60. stares

Das alle Avery anstarren würden, nachdem sie so lange von der Schule gefehlt hatte, hat sie nicht daran gedacht. Eigentlich hätte sie es wissen müssen, mit den Schlagzeilen von ihrem brutalen "Autounfall". Denn so wie dieser Artikel vor gut 3 Monaten geschrieben wurde, hätte sie bei diesem Unfall ihr Bein verlieren können oder die Fähigkeit ihre beide Beinen jemals wieder zu bewegen. 

Um etwas stütze zu erhalten, griff sie also nach Peters Hand während die beiden Teens zu ihrem Spint liefen. 

"Das alle plötzlich so freundlich zu mir sind, gefällt mir nicht.", murmelte die Kleine als sie ihren Spinnt öffnete. Peter nickte nur sanft.

Er konnte es gut verstehen. Es war nicht so das Avery unbeliebt war in der Schule, eher das Gegenteil, destotrotz sprach kaum jemand regelmässig mit ihr in der Schule ausser Peter, Michelle und Johnny. Dies führt dann natürlich dazu, dass die heutigen Gespräche nur aus Mitleid stattfanden. Und den Mitleid brauchte sie nicht. 

Immerhin hat sie ihr Bein ja nicht verloren, auch funktionierten ihre Beine wieder einwandfrei also wofür Mitleid? 

"Da ist ja unsere kleine Autostopperin.", hörte das junge Mädchen hinter sich ehe ein Arm auf ihrer Schulter lag. 

"Das kann ich eher vertragen.", sagte sie zu Peter ehe sie sich zu Johnny umdrehte. "Hi Storms. Und welches Unwetter hast du in meiner Abwesenheit getrieben?", fragte sie ihn, das Wortspiel offensichtlich beabsichtig, als sie ihn zur Begrüssung umarmte. 
Sie waren noch immer nicht die dicksten Freunde. Sie hatten eher etwas was man Hassliebe nannte. Weder miteinander noch ohne einander. 

"Dir war bestimmt langweilig ohne mich.", zwinkerte sie ihm zu bevor sie sich wieder zu ihrem Spinnt wandte um ihre Bücher für die erste Schulstunde rauszunehmen. 

"Leider muss ich dir da recht geben. Kam nie ein dummer Kommentar oder eine Zurrechtweisung wann auch immer ich mein Mund öffnete.", Johnny schaute zu Pete rüber der genau verstand was er damit sagen wollte. 

Johnny machte immer wieder Witze welche unter der Gürtellinie waren. Dies um Avery zu irritieren. Doch in den letzten Monaten, fehlte ihm die Stimme die ihm immer wieder zurief: : "Halt mal dein Maul!" oder "Weisst du was ein Hirn ist? BENUTZE ES!" oder "Um Gotteswillen Stormy, nicht heute!" 

Manchmal bekam er auch so epische Sprüche von ihr zurück die ihn entweder zum lachen brachten oder ganz Sprachlos machten. Dies vermisste er am meisten in den letzten Monaten. 

"Bei mir war es auch ziemlich ruhig ohne dich. Meine Augen konnten sich endlich von dem vielen Augenrollen erholen.", zwinkerte sie ihm zu. "Aber es war auch Eventlos." 

Nun grinste der grosse Junge. "Ich wusste doch, dass du mich eines Tages vermissen würdest. Ich bin halt einfach so reizvoll.", prallte der Junge ehe er einen Arm um Averys Schultern legte und zusammen mit ihr den Gang entlang schlenderte. 

Peter lief den Beiden kopfschüttelnd hinterher. Manchmal konnte er die Dynamik zwischen den beiden einfach nicht verstehen. In der einen Minute hassten sie sich und könnten sich am liebsten Gegenseitig den Kopf abreissen und im nächsten Moment waren sie einfach Freunde. Natürlich genoss er es mehr wenn sie einfach mal Freunde waren, destotrotz kam er nicht ganz klar. 


"Weisst du, für jemand der von einem Auto angefahren wurde, siehst du wirklich gut aus.", hörten die Drei plötzlich eine weibliche Stimme vor sich, was die Kleine einfach zum strahlen brachte. 

"Mich kriegt man halt einfach nicht so schnell klein."

Johnny lachte: "Natürlich, kleiner als drei Käse hoch geht es doch fast nicht mehr." 
Avery verdrehte ihre Augen: "Schnauze!"

"Michelle!", grinste sie, während sie endlich aus Johnnys Armen entfloh und in Richtung Michelle lief. 

"Ich bin so froh, dass es dir wieder gut geht.", sagte Michelle in ihre Haare. 

Die Kleine lächelte nur sanft. "Da bist du nicht die Einzige.", sprach sie während sie über ihre Schulter zu ihrem Freund blickte, welcher sie nur mit sanften Augen beobachtete. 

"Du hast keine Ahnung.", murmelte die Brünette. "Was?", die Kleine blickte hoch zu ihrer Freundin. Sie hatte nicht ganz verstanden was sie damit sagen wollte. 

Michelle lächelte sanft: "Während du Weg warst...", sie wollte nicht ganz in Gespräch eintauchen, aus angst das Pete sie vielleicht hören konnte. Doch als sie hoch blickte, konnte sie sehen, dass der Junge tief in ein Gespräch gewickelt war mit Johnny, weswegen sie fortfuhr: "Als du Weg warst, war er ein Wrack. Er konnte kaum essen oder auf den Schulstoff konzentrieren. Er war nicht sich selbst." 

Avery wusste, dass es ihm in der Zeit als sie Weg war, im Koma war, dass es ihm nicht gut ging. Doch sie wusste nie wie schlimm es ihm wirklich ging. Niemand hatte ihr davon erzählt. So als ob es ihr egal sein sollte, dass es Peter einst mal so elendig ging.  

"Erst als du endlich aus dem Koma erwacht warst, ging es ihm etwas besser. Der alte Pete schien zurück zu kommen.", sprach die Brünette weiter. "Für einen Moment wussten wir nicht um wen wir mehr sorgen machen mussten, um dich oder um Peter.", witzelte sie. Doch Avery war es nicht zu lachen. Sie nickte nur während ihr Blick wieder an Pete hing. 

Wieso hatte er ihr verheimlicht wie schlimm es ihm wirklich ergangen war? 

"Alles klar bei euch?" Wenn man schon vom Teufel spricht. 

"Ja, alles bestens.", antwortete die Kleine abwesend während sie ihren Arm um seine Taille legte.  "Wirklich?", fragte Peter. Die Lüge war in Averys stimme einfach zu erkennen. So als hätte sie es nicht mal versucht zu vertuschen. 

Sie nickte nur. Peter hielt abrupt an. Dies reichte ihm nicht als Antwort. 

"Hey, geht schon mal Voraus. Wir kommen nach.", rief der Junge zu seinen Freuden bevor er auf seine Freundin blickte die nun auch stehen blieb. 

Etwas verwirrt schauten Michelle und Johnny über ihre Schultern. Johnny wollte noch irgendetwas sagen, doch Michelle (die sofort erkannte, dass Peter für einen Moment abstand brauchte) zog den Jungen am Ärmel dessen Shirts mit sich mit, so dass das Paar schlussendlich für sich war. 

"Was ist los?", fragte er, seine sanften Augen wanderten über ihr Gesicht und anschliessend über ihren Körper, nach der Suche für den Grund für die plötzliche Veränderung in ihrem Benehmen. 

Avery griff nach seiner Hand bevor sie in seine Augen blickte. "Wieso hast du mir nie gesagt, dass du nicht mehr essen konntest als ich weg war?", ihre Stimme war leise aber sie sprach deutlich. 
"Was meinst du?", verwirrt zog er seine Augenbraue zusammen. 

"Michelle hat mir vorher erzählt, dass als ich im Koma lag, dass es dir elendig ging. Du wolltest nicht essen, konntest dich nicht auf die Schule konzentrieren und sprachst mit kaum jemanden." 

Ihre Augen waren weich und voller Schuldgefühle. Sie konnte nicht glauben, dass sie die Schuld war, dass es Peter einst so übel ging. 

"Weil...", ihm fiel nichts ein. "Mir geht es doch wieder gut.", versuchte er es. 

"Aber warum hast du mir nie was davon erzählt?", noch immer lagen ihre Augen auf seinen. 

Peter seufzte leise: "Weil es nicht so wichtig war. Das du wieder auf die Beine kommst, war und ist viel wichtiger als das ich für einige Tage nicht essen konnte." Er machte eine kurze Pause: "Avery, als du da runter gestürzt bist, ist mein Leben zusammengekracht. Denkst du es hat mich interessiert ob ich esse oder nicht. Alles worüber ich mir Gedanken machen konnte, war ob es dir gut ging oder nicht. Ob du je wieder erwachen würdest. Und als du dann endlich erwacht bist, war die erste Priorität, dich wieder auf die Beine zu bringen. Der ganze Fokus sollte auf dir bleiben."

 Nun legte Avery ihre linke Hand auf Peters Wange: "Peter, dein Leiden ist auch mein Leiden. Egal wie beschäftigt ich bin, du bist immer wichtiger für mich!"

Peter zog die Kleine an sich. "So ist auch dein Leiden mein Leiden.", sprach er gegen ihre Stirn ehe er ihr ein Kuss aufdrückte. 

"Ich liebe dich, Pete." 

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