Kapitel 8. Tanzende Blüten

- ν є я g α η g є η н є ι т -

- ~ 𝟹 𝙱𝚕𝚊𝚝𝚝𝚠𝚎𝚌𝚑𝚜𝚎𝚕 𝚞𝚗𝚍 𝚗𝚎𝚞𝚗 𝙼𝚘𝚗𝚍𝚎 𝚣𝚞𝚟𝚘𝚛 ~ -

"Schau mal, Wolfspfote, da ist Maispfote!", miaute Regenpfote ihrem Wurfgefährten aufgeregt zu. 
"Wo? Beim SternenClan, du hast recht! Auf sie mit Gebrüll!"

Die drei Schüler sprangen begeistert auf eine kleine, rot-weiß gefleckte Kätzin zu, die gar nicht wusste, wie ihr geschah. Weißpfote lief ihnen etwas zurückhaltender hinterher, schließlich kannte sie diese Maispfote noch gar nicht. Neugierig beobachtete sie, wie die vier sich begrüßten.

Maispfote prustete: "Beim SternenClan, Wolfspfote, runter von mir! Du bist schwerer geworden. Wie kann eine Katze in einem Mond nur so sehr wachsen?" 
Der graue, struppige Kater setzte sich stolz auf und leckte sich verlegen das Brustfell.
"Dafür bist du noch genauso klein wie vor vier Monden."

"Fies!", empörte Maispfote sich, schnurrte jedoch dabei.
"Ist Adlerpfote auch wieder dabei?", wollte Regenpfote von der WellenClan-Schülerin wissen.

Diese schüttelte bedauernd den Kopf.
"Leider nicht, er hat furchtbare Bauchschmerzen bekommen. Er scheint einen kranken Vogel erwischt zu haben, der roch sowieso schon etwas kränklich. Naja, ihr kennt ihn ja: mein Bruder frisst alles, egal, wie es riecht." 

"Und trotzdem bleibt er total schlank, der SternenClan meint es zu gut mit ihm", seufzte Echopfote. 
"Die ganze Frischbeute landet bei Adlerpfote in seinem Gehirn und in seinen Pfoten", behauptete Wolfspfote. "So schlau, wie er ist. Und schnell. Und stark."

Maispfote warf ihm einen schiefen Blick zu.
"Schwärmst du gerade über meinen Wurfgefährten? Das ist ein bisschen seltsam."
Wolfspfote legte abwehrend die Ohren an.
"Stimmt doch gar nicht, ich zähle nur Fakten auf", verteidigte er sich. 

Maispfote schnurrte nur. 
"Ist Krähenpfote vom WaldClan heute gar nicht da?"
Weißpfote horchte auf. Krähenpfote war der einzige von Rabenpfotes Wurfgefährten, der die Kriegerausbildung machte und sich gegen das Dasein als Heilerschüler entschieden hatte.
Er war immer etwas schweigsam und Weißpfote hatte bisher noch nicht viel mit ihm trainiert, da er ein wenig älter als sie und ihre Wurfgefährten war.

"Nein, ich glaube nicht", meinte Regenpfote bedauernd. 
"Dafür haben wir eine andere WaldClan-Schülerin kennengelernt. Weißpfote. Wo ist sie denn?" Suchend wandte Echopfote den Kopf und entdeckte Weißpfote, die noch immer etwas abseits stand und die vier Schüler beobachtete.

"Komm doch her, Weißpfote", forderte Echopfote sie freundlich auf.
"Hallo, Weißpfote. Ich bin Maispfote", stellte Maispfote sich vor, als Weißpfote sich zu ihnen gesetzt hatte.

"Habe ich schon mitbekommen, die anderen waren ziemlich begeistert, als sie dich entdeckt haben. Freut mich, dich kennenzulernen."

"Ist das deine erste Große Versammlung? Ich habe dich hier noch nie gesehen." 

"Ja, vorher hatte ich viel mit dem Training zu tun. Und Bruchstern meinte, dass die Große Versammlung mit dem langen Wachbleiben zu anstrengend für junge Schüler sei."

Die anderen raunten erstaunt.
"Wie jetzt? Also warst du nicht dabei, als Bruchstern den anderen Clans verkündet hat, dass du zur Schülerin ernannt wurdest? Das ist so ein magischer Moment, wie kann Bruchstern euch das vorenthalten?", miaute Wolfspfote ungläubig.

Weißpfote schnippte verlegen mit dem Ohr.
"Naja, er hat doch aber recht? So lange wachzubleiben, den ganzen Weg zu laufen, auf einmal all die fremden Katzen zu treffen - für frischernannte Schüler ist das sehr überwältigend und anstrengend."

Wolfspfote blickte weiterhin skeptisch, zuckte aber mit dem Schulterfell.
"Andere Clans, andere Sitten."
"Genau", stimmte Weißpfote ihm erleichtert zu. Sie wollte nicht, dass sie die Entscheidungen ihres Anführers rechtfertigen musste und fand es gut, wie schnell er vom Thema abließ. 

"Ist Lilienpfote heute auch da?", wandte sich Regenpfote an Maispfote.
Diese miaute mit funkelnden Augen: "Nicht Lilienpfote. Liliendunst."

Echopfote rastete vor Begeisterung aus. "Nein, wirklich? Sie hat die Prüfung bestanden? O SternenClan, wie wunderbar! Ich muss zu ihr hin und ihr gratulieren!" Sie sprang schon auf, doch dann drehte sie sich noch einmal um.
"Warte, bedeutet das, dass ihre Schwester, Blütenpfote, jetzt auch nicht mehr Blütenpfote heißt, sondern ...?" Erwartungsvoll blickte sie Maispfote an, die vor Stolz auf ihre Clangefährten fast zu platzen schien.

"Blütentanz."

Regenpfote seufzte: "Beim SternenClan. Die Namen der beiden sind so wunderschön. Liliendunst und Blütentanz ... Ich fasse es nicht. Hoffentlich bekomme ich auch einen schönen Kriegernamen."

"Bestimmt, mach dir keine Sorgen, Regenpfote", beruhigte sie Echopfote, die mit den Augen schon die anderen Katzen nach den beiden frischernannten Kriegerinnen absuchte. 
"Komm, Weißpfote, ich stelle dich den beiden vor", miaute sie und sprang schon im nächsten Moment los. Weißpfote, völlig verdattert, blieb erst einmal nur stehen, doch als Regenpfote sie gutmütig anstupste, machte sie sich rasch daran, Echopfote zu folgen.

Das Fell der dunkelgrauen Schülerin verschwamm mit den Schatten, die sich mit den Silberflecken des Mondlichts abwechselten, sodass Weißpfote einige Schwierigkeiten hatte, die flinke Echopfote nicht zu verlieren. 

Dann hielt Echopfote endlich vor zwei Kätzinnen, die wunderschön im Mondlicht aussahen und schon von einer Menge anderen Katzen umringt wurde.

"Liliendunst, Blütentanz! Ganz herzlichen Glückwunsch zu euren Kriegernamen, die sind wirklich wunderschön!", miaute Echopfote und lenkte damit die Aufmerksamkeit der beiden Kriegerinnen auf sich. 
"Echopfote, wie schön, dich zu sehen!", miaute die größere der beiden Katzen. Ihr Fell war weißbraun gescheckt und sie hatte lange Glieder, mit denen sie Echopfote um einen ganzen Kopf überragte. 

"Schau mal, Blütentanz, das ist Weißpfote."
"Hallo", stellte Weißpfote sich schüchtern vor, sie konnte den Blick nicht von den beiden Katzen abwenden. Besonders die große Blütentanz beeindruckte sie. Wenn sie allein nur das Gewicht von einer Pfote auf die andere verlagerte, bewegten sich die geschmeidigen Muskeln unter dem weich schimmerndem Fell. Sie war wunderschön und stark. 

"Hallo, Weißpfote, wie schön, dich kennenzulernen! Ich bin Blütentanz, auch wenn es noch etwas komisch ist, mich nicht mehr als Pfote vorzustellen", schnurrte Blütentanz.
"Und ich bin Liliendunst", fügte die neben Blütentanz stehende Kätzin hinzu.

Liliendunst war etwas kleiner und zierlicher als Blütentanz, auch sie war weißbraun gescheckt und hatte große, sanft blickende Augen, die in der Farbe von frischem Waldmoos schimmerten.

"Freut mich sehr, euch kennenzulernen", brachte Weißpfote hervor und versuchte, die beiden nicht allzu sehr anzustarren. Ob sie irgendwann einmal auch so eine Wirkung auf Schüler haben würden? Ob sie auch irgendwann einmal so stark, so selbstsicher und edel wirken würde?

Blütentanz blinzelte ihr freundlich zu.
"Ist alles in Ordnung bei dir? Du siehst etwas wackelig auf den Beinen aus", erkundigte sie sich.
"Ja", brachte Weißpfote hervor. Ihre Ohrenspitzen wurden warm. "Ist es anders, Kriegerin zu sein?"

"Wie meinst du das?"
"Naja", sie spürte, wie ihr noch wärmer wurde und trat verlegen auf der Stelle, "ist es nicht anders, Kriegerin statt Schülerin zu sein?"

"Schon." Blütentanz wechselte einen Blick mit Liliendunst.
"Ein bisschen anders ist es schon. Unser Alltag hat sich ziemlich verändert."
"Ich kann mich immer noch nicht daran gewöhnen, nicht mehr im Schülerbau aufzuwachen", warf Liliendunst ein."
Blütentanz schnurrte. Der Klang ihres Schnurrens war tief und kräftig.
"Das stimmt, geht mir genauso. Wir haben auch mehr Verantwortung, was zu Beginn etwas einschüchternd sein kann." Sie blickte auf einen Punkt hinter Weißpfote, die mit gespitzten Ohren lauschte.

"Doch im Grunde sind wie dieselben Katzen, mit denselben Gedanken und Wünschen wie jenen, die wir als Pfoten hegten. Wir verändern uns stetig, das passiert einfach mit der Zeit und geschieht nicht nur, wenn wir eine bestimmte Prüfung ablegen oder einen neuen Rang einnehmen." Nachdenklich betrachtete Blütentanz Weißpfote.

Ihre Ohren kribbelten. Sie wollte unbedingt noch mehr Fragen stellen und Blütentanz dabei zuhören, wie sie mit ausgewählten Worten ihre Gedanken in Worte fasste. Sie mochte es, wie die Kriegerin ihre Frage ernstgenommen hatte, auch wenn sie Weißpfote so unbedacht herausgerutscht war.

Doch in diesem Moment sprangen die Anführer auf die umgefallene Kastanie und läuteten so den Beginn der Großen Versammlung ein. 

"Komm, von hier aus kann man die Anführer nicht so gut sehen. Ich kenne einen besseren Platz", raunte Echopfote ihr ins Ohr und drängte sich durch das Gewimmel an Katzen, die es sich bequem machten, um den Anführern zuzuhören. 

Weißpfote folgte ihr an eine Stelle, an der auch die anderen Jungkatzen von vorhin schon auf sie warteten. Wolfspfote hob grüßend die Schwanzspitze, was Weißpfote dazu veranlasste, sich neben ihn zu setzen. Regenpfote nickte ihnen zu, dann wandte sie sich wieder den Anführern zu, die mittlerweile alle auf der rissigen Borke platzgenommen hatten und darauf warteten, dass die Clankatzen zur Ruhe kamen. 

Weißpfote drapierte ihren Schwanz ordentlich über ihren Pfoten, sodass sie anschließend entspannt mit gespitzten Ohren dasitzen und die Versammlung beobachten konnte. So viele neue Katzen hatte sie heute schon kennengelernt, dabei hatte die Große Versammlung doch gerade erst begonnen!

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- 1300 Wörter

Naa ihr lieben Sternis, was sagt ihr dazu?

Weißpfote hat direkt neue Freunde und Vorbilder gefunden, was wohl die Anführer noch verkünden werden ...?

Nun, das werden wir nicht mehr heute und auch nicht mehr in der nächsten Woche erfahren, denn ab hier startet eine kleine Schreibpause meinerseits - doch mehr dazu im folgenden Kapitel ^^

Passt auf euch auf und gehabt euch wohl, möge der SternenClan eure Pfade erleuchten!

(ノ◕ヮ◕)ノ*:・゚✧

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