19 | Judy & Matt | get help
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Mein Schädel dröhnt wie ein Hubschrauber mit kaputten Rotorblätttern, der in einem Baum feststeckt. Ich versuche, meinen Standort zu lokalisieren. Sofort schießt mein Kopf nach oben. Scheiße. Wo genau bin ich? Es ist stockdunkel um mich herum. Als ich die Arme ausstrecke berühren meine Hände glatte Betonwände. Der Boden scheint ebenfalls aus Beton zu bestehen. Ich taste mich an der Wand entlang, bis meine Finger einen Spalt in der Wand entdecken. Eine Tür. Ich trommele dagegen.
»Lasst mich raus!«, brülle ich. Ich schreie wüste und erfinderische Beleidigungen, während ich auf die Tür eintrete und einschlage, bis meine Stimme heiser und meine Knöchel wund sind.
Ich rutsche auf den Boden. Brooklyn. Natürlich war es Brooklyn, die ganze Zeit. Wie konnte ich das nicht bemerken? Er war so charmant und nett und... Ich schüttele mich bei den Gedanken daran, dass ich ihn tatsächlich mal gemocht habe. Was hat sich die Judy von vor zwei Wochen nur dabei gedacht? Dad wusste es, er hat es geahnt, die ganze Zeit. Vielleicht hätte ich auf ihn hören sollen.
Heiße Tränen brennen in meinen Augen. Jetzt bin ich allein, und Dad wird mir nicht helfen können. So dumm von mir, so unendlich dumm.
Ein Klicken ertönt, darauf ein metallisches Geräusch, und die Tür öffnet sich einen Spalt. Dumpfes Licht fällt herein und erhellt die Silhouette der Person, die den Raum betritt.
Ich ziehe mich an der Wand hoch und wische mir schnell übers Gesicht. Die Person betätigt einen Schalter außen neben der Tür. Das grelle Licht treibt mir direkt wieder Tränen in die Augen. Trotzdem schaffe ich es, einen giftigen Blick aufzusetzen.
»Hast du's dir bequem gemacht?«, fragt Brooklyn, während er seelenruhig die Tür hinter sich schließt.
»Ein bisschen Deko würde nicht schaden«, sage ich mit zusammengekniffenen Augen.
»Nicht gleich so schnippisch.«
»Komm zum Punkt.«
»Ja sicher, Rumgeplänkel ist ja nicht so deins. Auch wenn unsere Konversation am Abend der Gala sehr aufschlussreich waren.«
Ich versuche mich daran zu erinnern, worüber wir uns unterhalten haben. Waren es Dads Erfindungen? »Ich hab dir gar nichts gesagt«, sage ich und versuche dabei möglichst lässig zu klingen.
»Trotz meiner Warnungen hast du dich entschieden, gegen HYDRA anzukämpfen. Das konnte nie gut ausgehen.«
Ich frage mich, ob sie die anderen schon haben. Doch wenn es so wäre, würde Brooklyn es mir unter die Nase reiben. Also kann ich nur hoffen, dass sie mein Verschwinden bemerkt haben und etwas unternehmen. Matt weiß bestimmt, was zu tun ist.
Ich gehe einen Schritt auf ihn zu. »Okay, und du bist hier weil...? Du mir deinen schurkenhaften Plan erzählen willst? Du mich töten willst? Ich hatte das schonmal, und die ganze Sache ist für das böse Genie nicht gut ausgegangen.«
»Wieso denkst du, dass das hier genauso verlaufen wird?«
»Weil es das immer tut. Siehst du dir nie Filme an? Die Guten gewinnen und die Bösen verlieren, selbst wenn sie in der Überzahl sind.«
Brooklyn lacht. »HYDRA will nichts anderes als SHIELD. Frieden. Die Freiheit der Menschen. Im wörtlichen Sinn, wir wollen sie in der Hand haben. SHIELD hat verloren, es wurde zerschmettert. Aber HYDRA existiert noch, und das wird immer so sein.« Er öffnet die Tür und wendet sich zum Gehen. »Wer war hier also auf der richtigen Seite?«
Ich atme schnaubend die Luft aus und balle meine Hände zu Fäusten. Brooklyn kann es sich nicht nehmen, noch einen letzten hämischen Blick durch die Tür zu werfen, und in diesem Moment springe ich auf ihn zu, bereit, meine Faust in seinem makellosen Gesicht zu versenken. Zwei Wachmänner eilen sofort herbei und hindern mich daran. Ein staubiger Fußabdruck landet auf Brooklyns Anzughose.
»Das würde ich an deiner Stelle lieber lassen«, sagt er kühl. »Werft sie wieder rein. Und fahrt die Strahlenschutzschilde hoch.«
»Aber Mr. Nicholson, der Boss hat gesagt-«
»Sie hat mir das Kommando über diese Basis übertragen. Mir. Nicht Ihnen. Also tun Sie gefälligst, was Ihnen gesagt wird.«
Der Wachmann nickt gehorsam, und ich werde in die hinterste Ecke des Raumes geworfen. Hinter den Wänden rumpelt es. Strahlenschutzschilde? Was zur Hölle hat Brooklyn vor?
Die Wände summen. Aufgrund der mich umgebenden Finsternis habe ich jegliches Zeitgefühl verloren. Mir hätte von Anfang an klar sein müssen, was Brooklyn für ein Spiel spielt. Ich beginne, im Raum auf und ab zu laufen. Die Strahlung, der sie mich aufsetzen, kann nur dieselbe sein, die auch die anderen Teenager verändert hat. Was werden sie mit mir machen? Es muss doch einen Weg geben, hier raus zu kommen. Ich verrotte ganz bestimmt nicht hier drin.
Natürlich haben sie mir mein Handy abgenommen. Und die Brille inklusive Tess habe ich bei meinem Rucksack gelassen. Wenn Dad in einer Höhle in Afghanistan einen Iron Man Anzug bauen konnte, kann ich einen Weg hier raus finden. Leider sehe ich absolut nichts. Vielleicht gibt es einen Lüftungsschacht an der Decke? Die Wände habe ich schon vollständig abgetastet, sie sind glatt bis auf den Spalt der Tür.
Denk nach Judy, denk nach. In meinen Schuhen sind immer noch die Rollen eingebaut. Zur Probe stampfe ich kurz mit meiner Ferse auf. Falls Brooklyn noch mal reinkommen sollte, könnte ich ihn vielleicht damit treten. Würde auf jeden Fall schmerzhaft sein.
Ich habe das Gefühl eines Déjà-vus. Brooklyn benutzt mich, um die anderen anzulocken. Genau wie damals in New York als Loki auf die Avengers angewiesen war.
»Hey!«, schreie ich. Vielleicht sind in diesem Raum Lautsprecher oder Kameras installiert. Keine Reaktion. »Ich bin kein Köder! Hörst du, Brooklyn? Ich bin kein Köder!«
Hoffentlich sind die anderen schlau genug, um nicht darauf reinzufallen.
Ich lehne an der Wand und wackele mit den Füßen während ich vor mich hin singe. Die Stille kann ich nicht ertragen.
»Do you know your enemy? Do you know your enemy? Well, gotta know the enemy...« Ich lache auf als mir die Lächerlichkeit der Situation bewusst wird. Wie gerne würde ich Brooklyn fertigmachen. Alles was er mir erzählt hat war eine Lüge. Sein Studium, das alles mit seinem Vater. Wie konnte ich Mitleid mit ihm haben? »Violence is an energy, against the enemy!«, schreie ich lauter. Irgendjemand muss vor der Tür sein und Wache halten. Im Takt klopfe ich dagegen, bis jemand von draußen zurückklopft.
»Ruhe!«
»Silence is an enemy, against your urgency!«, antworte ich, immer noch singend. Hysterisch lachend falle ich in der Mitte des Raumes auf den Boden. Ich werde hier drin komplett verrückt. Wenn ich mich nicht entschieden hätte Matt zu helfen, würde ich jetzt gemütlich in meinem Zimmer im Avengers-Tower sitzen, mit meinen Inlinern die Lobby fahren und damit Mrs. Clark in den Wahnsinn treiben, in Dads Laboren heimlich an seinen Anzügen rumschrauben, oder mit Pepper eine Shopping-Tour machen. Alles was ich hier habe, ist Dunkelheit und Stille.
Ein abgeschlossener Raum. Gamma-Strahlung. Ein abgeschottetes Zimmer. Mein Hals schnürt sich zu. Keine Luft zum Atmen. Ich atme zitternd ein und keuchend aus. Mit meinen Fingernägeln umklammere ich den einzigen Spalt in der Tür. Ich schlage mit voller Kraft dagegen. Die Erkenntnis, dass ich hier drin sterben werde, legt sich auf meinen Brustkorb wie eine Tonne Felsengestein.
Ohne Vorwarnung wird die Tür aufgerissen. Kurz denke ich, die Sonne würde mir ins Gesicht scheinen und hole tief Luft, doch es ist nur das grelle Licht der Neonröhren, die draußen auf dem Gang hängen. Draußen.
Eine grobe Hand packt meine Schulter und zieht mich hoch. Ich schüttele sie ab und versuche, nicht zu schwanken.
»Wo ist Brooklyn?«, frage ich mit belegter Stimme. Sie klingt nicht wie meine.
Vor mir steht nur eine Frau in einem weißen Kittel. Sie hat grässlich blaue Augen und einen hellen Leberfleck neben der Nase. »Das braucht dich nicht zu interessieren.« Etwas blitzt in ihrer Hand. Eine spitze Nadel.
Ich winde mich. »Für kranke Doktorspiele habe ich keine Zeit.« Ruhig bleiben. Atmen. Es fällt mir schwer, regelmäßig Luft zu holen. Aber Schwäche werde ich nicht zeigen. Nicht vor diesen Leuten. Nicht vor dieser merkwürdigen Frau, die mit der Spritze immer näherkommt. Nicht vor der überaus spitzen, glänzenden Nadel.
Der Mann biegt meinen Arm schmerzhaft nach oben. Ich beiße die Zähne zusammen.
»Was ist das?«, presse ich heraus, um die in mir aufsteigende Panik zu unterdrücken. »Superheldenserum? Werd' ich wie Captain America? Glaub mir, so ein Anzug steht mir nicht.«
»Sarkasmus wird dich nicht retten.«
Die Frau sticht in meine Armbeuge. Ich zucke zusammen, doch der eiserne Griff des Agenten verhindert jede weitere Bewegung. Das ekelhafte Ziehen in meinem Arm nimmt zu, ich beiße mir so fest auf die Innenseite meiner Wange, dass ich Blut schmecke. Dann ist es vorbei. Ich presse meinem linken Arm gegen die Brust. Sie haben mir nur Blut abgenommen, nicht injiziert. Das ist gut, schätze ich. Allerdings bekomme ich weder ein Pflaster noch etwas desinfizierendes, was nicht so gut ist. Ich übe Druck auf die Einstichstelle aus, um das Blut zu stoppen.
»Was macht ihr damit?« Mir wird schwindelig. Das Stehen ist anstrengend.
Die Frau verschließt die Ampulle mit der dunkelroten Flüssigkeit. Ihre Mundwinkel gehen leicht nach oben. »Das willst du lieber nicht wissen.« Sie gibt dem Mann ein Zeichen, er lässt mich los. Ich reibe mir die schmerzende Schulter.
Die Tür steht offen. Mein Weg zur Freiheit. Ich fasse mir ein Herz und hechte in die Richtung. Meine Hand krallt sich an den Türrahmen, doch da werde ich schon wieder zurückgezogen. Verbissen kämpfe ich gegen den Agenten an, doch ich habe keine Chance. Ich könnte heulen, vor Wut und Erschöpfung.
»Du bist genau wie deine Mutter«, sagt die Frau herablassend, bevor sie die Tür mit einem Knall hinter sich zufallen lässt.
Komplett ausgelaugt lehne ich mich wieder an die kahle Wand. Das Summen klingt beinahe hämisch in meinen Ohren. Mum. Sie kannte Mum. Oder sie blufft nur. Ich meine, woher sollte sie Mum kennen? Wer ist diese Frau überhaupt? Welche Rolle spielt sie in diesem kranken Spiel von HYDRA? Ich presse mir die Handballen auf die Augen. Die Kopfschmerzen werden stärker, sie vernebeln mir die Sinne. Nein, ich finde einen Weg hier raus, ich muss-
Vor meinen Augen tanzen helle Flecken. In meinem Kopf vermischen sich die Gesichter. Da sind Dad und Pepper als eine Person, Loki und die Avengers. Die vier Leute, die wir aufgesammelt haben... Wie heißen sie noch gleich? Ich überlege angestrengt. Nichts. Nur Matt. Ich lächele, doch gleichzeitig laufen mir Tränen übers Gesicht. Sie sind nicht hier, um mich zu retten. Ich muss mich selbst retten. Als ich versuche, mich an der Wand hochzuziehen, rutsche ich ab und lande auf dem Boden. Die Einstichstelle in meiner Armbeuge pocht unangenehm. Meine nassen Wangen berühren kalten Beton. Ich bleibe liegen und lausche meinem Herzschlag.
Summen. Klopfen. Ein blauer Schimmer. Ich kneife die Augen zusammen. Das Weiß an meinen Schuhen leuchtet blass. Mein Kopf ist schwer wie Blei, ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Die Dunkelheit ist in Nebel gehüllt.
Das Summen wird eine Melodie. Ich sitze im lichtdurchfluteten Wohnzimmer bei Martha und spiele Geige. Die Töne fließen durch mein Bewusstsein, sanft und beruhigend, einschläfernd monoton. Bis sie sich in ein unausstehliches Kreischen verwandeln. Ich halte mir die Ohren zu, doch der Bass trommelt weiter.
Lauteres Klopfen. Wie Regen. Ich drehe mich auf den Rücken und lausche dem Regen, der auf das Dach klopft. Hear the sound of the falling rain, coming down like an Armageddon flame...
»Du solltest nicht hier liegen. Du wirst noch krank.«
»Nur kurz, Mum«, murmele ich. Die Regenzeit hat begonnen. Die letzten Tage waren heiß, die Straßen staubig und trocken. Der kühle Regen auf meiner Haut ist erfrischend. »Ich wünschte, es würde nie aufhören.«
Mum beugt sich über mich, ihre dunklen Haare kitzeln meine Stirn. »Judy, komm rein. Du kannst den Regen von drinnen aus beobachten.«
»Aber das ist nicht das gleiche.«
Ich werde hochgehoben, klammere mich an die Schultern meiner Mutter. Heißer Atem streift mein Ohr. Ich öffne die Augen. Es ist nicht Mum. Es ist Matt. Blonde Locken umspielen seinen Kopf wie einen Heiligenschein. Er ist faszinierend. Ich lege eine Hand an sein Kinn und drehe sein Gesicht zu mir. Brooklyns graue Augen starren mich spöttisch an. Ich falle aus seinen Armen und liege auf einer asphaltierten Straße. Mums hellblauer Toyota fährt an mir vorbei. Plötzlich ist es Brooklyn, der Mum getötet hat, Brooklyn hat Matt und die anderen getötet, er ist überall, und es war meine Schuld, weil ich ihm blind vertraut habe.
Es fühlt sich an als würde ein Richter seinen Hammer beständig gegen meine Schädeldecke schlagen, und dabei immer und immer wieder »Schuldig!« rufen.
Meinetwegen werden sie sterben. Und ich habe nichts dagegen getan.
♦
Matt muss sich zwar konzentrieren, hat aber keine Angst mehr vor den Folgen der Teleportation. Dafür hat er es schon oft genug gemacht, und mittlerweile geht es so einfach wie Schleifenbinden oder Fahrradfahren. Genauso wie das Gestaltenwandeln. Er taucht in die Dunkelheit, um sich kurz darauf in Judys Zimmer wiederzufinden. Es sieht noch genauso aus wie vor einigen Tagen. Damals war er in Hektik und hatte keine Zeit, sich wirklich umzusehen. Die hat er jetzt zwar auch nicht, aber einen Moment lang hält er inne und lässt seinen Blick über das helle, geräumige, wenn auch leicht chaotische Zimmer schweifen. In einem Winkel seines Bewusstseins ruft eine Stimme, dass Judy nie wieder hierher zurückkommen wird.
Doch, das wird sie. Entschlossen öffnet Matt die Zimmertür, die glücklicherweise nicht verschlossen ist. Es führt eine gläserne Treppe nach oben und eine nach unten. Aufgeregte Stimmen sagen Matt, dass er die Treppe hinabsteigen muss.
»...seit drei Tagen. Drei Tage! Und kein Zeichen von ihr.« Das klingt wie Tony Stark.
»Warte doch wenigstens noch bis morgen früh.«
»Das kann ich nicht, Pepper, das kann ich einfach nicht. Ich habe bei dieser Freundin von ihr vorbeigeschaut, da ist sie nicht. Sie ist nirgendwo, hat ihre Ortung abgestellt...«
»Ich weiß wo sie ist.« Matt hat unauffällig den Raum betreten. Die versammelte Gruppe von sechs Personen sieht ihn an.
Tony Stark läuft unruhig auf und ab, stoppt aber, als er den Jungen in der Tür entdeckt. »Wie kommst du hier rein?«
»Naja ich bin einfach...« Er deutet in den Flur hinaus und macht eine vage Handbewegung Richtung Treppe. »Jedenfalls weiß ich wo Judy ist, und ich brauche Ihre Hilfe, Mr. Stark.«
»Wie heißt du?«, fragt eine weitere Stimme.
Matt dreht sich nach links. Dort sitzt sein Kindheitsheld Captain America, in Zivilkleidung, aber genauso eindrucksvoll wie in den Comics. »Wow, Sie sind Captain America! Ich meine... Ich bin Matt. Matthew Manson.«
»Manson? Du bist der Sohn von Judys Privatlehrerin?« Die Frau namens Pepper sieht zu Tony Stark.
Seine Mutter. Sie muss mittlerweile verrückt vor Sorge sein. Matt nickt. »Bitte, wir stecken in Schwierigkeiten. Judy ist... sie ist in dieser HYDRA-Basis, zusammen mit anderen Jugendlichen mit Fähigkeiten-«
»Fähigkeiten? Was für Fähigkeiten?« Auf der Sofalehne sitzt ein unscheinbarer Mann mit Brille. Das muss Doctor Banner sein. Der Hulk. Dabei sieht er ganz harmlos aus.
Matt holt tief Luft und fängt an, zu erklären. Dabei huscht sein Blick immer wieder zur Uhr. Ihnen läuft die Zeit davon. Der einzige, der noch ungeduldiger wirkt als Matt, ist Tony Stark.
»Also Teens mit abgedrehten Kräften«, meint ein dunkelhäutiger Mann mit sorgsam getrimmtem Bart, der neben Captain America auf dem Sofa sitzt. Matt kennt ihn nicht. »Riskante Sache.«
Tony Stark tippt bereits auf einem Holobildschirm herum. »Und wo ist diese Basis? Wir legen sofort los, holen alle da raus und sind zum Frühstück wieder im Tower.«
Colonel James Rhodes (den hat Matt schonmal gesehen) ergreift das Wort. »Tony, ich kann mir vorstellen wie's dir geht und würde das gleiche auch für meine Tochter tun hätte ich eine, aber mit einem unüberlegten Angriff könntest du sie noch mehr in Gefahr bringen.«
»Er will nicht Judy«, sagt Matt. Die Wunde an seinem Arm brennt immer noch. »Sondern... uns. Sie soll uns nur anlocken, aber mit euch wird er nicht rechnen.«
»Wer ist er? Ich dachte, wir reden hier von HYDRA?«, fragt der Captain.
»Ja, aber sie haben eine Art Kommandeur in der Basis. Ziemlich jung für einen HYDRA-Agenten. Ich kannte ihn jedenfalls nicht.«
»Brooklyn Nicholson.« Ohne ein weiteres Wort stapft Tony Stark aus dem Raum. Pepper Potts folgt ihm mit klappernden Absätzen.
»Was hat er vor?«, fragt Matt verwirrt.
»Entschuldige mal, Nicholson, der Nicholson?«, fragt der Mann neben Captain America und lehnt sich nach vorne.
»Sein Sohn.« Colonel Rhodes sieht Tony Stark hinterher, mit einer Miene als wisse er was der Milliardär vorhat; und es gefällt ihm nicht.
Matt geht ein Licht auf. »Sie hat von ihm gesprochen. Aber nicht so als wäre er ein...« Judy wusste es nicht. Oh, sie war so naiv zu glauben, er wäre einer der Guten. Denn das ist er ganz bestimmt nicht. »Die Basis befindet sich in einem Wald in der Nähe von Gettysburg. Dort machen sie Experimente... mit Jugendlichen.«
»Was für Experimente?«, fragt Doctor Banner.
»Judy hat sich bei SHIELD - bei HYDRA eingehackt. Es hatte etwas mit einem blauen Stein zu tun. Nein, es war ein Würfel.«
»Der Tesserakt?«
»Ja, ich glaube so hat sie es genannt.«
»Lokis Tesserakt?« Captain Rogers hört dem Jungen aufmerksam zu. »Aber der ist in Asgard, Thor gab uns sein Wort.«
Doctor Banner verschränkt die Arme und tippt sich nervös an die Brille. »SHIELD hat mit dem Tesserakt herumexperimentiert, das ist kein Geheimnis, schon seit den neunziger Jahren.«
Plötzlich geht eine spürbare Erschütterung durch den Raum. Matt sieht sich nach der Ursache um. Tony Stark schießt in seinem Iron Man Anzug durch das Fenster und kommt in der Mitte der Couchlandschaft zum Stehen.
»Die Tür hätt's auch getan«, merkt der dunkelhäutige Mann an.
Matt muss ihn einfach nach seinem Namen fragen. Wenn er hier neben Captain America sitzt, muss er irgendwie wichtig sein. »Entschuldigung, aber wer sind Sie?«
»Klar kennst du mich nicht.« Er steht auf, um ihm die Hand zu schütteln. »Sam Wilson. Freut mich.«
Das Geräusch der sich öffnenden Fahrstuhltüren ist zu hören.
»Noch mehr Besuch?«, wundert sich Rogers.
Eine kleine Einheit Agenten betritt den Raum. Ihnen voran geht eine Frau mit auffällig geschminkten Augen, die unter einem ausgefransten, braunen Pony hervorgucken.
Tony Stark fährt seinen Helm zurück. »Äh, hab ich was verpasst? Ist heute Tag der offenen Tür oder so?«
»Mr Stark. Agent Ellington, MI6«, sagt die brünette Frau knapp.
»Seit wann interessiert sich der britische Geheimdienst für mich?«
»Nicht für Sie. Für die Entführer ihrer Tochter.«
Stark kneift die Augen zusammen. »Kennen wir uns? Ehrlich, kommt mir vor, als hätten wir uns schonmal gesehen.«
»Ich habe Sie damals über Judys Aufenthaltsort benachrichtigt.«
»Ach, haben Sie das? Tja, dann können Sie mir vielleicht auch sagen, wo sie jetzt ist?«
»Tatsächlich kann ich das. Und noch mehr, ich kann Sie und ihr Team dorthin bringen. Unser Jet wartet oben.«
»Mein Team? Nein, ich flieg da allein hin.«
Steve Rogers ist mittlerweile aufgestanden und legt eine Hand auf die Iron Man Rüstung. »Tony, genau das werden Sie nicht.«
»Ja, hast du mir vorhin überhaupt zugehört?«, empört sich Colonel Rhodes. »Ich sagte keine überstürzten Handlungen.«
Matt hat zu lange gewartet. »Egal was der Plan ist, aber wir haben keine Zeit. Wir müssen so schnell wie möglich los. Ich meine, ein Jet ist echt cool, und schnell. Mr. Stark, die Zeit tickt.«
»Der Junge hat recht. Entweder Sie kooperieren mit uns, oder ich sorge dafür, dass Sie nicht in die Nähe der Basis kommen und unsere Mission gefährden.«
So hat sich das Matt zwar nicht vorgestellt, aber wenn es funktioniert, bitteschön. Alle im Raum versammelten Leute sehen sich an.
Schließlich ergreift Captain Rogers das Wort und spricht endlich aus, was Matt schon seit gut fünfzehn Minuten hören will. »In Ordnung. Zieht eure Uniformen an. Wir haben eine Mission.«
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Äh, ich habe es aus Versehen online gestellt bevor es fertig war, dafür entschuldige ich mich xD
Aber jetzt ist es wirklich da. Yay.
Wer erinnert sich noch an Melissa aus dem allerersten Teil? Tja, wer hätte gedacht, dass sie nochmal eine Rolle spielen wird...
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