26 | Erinnerungen
3300 Wörter in euer Gesicht :) Viel Spaß beim Lesen. Es wird Ups und Downs geben, so viel verspreche ich. Aber lest selbst und schreibt in die Kommentare, wenn es euch gefällt.
2016.
John lächelte zufrieden, als er den Club verließ. Sie hatten die gesamte Nacht durchgefeiert, doch er hatte noch immer Energie. Seit dem Videodreh waren bereits ein paar Wochen vergangen und Shaho hatte ihnen am vergangenen Abend das fertig geschnittene Video zugeschickt. Es war wie immer unglaublich krass geworden. Auch Raphael war zufrieden.
John schob die Gedanken zur Seite, zündete sich einen Joint an und blieb kurz stehen, um einen Blick auf das Display seines Handys zu werfen. Er hatte unzählige Nachrichten zu seinem Geburtstag erhalten, doch er wollte sich in Ruhe die Zeit nehmen, sie zu beantworten.
„Hi."
John wandte der unbekannten Stimme seinen Kopf zu. Vor ihm stand eine junge, dunkelhaarige Asiatin mit mandelförmigen, dunklen Augen in dicker Daunenjacke und Röhrenjeans und schenkte ihm ein verlegenes Lächeln. Sie war ziemlich klein, mindestens einen ganzen Kopf kleiner als er, und erinnerte ihn von der Statur stark an Cassie, hatte jedoch mehr Titten, dafür aber einen kleineren Arsch als sie. John schätzte sie auf Anfang zwanzig.
„Hi", erwiderte John und hoffte, dass sie ihn nicht nach einem Foto fragte. Er hatte schon ziemlich viel getrunken und war entsprechend fotountauglich.
„Ich heiße Sara."
Ein ziemlich ungewöhnlicher Name für eine Asiatin.
Sara lächelte.
Statt sich ihr vorzustellen, zog John an seinem Joint und warf einen flüchtigen Blick zur Tür des Clubs. Wo blieben denn die anderen? Hatte Joe nicht gesagt, Nadia wäre gleich hier, um sie abzuholen?
Sein Blick glitt zu Sara zurück. Sie stand noch immer aufgeregt vor ihm und lächelte, doch es reizte ihn nicht, seine Chancen bei ihr auszutesten. Er kannte die Reaktion sowieso schon und deshalb langweilte es ihn.
Seit dem letzten Videodreh in Barcelona hatte er auch keine Frau mehr flachgelegt. Diese ganzen Schlampen ließen ihn kalt. Es war egal, wie heiß sie waren – ihn interessierten sie überhaupt nicht mehr. Er wusste nicht, woran es lag, aber die Vorstellung, sinnlos Druck mit irgendwelchen fremden Frauen abzubauen, die er danach maximal noch ein paar Mal traf, langweilte ihn.
Stattdessen erwischte er sich immer öfter dabei, wie er an Cassie dachte.
Er hätte es nicht für möglich gehalten, doch das unerwartete Wiedersehen hatte etwas mit ihm gemacht; es hatte ihm vor Augen geführt, was er verloren hatte. Er hatte ernst gemeint, was er in dieser einen Nacht zu Cassie gesagt hatte. Es hatte eine Zeit gegeben, in der er seine Entscheidung, sich von ihr zu trennen, bereut hatte, denn er hatte gemerkt, dass er sie tatsächlich noch geliebt hatte.
Als er ihr ihre letzten Sachen zurückgegeben hatte und sie komplett aus seinem Leben verschwunden war, hatte er erst geglaubt, dass ihm die Gewohnheit und die Routine fehlen würden, von denen er angenommen hatte, sie hätten sich in seine Beziehung eingeschlichen. Doch es war tatsächlich Cassie, die ihm gefehlt hatte. Nicht nur nachts an seiner Seite, sondern immer. Er hatte mit niemandem darüber gesprochen, denn er hatte seine Entscheidung zu sehr bereut und gewusst, dass ihm niemand helfen oder die Zeit für ihn zurückdrehen konnte. Er hatte sogar mit sich gehadert, um sie zu kämpfen, sich jedoch dagegen entschieden, denn er hätte sich gefühlt, als würde er mit ihren Gefühlen spielen. Außerdem war er sich sicher, dass sie ihm keine Chance gegeben hätte, denn er hatte sie ihr auch nicht gegeben, als sie ihn regelrecht darum angefleht hatte.
Jetzt, wo er sie wiedergesehen hatte, waren all diese wirren Gedanken und Gefühle rund um sie plötzlich wieder da; so, als hätte er nie wirklich mit dem Thema abgeschlossen. Doch sie hatte ihn abblitzen lassen. Er konnte es ihr nicht verübeln, dabei hatte er gespürt, dass tief in ihr auch noch etwas war; etwas von dem, was sie einmal für ihn empfunden hatte. Er hatte es in ihrem Blick gesehen, als er sie nach ihrer Zurückweisung einen Moment lang einfach nur angeschaut hatte. Etwas in ihr, und wenn es ein noch so winzig kleiner Teil war, empfand noch etwas für ihn.
Er wusste, dass er viel zu spät war, doch je öfter er an sie dachte, desto klarer wurde ihm, dass er sie wiedersehen musste. Er musste herausfinden, ob er sich selbst etwas vormachte, um sie nicht wirklich für immer vergessen zu müssen, oder ob diese ganzen Gedanken und Gefühle um und für sie irgendeiner seltsamen Laune oder der Frustration darüber entsprangen, dass er seit der Trennung von Cassie keine Frau mehr kennengelernt hatte, die ihn wirklich hatte faszinieren können. Doch er hatte ihre Nummer nicht. Er wusste, sie hätte sie ihm vermutlich nicht gegeben, wenn er sie danach gefragt hätte; nicht, nachdem er versucht hatte, sie zu küssen. Er würde die Hilfe seiner Freunde brauchen, um sie zu kontaktieren.
Nach Cassies Abreise hatte er Raphael zur Seite genommen und ihm von ihrer gemeinsamen Vergangenheit erzählt. Sein Freund hatte mittlerweile auch gemerkt, dass sie und die Jungs sich schon länger zu kennen schienen. Doch da Marten den ganzen Abend um sie herumgeschlichen war und ihr sein Bett angeboten hatte, war Raphael davon ausgegangen, dass zwischen den beiden eine engere Beziehung bestanden hatte. John hatte das Missverständnis aufgeklärt und ihm offenbart, dass Cassie seine große Liebe gewesen war, er sie jedoch nicht mehr geliebt und sich von ihr getrennt hatte.
„Können wir vielleicht ein Foto machen?", riss Saras Stimme ihn aus den Gedanken. Sie stand vor ihm und zückte mit glänzenden Augen ihr Smartphone, ohne seine Antwort abzuwarten.
„Klar", sagte er, auch wenn er gar keine Lust hatte, und stellte sich neben sie. Sie lächelte, er guckte mürrisch in die Kamera. Sie machte ein paar Fotos, dann schob sie das Handy wieder in die Jackentasche zurück. „Dankeschön."
„Kein Problem", sagte er, dann wandte er sich von ihr ab.
Endlich kamen auch Marten, Frost, Raphael und Joe aus dem Club.
„Nadia ist da", sagte Joe, lief an John vorbei und schaute sich suchend nach ihrem Wagen um. John versuchte sich unterdessen vorzustellen, wie sie alle in Nadias Wagen passen sollten.
„Das klappt niemals, Digga", lachte er, zog an seinem Joint und folgte Joe zum Auto seiner Freundin.
Ein paar Tage später betrat John Jakobs Studio und riss eines der wenigen Fenster auf, um etwas Luft hineinzulassen. Er zog seine schwere Collegejacke aus, ließ sie achtlos auf die Couch fallen und begann damit, das Chaos der letzten Tage zu beseitigen, in denen sie im Studio gehangen, die anstehende Tour geplant und an weiteren Songs gearbeitet hatten. Jetzt würde er Cassie treffen, um ihr das fertige Video zu zeigen.
Er wusste, dass die Aktion nicht besonders cool war, doch er würde es schon so drehen, dass es irgendwie passen würde. Als nichts passierte, schaute er ungeduldig auf die Rolex an seinem Handgelenk. Er hatte sie sich vor ein paar Wochen gekauft, doch wenn er ehrlich war, hatte sie ihren Reiz bereits verloren. Es klingelte.
Er richtete seine Snapback und zog am Stoff des bunten Coogi-Sweaters herum, während er zur Tür ging, um Cassie zu öffnen. Sie stand vor ihm in einem langen, roten Wintermantel, einer knackig-engen Jeans und Boots, war nur dezent geschminkt und ihre wilden Afro-Locken hatte sie offenbar gerade erst auf Schulterlänge abschneiden lassen.
„Hey...", begrüßte sie ihn mit einem verhaltenen Lächeln.
„Hi", erwiderte John und ließ sie herein.
Für ihn war es mindestens so komisch wie für sie, dass sie nach all der Zeit wieder das Studio betrat. Dabei hatte es ganz andere Zeiten gegeben. Bei dem Gedanken daran schmunzelte er.
„Ich will dich", sagte John zwischen zwei Küssen und vergrub seine Hände fest in ihrem Haar. Cassie, die mit dem Gesicht zu ihm gewandt auf seinem Schoß saß, grinste in den nächsten Kuss hinein. „Hier?"
„Warum nicht?", fragte er und ließ seine Lippen ihre Mundwinkel hinab über ihren Hals wandern. Sie schloss ihre Augen und seufzte. „Weil die anderen sicher auch bald hier sind", erinnerte sie ihn wehmütig, hielt ihre Augen jedoch geschlossen, während seine Hände sich unter den Stoff ihres Tops schoben, über ihre weiche Haut aufwärtsfuhren und schließlich ihre Brüste umfassten.
„Dauert noch", beteuerte er ihr leise.
„Sicher?"
„Vertrau mir, Shorty. Hör einfach auf zu quatschen", raunte er erregt, schob seine Daumen unter den Stoff ihres BHs und ließ sie über ihre bereits harten Nippel kreisen. Sie biss sich in die Unterlippe und seufzte schwer, legte dabei ihren Kopf leicht nach hinten und schlang ihre Hände um seinen Nacken. Sein Schwanz war bereits hart und drückte sich ungeduldig durch den Stoff seiner Jogginghose an ihre Mitte. Ungeduldig presste er ihr Becken fest gegen seins, während er ihre Lippen mit einem innigen Kuss verschloss. Sie drückte sich dicht gegen ihn und biss ihm in die Unterlippe.
„Fuck, du bist ja richtig heiß", stellte er zufrieden an ihren Lippen fest.
„Du weißt gar nicht, wie sehr", erwiderte sie und streifte ihm die bereits offene Kapuzenjacke über die Schultern. Er löste einen Arm von ihr und warf die Jacke zur Seite. Noch während er sie wieder an sich zog, fuhren ihre Finger unter sein T-Shirt und kratzten am Saum seiner Jogginghose entlang. Er zog scharf die Luft ein und legte seine Hand in ihren Nacken, um sie wieder zu sich zu ziehen und sie zu küssen, doch sie drückte ihn in die Lehne der alten Ledercouch zurück und bedeckte seinen Hals mit Küssen. Dabei tasteten sich ihre Finger quälend langsam in seine Jogginghose vor. Er schob eine Hand in ihre Locken und schloss genüsslich die Augen. Mit der anderen Hand zog er ungeduldig am Saum ihrer Jeans, öffnete sie und streifte sie ein Stück nach unten. Er umfasste ihre nackten Pobacken mit seinen Händen und verschloss ihre Lippen mit einem fordernden Kuss.
Sie erwiderte seinen Kuss sehnsüchtig. Es gefiel ihm, dass sie ihn mindestens genauso begehrte wie er sie. Am liebsten hätte er sie jetzt ausgezogen, doch er wollte kein Risiko eingehen, falls die Jungs wider Erwarten doch früher auftauchen würden.
Sie rutschte ein Stück von seiner Mitte weg, schob den Stoff seiner Jogginghose und die Shorts ein Stück nach unten und befreite seinen harten Schwanz. John zog scharf die Luft ein, als sie von seinem Schoß rutschte, um seinen Schwanz gierig in ihren Mund zu saugen. Mittlerweile wusste sie sehr genau, was ihm gefiel. Er sank entspannt in die weichen Polster der Ledercouch, während sie ihn mit ihren Lippen und ihrer Zunge verwöhnte. Dabei vergrub er seine Hände in ihren Haaren. Erst, als sie den Druck und das Tempo erhöhte und er spürte, dass er schon bald so weit war, zog er sie wieder zu sich. Sie grinste vorfreudig, glitt in einer fließenden Bewegung auf seinen Körper und er umschlang sie mit seinen Armen.
Sie schaute tief in seine lustvoll schimmernden Augen, während sein harter Schwanz ganz langsam in sie hinein glitt. Er stöhnte auf, umfasste automatisch ihren heißen Po und dirigierte ihre Bewegungen, bis sie schließlich aufhörte ihn mit ihrer Bewegungslosigkeit zu quälen und ihre Hüften kreisen ließ.
Sie schloss ihre Augen, warf ihre Haare nach hinten und begann, ihn zu reiten. Dabei wippten ihre vollen Brüste im Takt. Er beobachtete sie dabei, nahm jede ihrer Bewegungen auf und genoss es, die Lust in ihrem Gesicht zu sehen. Sie stöhnte auf und krallte ihre Fingernägel in seine Schultern, während sie sich immer schneller bewegte. Als er es nicht mehr aushielt, schlang er seine Arme um ihren Körper, presste sie fest an sich und begann, sie hart von unten zu stoßen.
Wenig später, als sie gemeinsam zum Orgasmus gekommen waren, sank sie schwer atmend in seinen Arm. Sie rangen beide nach Luft.
„Das war der Wahnsinn", gab sie zu und entlockte ihm ein selbstgefälliges Lachen. Er wollte gerade etwas erwidern, als sie den Schlüssel in der Tür hörten. Ihre Augen weiteten sich, als sie realisierte, dass sie gerade noch rechtzeitig fertig geworden waren, um nicht von seinen Jungs überrascht zu werden. Hastig zog John seine Jogginghose wieder nach oben und sie zog ihr schief hängendes Top wieder herunter und richtete ihre Jeans. Dann setzten sie beide ein möglichst unschuldiges Gesicht auf und warteten auf Jakob, Toni und Timo.
„Seid ihr endlich fertig?", grinste Jakob, als er als erster aus dem Flur ins Studio trat.
„Habt ihr gelauscht, oder was?", grinste John amüsiert und legte seinen Arm um seine Freundin, während sie tiefer in die weichen Polster der Couch sank; so, als könne sie sich vor den belustigten Blicken seiner Freunde verstecken.
„War ja nicht zu überhören, Digga. Wir haben bestimmt zehn Minuten draußen gewartet."
„Alles Liebe nachträglich zum Geburtstag", riss Cassies Stimme ihn aus seinen Erinnerungen. Ob sie auch an diesen Moment gedacht hatte, als sie das Studio nach so langer Zeit wieder betreten hatte?
Er lächelte. Es fühlte sich gut an, dass sie diesen Tag nicht vergessen hatte. Doch der obligatorische Geburtstagskuss hätte den Moment erst perfekt gemacht.
„Danke", sagte er lächelnd.
„Ist Malia schon da?", fragte sie, während sie ihm ins Studio folgte.
„Nee", sagte John, verschwieg ihr im ersten Moment aber auch, dass Malia nicht kommen würde; genauso wenig wie Raphael oder Marten.
„Ist sonst noch niemand da?", fragte sie irritiert und schaute sich kurz im Studio um.
Er schüttelte den Kopf.
„Raf ist was dazwischengekommen, wichtiger Termin mit seinem Manager", log er.
„Ich dachte, Marten wäre auch da."
„Steht im Stau", erwiderte er.
Sie musterte ihn misstrauisch.
„Wie bist du hergekommen?"
„Mit dem Bus."
Sie lachte.
„Als ob!"
„Ehrlich", beteuerte er.
„Also sind wir allein", stellte sie nüchtern fest.
„Erstmal ja", versuchte er, sie in Sicherheit zu wiegen, „Willst du was trinken?"
Sie griff nach einer Dose Cola auf dem Tisch, dann öffnete sie ihren knielangen Wintermantel, unter dem ein beigefarbener Oversized Strickpullover zum Vorschein kam. Schon wieder versteckte sie ihre Figur. Wann hatte das wieder angefangen und warum tat sie das?
John schaltete den Computer ein, um zumindest den Schein zu wahren, Cassie wäre wirklich ausschließlich dafür hier, es sich anzusehen.
„Ich hab eigentlich gedacht, ihr würdet uns einfach den Preview-Link schicken", sagte sie, während er auf der Tastatur herumklickte.
„Normalerweise schon, aber Shaho ist da immer etwas vorsichtig", log er.
Sie zog ihren Mantel aus, dann öffnete sie die Coladose.
„Möchtest du noch auf Malia warten oder es dir direkt ansehen?"
„Wenn du es da hast, kannst du es mir auch direkt zeigen", sagte sie neugierig, stand auf und machte ein paar Schritte auf ihn zu. Er klickte mit dem Mauszeiger auf eine Datei, dann lehnte er sich entspannt im Sessel zurück und schraubte eine Flasche Sprite auf. Sie starrte gebannt auf die Anfangssequenzen des Videos.
„Wow, sieht echt toll aus", sagte sie.
Er lächelte.
„Das Video ist hammer geworden", versicherte er ihr, dann ließ er die Bilder für sich sprechen. Er hatte es sich schon einige Male angesehen.
„Und, wie findest du es?", fragte er, als das Video vorbei war.
Sie fuhr sich durch die dichten Locken, dann seufzte sie schwer.
„Das Video an sich ist krass gut", sagte sie.
„Aber?", fragte er irritiert.
Sie fiel unzufrieden auf die Couch, er beobachtete sie aufmerksam.
„Ich wusste vorher, dass das Video so aussehen könnte, wenn es fertig ist, aber das ist schon echt heftig. Ich verhandele gerade mit einem großen Hersteller für Streetwear für meine eigene Tanzschule. Es könnte sein, dass denen das Video zu heftig ist. Ich meine, Maxwell fickt beinah dieses Mädchen im Pool und der anderen musstet ihr die Nippel mit Tape abkleben."
Er seufzte schwer.
„Wenn du willst, bitte ich Shaho, dich komplett rauszuschneiden", bot er ihr an.
„Nein, ich lasse mir was anderes einfallen. Ich will echt keine Umstände machen", sagte sie.
„Aber das wäre echt kein Problem. Falls das zu viel Arbeit im Schnitt ist, können wir dich auch einfach unkenntlich machen", sagte er.
Sie schien mit sich selbst zu ringen.
„Ich weiß nicht, vielleicht zeigen wir es gleich einfach Malia und fragen sie, was sie davon hält. Sie hat ja inzwischen auch viele Erfahrungen gesammelt", sagte sie.
„Ich will nicht, dass dir deshalb Geld für dein Projekt verloren geht", gab er entschieden zurück.
Er wollte wirklich keine Schuld daran tragen, wenn ihr Projekt platzte. Es schien ihr sehr am Herzen zu liegen.
„Manchmal sehne ich mich nach der Zeit zurück, in der Geld noch nicht so wahnsinnig im Fokus stand, und ich das alles aus reiner Liebe gemacht habe", seufzte sie.
Er wurde hellhörig.
„Machst du es jetzt nicht mehr aus Liebe?"
„Doch, schon, aber wenn ich weiterkommen will, brauche ich Investoren", antwortete sie.
Er lächelte.
„Ich könnte investieren."
Sie schaute ihn aus großen Augen an.
„Du?"
„Klar. Wie viel brauchst du? Ich gebe es dir sofort."
Sie schüttelte energisch den Kopf.
„Nein, John. Auf garkeinen Fall. Das kann ich nicht annehmen", erwiderte sie.
Er lächelte. Sie war noch immer zu stolz, sein Geld anzunehmen.
„Aber dieses Mal habe ich es ganz legal verdient", warf er ein.
Sie lächelte verlegen.
„Das ist wirklich ein großzügiges Angebot, aber das kann ich echt nicht", sagte sie.
„Warum nicht?", wollte er wissen.
„Es ist nicht mehr wie früher", sagte sie.
„Wie war es denn früher?", versuchte er, sie aus der Reserve zu locken.
„Da waren wir zusammen. Jetzt haben wir uns vier Jahre nicht gesehen", erwiderte sie.
„Mein Angebot steht, falls du es dir doch noch anders überlegst. Ich würde dir wirklich jederzeit helfen, ohne eine Gegenleistung dafür zu verlangen", sagte er.
„Warum tust du das?", wollte sie wissen und legte fragend den Kopf schief.
„Weil du mich immer unterstützt hast und es nur fair ist, dass du auch etwas davon abbekommst", wiederholte er ihr eigenes Argument von vor ein paar Wochen.
„Obwohl ich nicht zugelassen habe, dass du mich küsst?", grinste sie.
„Was hat das damit zu tun?", fragte er.
„Ich weiß nicht. Versprichst du dir was davon?"
John stieß einen beleidigten Laut aus.
„Das habe ich nicht nötig, Cas, und du solltest mich besser kennen. Wenn ich dich küssen will, mache ich das, ohne, dass ich dich dafür bezahle", stellte er klar.
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht beleidigen", sagte sie.
Er schaute einen Moment lang schweigend in ihre Augen.
„Ich vermisse dich."
Cassie schaute ihn aus großen Augen an.
„Bitte nicht schon wieder, John. Ich dachte, wir hätten das Thema abgeschlossen."
„Du hast das Thema genauso wenig abgeschlossen wie ich", stellte er wissend klar.
Sie seufzte schwer und legte den Kopf in den Nacken.
„Okay, ich glaube, ich gehe jetzt besser", sagte sie, schnappte sich ihre große Handtasche und ihren Mantel und stand auf. Er stellte sich ihr in den Weg.
„Warte bitte."
Sie musterte ihn angriffslustig.
„Du hast das Treffen hier arrangiert, oder?"
„Ich weiß nicht, wovon du redest", log er.
„Das plötzliche Meeting von Raf, der Stau von Marten – und wo bleibt überhaupt Malia?"
„Was kann ich dafür?", gab er beleidigt zurück und versuchte, seine Fassade aufrecht zu erhalten.
„Ich kenne dich wie fast kein anderer, John. Du lügst. Ich sehe es in deinen Augen", ließ sie ihn wissen.
„Okay, ich lüge. Und? Ich wollte dich sehen und wusste, du würdest sonst nicht kommen", offenbarte er ihr aufrichtig.
Cassie schaute verzweifelt zu ihm auf.
„Warum machst du das?"
„Weil du mir fehlst."
Sie schüttelte energisch den Kopf.
„Ich hätte mich niemals von dir trennen dürfen. Es tut mir leid", versicherte er ihr.
„Mir auch. Ich habe immer gedacht, wir würden unseren Erfolg miteinander teilen, den wir beide haben. Ich hätte dich gern an meiner Seite gehabt, als ich das erste Mal in der Jury eines Battles gesessen oder in einer Fernsehshow gecoacht habe. Aber du hast das alles weggeworfen, und jetzt auf einmal erzählst du mir, dass du es bereust?"
Ihre Augen funkelten traurig, doch selbst jetzt lag dieses gewisse Etwas in ihnen, dass ihn daran glauben ließ, dass sie noch Gefühle für ihn hatte. Da sie über dem rechten Arm ihren Mantel und über dem linken ihre Tasche trug, konnte sie sich nicht wehren, als er die letzte zwischen ihnen liegende Distanz mit einem Schritt überbrückte.
„Das geht nicht, okay?", sagte sie, bevor er ihr noch näherkommen konnte.
„Warum nicht?", fragte er provokant.
„Weil ich in drei Wochen heirate, John."
Boom. In your face. Sorry, John. Aber ich meine, er hat sich immerhin von ihr getrennt, da muss er damit rechnen, dass sie ihr Leben weitergelebt hat. Oder was meint ihr?
Und was soll er jetzt machen?
Oder glaubt ihr, sie sagt das nur, um ihn leichter abzuwimmeln und es stimmt überhaupt nicht?
Fragen über Fragen. Schreibt es in die Kommentare :)
An der Stelle ein fettes Dankeschön an alle, die meine Geschichte so fleißig lesen, dafür voten oder kommentieren. Als kleines Zeichen meiner Liebe kommt bald eine neue Leseprobe der Marten-FF, deren 1. Leseprobe ich ja bereits unter "Let me go" veröffentlicht habe. Also haltet die Augen auf und abonniert schonmal die Geschichte.
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