Kapitel 21 {Part 2}

Ohne mit der Wimper zu zucken oder auch nur einen Moment zu zögern, erhebt sich Jackson in die Lüfte und mit einem fürchterlichen Knacken verschieben sich seine Knochen, seine Kleidung zerreißt und sein großer blonder Wolf stellt sich zwischen Megan und mich und unseren vermeintlichen Angreifer.

Die beiden Wölfe keifen sich an, tänzeln angriffslustig um einander herum bis der unbekannte Wolf den Kopf in den Nacken legt und einmal laut aufheult. Für einen kurzen Moment steht alles still, man kann die Spannung quasi in der Luft knistern hören. Dann stürzt er sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf Jackson, der ihm mit gefletschten Zähnen entgegen rennt.

Hilfesuchend blicke ich zu Megan, der Drang in meinem Inneren, Jackson, trotz seiner seltsamen Verhaltensweise uns gegenüber, in diesem Kampf um Leben und Tod zu unterstützen. Ich kann ihn nicht einfach alleine und damit wahrscheinlich seinem Ende überlassen. Doch Megan kauert auf dem Boden, zitternd und kreidebleich im Gesicht. Ich rüttle an ihrer Schulter, wohl wissend, dass uns auf dem Weg sitzen bleiben nicht retten wird, wenn Jackson versagen sollte.

Sie blickt langsam zu mir auf, ihre Augen geweitet in Panik. Ich höre ihre Stimme kaum, als sie leise stottert: "Schattenwolf."

Ich habe nicht den blassesten Schimmer, was sie damit meint, aber ihrer Reaktion nach zu urteilen, ist es gefährlich.

Ich zerre sie zu mir herauf, sodass sie wieder normal steht und packe ihr Kinn fest mit meinen Fingerspitzen. "Megan", zische ich, mein eigenes Herz wild pochend, "Was sollen wir jetzt tun?"

Sie sieht mich zwar an, aber es wirkt, als würde sie einfach durch mich hindurchsehen. Ich schüttele sie ein weiteres Mal, aber sie reagiert nicht.

Adrenalin wird durch meinen Körper gepumpt, als ich wieder zu Jackson sehe, denn er muss einen schmerzhaft aussehenden Biss seines Angreifers einstecken. Dunkelrotes Blut spritzt an die Hauswand und einige Tropfen der Substanz fallen aus der Schnauze des Schattenwolfes, wie Megan ihn bezeichnet hatte.

Meine Nackenhaare stellen sich auf bei dem unverkennbar schmerzerfüllten Laut, den Jackson von sich gibt. Sein einst helles Fell färbt sich an seiner Hinterflanke tiefrot, und das trotz der verschnellten Werwolfheilung. Ich erschaudere und grübele fieberhaft nach einem Plan, Jackson zu helfen ohne dabei mein eigenes Leben zu riskieren.

Megan krallt ihre Fingernägel in meinen Arm, wofür ich ihr in diesem Augenblick dankbar bin, denn der Schmerz hält mich beisammen, zwingt mein Hirn schneller zu arbeiten.

Währenddessen schnappt Jackson nach dem Wolf, dem grausamen Ungeheuer, verfehlt ihn jedoch, und gibt ihm so die perfekt Chance, seine Fangzähne um den Nacken unseres Bodyguards zu legen und einmal kräftig zu zubeißen.

Jackson winselt, laut, und sackt dann in sich zusammen. Ich höre einen lauten Schrei und merke zu spät, dass ich es selbst bin, die einen markerschütternden Ton von sich gibt. Ich glaub ich kipp gleich um.

Ich will weglaufen, fliehen, Megan hinter mir herziehen, irgendetwas tun, um unseren nahenden Tod durch diesen Schattenwolf wenigstens hinaus zu zögern, aber am liebsten würde ich aufwachen aus diesem Albtraum, in dem unser Bodyguard vermutlich tot und meine beste Freundin in eine Schockstarre verfallen ist und ein riesiger, blutrünstiger Wolf uns als Dessert verspeisen will.

Never run from a wolf.

Dieser Satz fällt mir wieder ein, keine Ahnung, wo ich ihn gehört habe, vielleicht in einem der unzähligen Dokumentarfilme, die mein Vater sich früher mit Toby reingezogen hat, oder aus dem Fernsehen, ist aber eigentlich auch egal, denn ich bleibe wie versteinert stehen, rühre mich nicht vom Fleck und suche nach einer Strategie, mit der wir überleben und die nicht wegrennen beinhaltet.

Gegen den Wolf kämpfen wird wohl kaum möglich sein. Ich habe also nur zwei Optionen: entweder bleibe ich genauso stehen, wie ich es jetzt tue, oder ich unterwerfe mich, was mir ebenfalls als völlig nutzlos erscheint. Dieser Wolf sieht nicht so aus, als könnte man mit ihm verhandeln.

Er kommt näher, und wird dabei immer schneller, als wären wir seine Beute, auf die er Jagd macht. Er knurrt laut und mir wird fast schlecht vor Angst bei dem Geräusch. Im Gegensatz zu Trents wohligem Knurren ist dieses hier furchteinflößend.

Ich weiche im letzten Moment aus und reiße Megan mit mir, als der Wolf auf uns zu gesprungen kommt. Jedes meiner Nervenden steht auf Hochspannung. Ich will noch nicht sterben.

Ich sehe die klaffende Wunde an meinem Oberschenkel durch meine zerrissene Jeans, bevor der Schmerz in meinem Gehirn ankommt. Die Klauen des Wolfes müssen mich wohl erwischt haben.

Der Geruch meines Blutes zieht Megan dann auch endlich aus ihrer Trance. Und macht den Wolf nur noch aggressiver.

Sie beginnt zu hyperventilieren und ich sehe es schon vor mir, wie wir beide hier sterben, in einer Gasse in New York, und wie unsere Körper gefunden werden. Trents Gesicht schießt durch meinen Kopf und ich stelle mir in Gedanken vor, wie ich mich von ihm verabschiede.

Jetzt schmerzt nicht nur mein Bein, sondern auch meine Brust und ich stelle mir vor, wie Trent jetzt bei mir ist, meine Hand hält und mich beschützt, mir den Weg in den Tod erleichtert. Ich wünsche es mir so sehr.

Der Schattenwolf setzt an, noch einmal auf Megan und mich zu zuschlagen und ich kneife meine Augen zusammen, meine eine Hand verkrampft in Megans Bluse. Ich erwarte den Schmerz, erwarte, dass der Wolf mich zerfleischt und meine Kehle heraus reißt. Doch das passiert nicht.

Stattdessen sind seine Zähne in Megans Seite gebohrt und sie steht vor mir, nicht in ihrer Wolfform, sondern als Mensch, und ihr Mund ist zu einem stillen Schrei geöffnet. Der Wolf lässt sie los.

Sie fällt auf ihre Knie, ihre Augen drehen sich in ihrem Kopf nach hinten und sie kippt nach vorne. Ich fange sie gerade noch rechtzeitig auf, bevor ihre Nase auf dem Boden aufgeschlagen wäre.

Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände, tätschele ihre Wange und flüstere keuchend: "Megan! Wach auf, Megan, bitte wach auf!"

Sie reagiert nicht. Eine Welle der Panik überrollt mich. Ich sehe sie flach atmen, weiß, dass sie nicht tot ist, aber es ist klar, das hier gerade etwas verdammt falsch läuft. Warum heilt sie nicht?

Tränen kullern über meine Wangen, als der Schattenwolf noch einmal zum Sprung auf uns ansetzt. Ich schließe meine Augen.

Ich bin Schuld an Megans Tod.

Und jetzt werde ich auch sterben.

Auf einmal höre ich Heulen von mehreren Wölfen und als ich nach einer gefühlten Ewigkeit meine Augenlider wieder aufblinken lasse, sehe ich, wie zwei große, majestätische Wölfe, gefolgt von zwei Betas, den Schattenwolf attackieren.

Sie stürzen sich alle auf einmal auf ihn, greifen von allen Seiten an und das schreckliche Geräusch von zerreißendem Fleisch ertönt, der Geruch von faulem, metallischem Blut folgt.

Eine junger Wolf steht plötzlich vor mir, drückt seine Schnauze in mein gesundes Bein. Ich weiche zurück, immer noch unter vollem Adrenalineinfluss. Der Wolf verwandelt sich mit lautem Knacken in eine junge, sehr nackte Frau, die mir ihre Hand hin hält. Instinktiv greife ich danach und sie führt mich fort, von der grausamen Szene, wohin jedoch, verschweigt sie mir. Ich vertraue ihr und muss kein zweites Mal darüber nachdenken, dass sie uns helfen will. Sie gehört wahrscheinlich zu dem hier in New York ansässigen Rudel.

Ich drehe mich um, ängstlich nach Megan suchend, doch ihr Körper wird von einem anderen Wolf weggetragen, in die gleiche Richtung, in die wir auch gehen.

Je länger wir laufen, desto mehr schmerzt mein Oberschenkel, mein Adrenalinspiegel sinkt. Wortlos nimmt die Frau meinen Arm und legt ihn sich um die Schultern, um mich zu stützen. Ich will sie fragen, was passiert ist, aber mein Mund scheint taub zu sein und ich bringe keinen einzigen Ton heraus.

Meine Sicht ist etwas verschwommen und ich merke langsam, aber sicher, wie die Erschöpfung und Müdigkeit, aber vielleicht auch der Blutverlust durch die Wunde, meinen Körper einholt. Als wir endlich ein großes Gebäude betreten, muss die Frau mich mehr oder weniger durch die Türen und in den Fahrstuhl ziehen.

Wir gelangen durch in langen Korridor in eine Art Seminarraum, mit einem langen Tisch und mindestens 40 schwarzen Stühlen drum herum. Eine Fensterreihe gibt Sicht auf New York bei Nacht.

Ich fühle mich nicht mehr wie ich selbst, sondern eher als hätte sich eine Blase um meinen Kopf herum gebildet. Das aufgeregte Gerede der Menschen in dem Raum klingt dumpf. Kalter Schweiß läuft mir über den Nacken. Ich kollabiere halb in den Sessel, auf den die Frau mich zuweist.

Meine Augen fallen fast zu, so schwer sind meine Glieder an. Ich schwebe durch den Raum, so fühlt es sich jedenfalls an, und mein Kopf dreht sich. Was ist, wenn mein Kopf jetzt von meinem Körper runter fällt?

Ich will mit meinen Händen nachschauen, ob ich noch zusammenhänge, aber sie reagieren nicht und bleiben einfach auf der Stuhllehne liegen. Wie gemein.

Die buntesten Farben blitzen auf meinen geschlossenen Lidern auf. Wie Sternschnuppen.

Ein stechender, beißender Schmerz reißt mich aus meinem Fiebertraum. Meine Augen springen auf und schnellen zu dem grauhaarigen Mann, der vor auf dem Boden kniet und irgendetwas in meine Wunde träufelt.

Die Blase um meinem Kopf scheint quasi zu zerplatzen, denn von jetzt auf gleich höre ich die Stimmen der Menschen, Werwölfe?, in meinem Kopf wieder hallen und es ist so laut, dass meine Ohren zu pochen beginnen.

"Das könnte jetzt weh tun, Liebes", murmelt der Mann und drückt ein weißes, scheinbar mit Wasser getränktes Tuch auf meinen Oberschenkel.

Ich schreie auf. Kein Wasser, definitiv kein Wasser.

"Shh", flüstert er beruhigend auf mich ein. "Gleich ist es vorbei, alles wird gut."

Eine andere Hand liegt auf meiner Schulter und streicht mir sanft über den Rücken. Ich atme zischend ein und aus, bis das Brennen langsam nach lässt und der Mann eine Bandage um mein Bein wickelt.

"Caroline, guck mich an", bittet er mich leise, aber autoritär. Ich sehe zu ihm auf, mit Tränen in den Augen und in meinem, Trents, T-Shirt unbewusst verkrampften Fingern.

Ein weiches Lächeln legt sich auf seine Lippen. "So ist's gut." Er wischt die Tränen von meinen Wangen. "Hör zu, Caroline, du musst den Verband alle zwei Tage wechseln, okay? Und diese Salbe drauf schmieren, dann ist das in Null Komma Nix verheilt."

Ich nicke, aber er scheint nicht ganz überzeugt zu sein, dass ich ihn verstanden habe, weshalb er hinzu fügt: "Ich sag das auch deinem Alpha nochmal."

Ich schenke ihm ein verkrampftes Grinsen und krächze: "Danke."

Er nickt und verschwindet dann in die Menge der wild durcheinander redenden Menschen. Die nackte Frau von vorhin ist jetzt nicht mehr so nackt, sie trägt eine Jogginghose und einen Pullover. In ihrer ausgestreckten Hand befindet sich eine Wasserflasche, die sie mir wortlos hinhält.

Dankbar nehme ich sie entgegen, mit blutverschmierten Händen, keine Ahnung, ob es meins ist oder das von Megan, und lasse das kühle Nass meinen ausgetrockneten Hals hinunter laufen. Ich gebe ihr die leere Flasche zurück und frage dann endlich: "Wer bist du?"

"Mein Name ist Myra", antwortet sie. "Dein Alpha hat mich beauftragt, mich um dich zu kümmern."

Aha. Danke, Trent, denke ich mal. Meine Neugier ist jedoch noch keineswegs besänftigt, ich bohre weiter: "Was war das da draußen? Und wo ist Megan?" Zum Ende hin nimmt meine Stimme einen panischen Ton an. Bitte sag, sie lebt.

Myra deutet auf den Tisch im Konferenzzimmer. Und tatsächlich liegt da Megan, ihr Kleid an der Seite aufgerissen und der gleiche Mann, der auch meine Wunde behandelt hat, tupft diese seltsamen Tropfen auf Megans Biss. Überall dort, wo er ihre Haut berührt, setzt ihre Werwolfheilung ein.

Ich will aufspringen und zu ihr laufen, um auch wirklich sicher zu stellen, dass sie lebt, aber Myra drückt mich an der Schulter zurück in den Sessel und schüttelt den Kopf. "Das war ein Schattenwolf", antwortet sie dann und ignoriert meine flehenden Blicke, mich zu meiner besten Freundin zu lassen. Ich sollte wirklich nicht aufstehen, ich weiß ja nicht mal ob ich mit meinem Bein überhaupt laufen kann, aber das ist Megan.

Ich gebe auf, als mir klar wird, dass ich diesen Stuhl nicht verlassen kann, solange Myra mich beobachtet, und verdrehe genervt die Augen. "Ja, das weiß ich mittlerweile auch", zicke ich sie eingeschnappt an. "Aber was ist das?"

Ihre Miene verzieht sich und ich glaube sie ist genervt von meinem Verhalten, aber das ist mir gerade herzlich egal. "Ein Werwolf, der den menschlichen Teil seiner Seele verloren hat. Diese verdammten Biester sind unzähmbar und schrecken vor nichts zurück. Nicht vor Schmerz, Angst oder sonst irgendeinem Gefühl, sie sind nur auf entsetzlichen Mord hinaus, um etwas zu fühlen und das Loch in ihrer Seele zu flicken", antwortet sie, wenn auch mit einem bösen Blick in meine Richtung.

Ich runzele die Stirn. "Wie jetzt? Den menschlichen Teil der Seele verloren? Was soll das heißen?"

Sie seufzt auf. "Weißt du denn gar nichts Kind? Ein Werwolf hat eine Seele, die halb Mensch ist und halb Wolf. Das ist auch der Grund, weshalb wir in der Lage sind, uns zu verwandeln."

Ich nicke, beeindruckt von dieser neuen Information und tue einfach so, als hätte sie mich gerade nicht wie ein unwissendes Kleinkind behandelt. "Und wie verliert man den menschlichen Teil seiner Seele?"

Sie zuckt mit den Achseln und antwortet kurz angebunden: "Mord. Wenn man nicht über den Tod des Mates hinwegkommt. Oder zu lange in der Wolfform bleibt, ohne sich zurückzuverwandeln."

Seinen Mate zu verlieren, muss das Schlimmste überhaupt sein. Allein bei dem Gedanken daran erschaudere ich und ich wage es nicht einmal, an Trent zu denken. "Und warum konnte Megan nicht heilen?", will ich nun wissen und lenke mich selbst von den Bildern von einem toten Trent in meinem Kopf ab.

"Weil Schattenwolfwunden nicht einfach so heilen. Dafür braucht man ein Serum, dass das Gift aus dem Körper zieht", erklärt sie mir grimmig.

Aha. Ich sehe diese Unterhaltung als beendet an und halte es nicht für notwendig, noch einmal zu antworten.

Eine Weile sitzen wir nur so da und schweigen uns an. Ich versuche die Ereignisse des Tages zu verarbeiten, während sich der Raum immer weiter leert. Überraschenderweise steht Megan schon nach kürzester Zeit wieder auf, Wunde perfekt verheilt und ohne einen einzigen verbleibenden Kratzer. Sie nimmt Myras Position an meiner Seite ein, nachdem sie mir mehrmals versichert hat, dass sie wieder topfit ist. Mir fällt ein Stein vom Herzen.

Irgendwann platzen dann auch endlich Trent, Jared und zwei andere Männer in den Raum, verschwitzt, blutig und einen leblosen Jackson tragend. Ich springe auf, renne trotz der höllischen Schmerzen, die mich an meinem Bein durchzucken auf meinen Mate zu.

Er schließt mich in seine Arme, zieht mich fest an seinen warmen Körper, während ich meine Arme um seinen Nacken schlinge. Er hebt mich fast hoch, sodass mein verletztes Bein nicht belastet wird und schiebt seine Nase an meinen Hals. Ich merke gar nicht, wie Tränen der Erleichterung sich einen Weg meine Wangen hinunter bahnen.

Seine Hände tasten meinen Körper ab, auf der Suche nach unentdeckten Verletzungen und ich versuche, ihn zu beruhigen. "Mir geht's gut Trent, alles ist gut."

Er gibt nur einen unzufriedenen Laut von sich und ich lasse ihn weiter suchen, bis er selbst zu dem gleichen Entschluss gekommen ist, wie ich. Und er mich zu Ende gescented hat.

Als sich meine Hände von seinem Hals lösen, damit ich ihn selbst begutachten kann, geben sie ein matschendes Geräusch von sich. Mein Blick schnellt zu meinem Arm und ich sehe ihn getränkt mit Blut, das von Trents Nacken kommt. Mein Herz fällt gefühlt von einem Hochhaus in den Keller. Nein. Bitte nicht.

Er muss meinen scheußlichen Blick bemerkt haben, denn seine Hand windet sich um meine Wange und mein Mate presst seine Stirn gegen meine. "Ist schon verheilt, Baby, keine Sorge", flüstert er und gibt mir dann einen sanften Kuss auf die Lippen.

Ich löse mich etwas widerwillig von ihm, aber wir sind schließlich nicht allein und PDA war noch nie wirklich mein Ding. Trent greift mich um die Taille und stützt mein ganzes Gewicht auf sich selbst. Mein Oberschenkel und ich sind ihm dankbar, weshalb ich ihm einen Kuss auf die Unterseite seines Kinns gebe. Seine Hand streichelt Muster in meine Hüfte und ich lehne mich mehr in seine Berührung.

Mein Herz stoppt allerdings wieder von seiner Achterbahnfahrt, als ich Jacksons Leiche auf dem Tisch liegen sehe. Seine Augen sind geschlossen, er ist bleich und befleckt von Blut, sein Nacken sieht verdreht aus.

Trent zieht mich näher an sich und ich fühle mich, als müsste ich jeden Moment kotzen. Er ist tot. Wegen mir.

Ich kann mir allerdings nicht lange Selbstvorwürfe machen denn die Tür geht auf und ich blicke auf, als ein großer, übertrieben muskulöser Mann, vielleicht so mitte oder Ende 20, mit dunklen Haaren und einem Drei-Tage-Bart einen im Vergleich zu ihm zierlichen Jungen, der hochschwanger aussieht, Bitte was?, stützt und mit ihm zusammen den Konferenzraum betritt und starr auf Jackson zumarschiert. Meine Kinnlade liegt auf dem Boden. Der Stärkere der beiden ist genauso blutverschmiert wie Trent und ich denke mal, dass das der Alpha des New York Packs ist.

Der andere sieht schwach, was vielleicht auf seine Schwangerschaft zurückzuführen ist. Aber da wären wir ja auch schon bei der Sache. Ein Junge, schwanger? Das ist unmöglich, oder? Oder habe ich Halluzinationen?

Verwirrt sehe ich zu Trent, der nicht im Geringsten verstört oder geschockt oder sonst etwas bei dem Anblick des schwangeren Jungen wirkt, sondern eher fasziniert. Der Junge legt seine Hand auf Jacksons Stirn und murmelt etwas, während der Alpha ihn besitzergreifend und beschützerisch mit eiserner Miene um die Hüfte herum festhält. Seine eine Hand liegt auf den Bauch des Jungen. Der Junge streicht Jackson liebevoll über die blasse, kalte Stirn und wird dann wieder von seinem Mate, das denke ich jedenfalls mal, dass er das ist, hinaus begleitet.

Ich starre ihnen hinterher, mein Mund geht auf und zu, wie der eines Fisches. "T-Trent", flüstere ich perplex. "Warum sieht der Junge schwanger aus?"

Er streicht mir mit dem Daumen über die Wange. "Weil er es ist", antwortet er grinsend.

"A-aber wie ist... das möglich?", stottere ich, irritiert und total entgeistert, dass ich Im Bio-Unterricht doch die ganze Zeit nur Bullshit gelernt habe.

"Wenn ein Alpha einen männlichen Mate hat, wird der automatisch zum Omega und kann Kinder kriegen. Um Nachkommen und einen Erben zu gewährleisten selbstverständlich", bekomme ich als Antwort von meinem Alpha.

Und zum was weiß ich wie vielten Mal an diesem Tag bin ich sprachlos.

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[A/N] Ich hoffe es hat euch gefallen! Bitte
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Das würde mir sehr viel bedeuten!

Und danke für die ganzen lieben Kommentare bei dem letzten Kapitel. 👑

Und hat irgendjemand 'His only defence' auf ao3 gelesen? Weil wenn nicht würde ich euch das sehnlichst empfehlen, meine Werwolf und Sterek feels sind am Sterben 😍

Ich hoffe das nächste Kapitel kommt auch in den nächsten Tagen, ich will nämlich nicht wieder solange warten lassen. ❤️

xx

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