sirius wich gerade so einem Folterfluch aus - und begegnete dann den schwarzen, wirren Augen seiner Cousine. Sie lachte schallend auf, als sie ihn erblickte. ,,Sirius!", rief sie aus, tänzelte mit beinahe schwebenden Locken auf ihn zu. Bellatrix Lestrange war schon immer verrückt gewesen, doch Askaban... Askaban hatte den Wahnsinn in ihrer Seele befreit. Und damit wurde dem Animagus klar, Askaban unterstand nicht länger dem Dienst des Ministeriums. Die gefährlichsten Gefolgsleute von Voldemort waren frei - und sie würden Angst und Schrecken über die ganze Zauberwelt bringen, während sie versuchen würden, ihren Meister aus den Tiefen der Dunkelheit zu befreien. Der Animagus zog seinen Zauberstab. ,,Dass ich dich noch einmal wiedersehen muss", gab er voller Abscheu zurück, während Sirrah und Remus sich ebenfalls den Todessern gegenüber stellten. Sirius versuchte sich mit einem kurzen Blick Klarheit über den Ernst der Lage zu verschaffen - und seine verrückte Cousine dabei nicht aus den Augen zu lassen. Sie legte den Kopf schief. ,,Freust du dich denn nicht? Ich bin hier, um dir zu deiner Hochzeit zu gratulieren", flötete sie und Sirius fixierte sich wieder auf sie. So viele Verletzte, so viele Tote. In dieser Nacht hatten sie alle viele, viele Verluste gemacht... 

,,Niemand hat dich eingeladen", knurrte er und sie lachte. ,,Das musste auch niemand. Das habe ich selbst getan... Crucio!"  Im letzten Moment wehrte Sirius den unverzeihlichen Fluch mit einem Schildzauber ab und schickte ,,Expulso!" zurück. ,,Allerliebst", gab Bellatrix amüsiert zurück, ihre Augen wirkten beinahe schwarz. Das Feuer spiegelte sich züngelnd darin wieder und verlieh ihrem Wahnsinn weiteren Ausdruck. ,,Kommen wir zum Ende. Ich will meine Zeit nicht ganz an dich verschwenden müssen... Avada-",  begann sie, als Sirrah sie mit einem Fluch von den Beinen riss. ,,Vergiss es, du verdammte Schlampe!", brüllte sie über das Tosen des Kampfes und das Knistern des verschlingenden Feuers zu ihnen rüber, ehe Rodolphus sie wieder gefährlich sehr in Beschlag nahm und Remus ihr hastig zur Hilfe kam. Sirius sah sich um. Schrecken lag über dem Anwesen, von dem nichts mehr übrig war... Das hier hatte der schönste Tag seines Lebens werden sollen. Doch es entwickelte sich zu einer der grausamsten Nächte, die jemals Teil seiner Erinnerung gewesen waren. Seine Hochzeit war ein Schlachtfeld geworden. Und nicht einmal ein Funken Glück war davon noch übrig geblieben. 


     
   𝐼𝑚 𝐻𝑎𝑢𝑠𝑒 𝑑𝑒𝑟 𝐵𝑙𝑎𝑐𝑘𝑠
𝑴𝒂𝒓𝒚𝒂𝒏𝒂

,,Wo sind unsere Eltern?"
Fred und George saßen auf dem Sofa und ließen die Beine baumeln. Molly und Arthur konnten erleichtert sein, ihre ältesten Kinder schon früher zurück nach Hogwarts geschickt zu haben, damit die Weasley-Rasselbande nicht die ganze Hochzeit stürmte. Jetzt im Nachhinein wünschte ich mir schmerzlich, es wären nur ein paar wilde Kinder gewesen. Die beiden Jüngsten - Ginny und Ronald saßen vor dem Kamin auf dem Teppichboden und zogen sich glucksend gegenseitig an den Haaren. Ihre Welt war noch heil... Und ich wünschte mir so sehr, die Meine wäre das auch. Die Flammen im Kamin knisterten und verbreiteten Wärme im Wohnzimmer. Asterion sah aus seinen großen sturmgrauen Augen ängstlich zu dem Feuer. ,,Mami", wimmerte er ängstlich und ich schluckte hart. ,,Oh, Asterion... Du brauchst keine Angst haben. Hier ist alles gut, hier bist du in Sicherheit..." Langsam setzte ich ihn zu den beiden Zwillingen aufs Sofa, die mich fragend ansahen und ich biss mir auf die Unterlippe. 

,,Euren Eltern helfen noch unseren Freunden. Sie werden bald hier sein", versicherte ich ihnen und betete innerlich, Molly und Arthur möge nichts zustoßen. ,,Was ist mit unserem Zuhause?", fragte George mich weiter, mittlerweile glaubte ich, die beiden auseinander halten zu können. Ich schluckte. ,,Wir... Wir werden es wieder aufbauen, versprochen. Und solange könnt ihr hier bei uns bleiben..." Ich hob den Kopf. ,,Kreacher? Könntest du etwas zu trinken und ein paar Kekse für die Kinder bringen? Am besten Tee!", rief ich unserem Hauselfen zu, der leise murmelnd über die knarrenden Dielen in die Küche schlich. ,,Warum sind in eurem Treppenhaus Totenköpfe?", fragte George weiter. ,,Die sind von Hauselfen, oder?", bohrte Fred nach und ich atmete tief durch. ,,Das waren nicht wir. Das waren die Vorfahren von meinem Mann... Bitte beachtet sie einfach nicht, ja?" Ich erhob mich langsam wieder und strich Asterion sanft über den Kopf. Askaban war vorüber, Sirius und ich waren frei. Und nun folgte der nächste Schrecken.

,,Also seit ihr keine Hauselfen-Mörder?", fragte Fred unverblümt weiter und Kreacher, der auf einem Tablett Tee und Kekse für die Kinder brachte, ließ es beinahe fallen. ,,Nein", murmelte ich. ,,Wir sind keine Hauselfen-Mörder. Wir behandeln unsere Hauselfen gut, nicht wahr, Kreacher?" Fragend sah ich ihn an und Kreacher nickte sofort. ,,Natürlich, Herrin", nuschelte er und griff nach einem Keks, um ihn Asterion zu reichen. ,,Krii!" Fred sah seinen Bruder einen Moment an. ,,Dürfen wir uns das Haus ansehen?", fragte er neugierig und ich schloss leise seufzend kurz die Augen. ,,In Ordnung. Aber fasst nichts an, ohne zu fragen, okay?" Und schon waren die beiden Weasley-Zwillinge aus dem Wohnzimmer gepoltert. Solange sie Ablenkung fanden und nicht die ganze Zeit nach ihren Eltern fragten, um deren Wohl mein verkrampftes Herz bangte, war mir alles recht. ,,Hab ein kurzes Auge auf die Kinder, ja Kreacher?" Ich brauchte dringend etwas Alkoholisches. Der Krieg entlud sich über uns - und das schier explosiv. Ich war nicht dazu bereit, dem schon standhalten zu können. 

In der Küche nahm ich mir ein Glas Feuerwhiskey. Der Geschmack breitete sich bitter und feurig auf meiner Zunge aus, als ich den ersten Schluck nahm und einen Moment erschauderte. Ich rieb mir die Stirn. Meine Sorge um all meine Freunde und meine Angst um Sirius, der dort draußen nun gerade um sein Leben und das der anderen kämpfte, zerrten an mir. ,,Mami?" Ich hob den Kopf. Unsicher linste Asterion zu mir in die Küche. Ich schob das Glas zur Seite. ,,Hey, kleiner Mann... Solltest du nicht bei Kreacher bleiben?", fragte ich ihn sanft und bückte mich, um ihn auf den Arm zu nehmen. Er schüttelte den Kopf. ,,Mami", betonte er nuschelnd und legte sein kleines Köpfchen an meine Schulter. Ich ließ mich mit ihm auf einen der Küchenstühle sinken, sah aus dem Fenster, doch das Küchenlicht war zu hell. Ich sah nur schwarz... Unheilvoll und bedrückend. Für unsere Zukunft, die ich mir an diesem Morgen noch so wunderschön ausgemalt hatte. ,,Es wird alles gut", flüsterte ich mit bebender Stimme, um sowohl Asterion zu beruhigen, als auch mich. Auch wenn ich vermutlich uns beiden nicht die Angst nehmen konnte. ,,Wir schaffen das, wir haben schon so viel mehr geschafft. Deine Mami gibt auf dich Acht, mein kleiner Stern, das wird sie immer. Niemand wird dir etwas anhaben können. Niemals."

  

   
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Guten Morgen (oder eher Mittag)!

Drei Leute sind wir schon mal, das finde ich schön (und ich erkenne euch aus Salvation wieder, was noch schöner ist!) Hier also der erste Einstieg in das neue Abenteuer von Maryana und Sirius - ich hoffe sehr, das Kapitel hat euch gefallen, ich habe mir wirklich Mühe gegeben!

Ein paar Kommentare zu euren ersten Eindrücken würden mich freuen!

Bleibt gespannt - und auch bitte gesund,
Eure wingsofeden

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