{13} Satoru POV

Toji torkelte aus dem Schuppen und übergab sich ins nächste Gebüsch. Er würgte mehrmals, spuckte aus und kotze dann eine neue Ladung Galle ins Gebüsch.

»Schlappschwanz«, witzelte ich, half meinem Kumpel dann aber auf die Beine. »Du hast Alk und Koks noch nie zusammen vertragen. Warum lässt du es nicht einfach?«

»Scheiße, waaaaarum kotzt du dir'n bidde nisch die Seele aus'm Leib, Mann?«

Ich grinste. »Könnte daran liegen, dass ich mir den Stoff schon halb aus dem System gevögelt habe. Ein guter Fick, beruhigt den Magen. Das weißt du doch.«

»Klar, nur iss das für misch keine Op- op – Opsion mehr. Isch hab jes eine Frau und die betrüge ich nisch. Nieeemals!«

»Sag das in ein paar Monaten noch mal.«

»Ne, Mann! Isch liiiiiiebe sie. So riichtisch.«
Ich beließ es dabei, lachte aber in mich hinein. Nein, mein Freund würde niemals im Leben darauf verzichten, andere Frauen zu ficken. Dazu war er mir zu ähnlich.

Er torkelte neben mir her. »Na ja, wenistenss läufssst du au' nisch gerade. Das würde mir escht den Rest ge- geben.«

»Schön, dass dich das etwas aufmuntert.«

»Jap, mach's.«

Wir lachten, als hinter uns jemand angerannt kam.

»Hey«, rief die Hure, die ich heute gefickt hatte, und bremste bei uns ab. Sie war halb nackt und hatte wieder nur diesen kurzen Rock und das Netzoberteil an. Ohne BH versteht sich. Ich leckte mir die Lippen. Gott, ihre Titten waren herrlich. Prall und voll und ...
»Du hast deinen Geldbeutel vergessen.« Sie hob mir die Börse hin und ich nahm sie.

»Ist noch so viel Geld drin, wie vorher?«

Sie machte einen Schmollmund und legte die Arme um meine Schulter. Was umständlich war, denn Toji lehnte sich noch an mich. »Eventuell habe ich mir etwas Trinkgeld genommen.«

Ich grinste und spielte mit dem Gedanken, sie ein weiteres Mal zu buchen. Bevor ich etwas sagen konnte, stolperte mir jedoch jemand vor die Füße.

Ich blinzelte und schob die Nutte beiseite, die sich an meinen Hals gekrallt hatte und aufkrisch. Die Scherben betrachtend, trat ich mit Anhang einen Schritt zurück.

Dann fiel mein Blick auf die Person, die, in der stark noch Wodka riechenden, Pfütze lag.
»Y/N?«, fragte ich und zog überrascht eine Braue hinauf.

Als sie ihren Namen hörte, schaute Y/N auf. Sie legte den Kopf schief und wirkte, als sei sie traurig.
»Scheissse« nuschelte sie lallend. »Maaann, wieso!?«
Y/N versuchte aufzustehen, knickte aber weg und landete tollpatschig auf ihrem Arsch. Sie seufzte theatralisch, schlüpfte aus den zugegeben ziemlich heißen Heels und warf sie weg. In hohem Bogen landeten sie im Gebüsch und in Tojis Kotze.

Ich verzog angewidert den Mund.

»Wasch mascht du hier?! Verfoglscht du mich?«, fragte sie und sah mich böse an. Was albern war, wenn man beachte, dass sie in einer Pfütze Wodka saß.

Y/N sah die Nutte an und murmelte: »War ... ja ... klar.«

Dann fing die irre Kuh an zu lachen. Sie lachte haltlos, ich verdrehte die Augen und wandte mich der Prostituierten zu.
»Ein anderes Mal, Süße.«
Sie zog eine Schnute, verschwand aber dann mit wiegenden Hüften. Ich sah ihr noch kurz auf den Arsch und drehte mich dann wieder zu dem Häufen Elend um. »Steh auf.«

Sie sah der Nutte hinterher und dann wieder zu mir. »Duuuu ... hascht mir nischts zu befehleeen! Isch mach dasch, weil ich es selber so will, klar!«
Sie stand lächerlich umständlich auf und lehnte sich haltsuchend an eine Laterne.

Ich bemerkte ihrem Blick zu Toji und stellte sie einander knapp vor.
»Toji, Y/N. Y/N, Toji.« Statt zu antworten, ließ mein Freund mich los und kotze drei Schritte weiter vor sich hin. »Okay«, erklärte ich leise. »Das kann jetzt eine Weile so gehen.« Ich sah Y/N an. »Zurück zu dir. Wie viel hast du getrunken? Und was meinst du damit ›es war ja klar‹?«

Ihr Lachen wurde lauter und sie hickste dabei mehrmals. »Dein ... Freund ... ischt betrunken«, stellte sie unnötigerweise fest. Ich Blick traf meinen und sie schlang die Arme fester um die Metallstange. Und genau beantwortete sie meine Frage. »Mhhh ... weisch nischt ... Wodka.« Y/N deutete auf ihr Shirt und die dumme Nuss streckte mir die Zunge raus.

Ich kniff die Lippen zusammen, aber mein Blick zuckte zu einer kleinen Bewegung auf der anderen Straßenseite. Na ganz toll! Ich sah einen Paparazzo, schnaubte genervt und handelte. Noch eine Schlagzeile konnte ich nicht gebrauchen. Die Hochzeit morgen würde schon genug aufsehen erregen.
»Kommst du klar, Toji?«
Seine Antwort war das schlichte Heben seines Daumens.

Ich packte Y/N also grob am Arm und zog sie hinter mir her, in die Schatten einer Gasse, wo uns das Licht der Straßenlaternen nicht offenbarte.
»Was zum Teufel ist nur los mit dir?«, zischte ich. »Hast du deinen Verstand verloren? Weist du, wie das aussieht? Du bist meine verdammte Verlobte und vollkommen besoffen. Hier sind überall Leute, die das Fotografieren können, ist dir das klar?«

Sie fing wieder an zu lachen »Oh nein ... dasch wird beschtimmt dein Image verderben.« Sie zog die Aussage mit ihrer trunkenen Betonung massiv ins Lächerliche. »Ach schtimmt ... dasch hast du schon selber geschafft.«
Ohne Vorwarnung stellte sie sich auf die Zehenspitzen und schlang die Arme um meinen Hals. Y/N beugte sich hoch und flüsterte mir ins Ohr: » Weischt du wasch? Ich habs getan ...«
Ihre Nähe brachte mich aus dem Konzept.
Ihre Arme um meinen Hals machten mich nervöser, als es sollte.

Aber die Wut in meinen Adern brannte das weg. Ich löste sie von mir und schob sie weg. Ehe ich etwas sagen konnte, bemerkte ich etwas. Ich griff nach ihrer Hand und hob ihren Arm. Ich betrachtete den kleinen Schnitt und das Blut dass daraus floss. »Fuck. Du hast dich geschnitten. Auch das noch.« Genervt schnaubte ich und überlegte, wie ich das verbinden konnte. Die Wunde war nicht tief, aber dennoch wäre es besser, man kümmere sich darum. »Ich seh schon, was du getan hast. Und eine scheinbar ungesunde Menge Alkohol ist der Hauptakteur in dem Dilemma, das du dich selbst nennst.«

Verwirrt sah sie auf den Schnitt.
»Ohhh«, brachte sie nur hervor und blinzelte. »Keine Sorge«, meinte Y/N und zog sich zu meinem Entsetzten, entschlossen das beschissene T-Shirt aus. Sie wollte es sich anscheinend auf die Wunde drücken. »Du brauscht disch nicht um misch kümmern. Und...Nein...hör mir zu.«

»Bist du vollkommen bescheuert?« Ich nahm ihr das Shirt ab, würdigte ihren Titten keinen Blick und zog es ihr wieder an. »Gott, du bist wie ein kleines Kind! Meinst du nicht, es reicht, dass man dich voll bis obenhin hier im Rotlichtviertel sieht? Ist es noch nötig, die Leute glauben zu machen, ich würde meine verdammte Verlobte in einer dreckigen, vollgepissten Gasse ficken?« Ich starrte sie böse an und hebe den Arm hoch. »Mit halb aufgeschlitzter Pulsader? Reiß. Dich. Zusammen.«

Diese blöde Kuh raffte nicht, dass es reichte, wenn eine Partei in dieser Ehe, einen Ruf hatte. Und aus irgendeinem Grund, würde mir flau im Magen, wenn ich daran dachte, dass die Leute über sie redeten, als sei sie ... irgendeine Bitch.
»Wieso beleidigst du misch jetzt?«, fragte sie schluchzend plötzlich auf und sah mich mit diesen wunderschönen, großen Augen an. Sie entzog sich aus meinen Griff, drehte sich weg und legte die Arme um ihren Körper. Es war eine verletzliche Geste, die ein Stechen in meiner Brust verursachte. »Lasch ... misch einfach«, lallte, Y/N mit belegter Stimme und fing an, zu zittern. »Isch will nach Hause...«

»Du hättest in erster Linie wohl von Anfang an zu Hause bleiben sollen.« Ich ignorierte das Gefühl, das ihre Tränen in mir auslösten und schüttelte über mich selbst den Kopf.
Fuck, es war wohl etwas zu viel von allem heute.
Zu viel Bier, zu viel Koks und zu viele Nutten.
Klischeemäßig kaum zu übertreffen.
Ich spürte, wie meine Pupillen sich versuchten zusammenzuziehen, aber der Rauch der illegalen Substanzen, ließ es nicht zu. Es war ein unangenehmes Gefühl und ich blinzelte mehrmals. Dann rieb ich mir den Nasenrücken und schaute um die Ecke. Toji war verschwunden und ich schnaubte. Noch eine Sache, um die ich mich kümmern musste. Aber zuerst musste ich Y/N wegschaffen. Irgendwohin, wo sie ihren Rausch ausschlafen konnte und keinen Mist mehr anstellte.

»Ach Fuck!«, fluchte ich und regte mich über mich selbst, und vor allem über Toji auf, der es nicht lassen und keine fünf Minuten warten konnte. »Musstest du unbedingt gerade jetzt hier auftauchen?«, spieß ich grantiger heraus, als ich es vorhatte zu fragen.

»Fuck you!«, beschimpfte sie mich und wischte sich dabei die Tränen weg. Sie gab mir einen schwachen Schups, schniefte und zeigte mir den Mittelfinger. »Ich schaff dasch auch alleine, Arschloch!«
Der Stoß und der Fakt, dass sie mich SCHON WIEDER beleidigte, brachten das Fass zum Überlaufen.

Sie wollte gehen, doch ich packte sie am Arm und kümmerte mich nicht darum, dass ich warmes Blut an meinen Fingern spürte. Ich wirbelte sie herum, warf sie regelrecht an die Backsteinwand und baute mich vor ihr auf.
»Nein, weiß du was? Fick dich selbst, du bescheuert Kuh!« Ich presste sie mit meinem Körper an die Wand und packte ihre andere Hand, die nach mir greifen wollte. Ich nagelte diese über ihrem Kopf fest und funkelte sie böse an. »Fuck you!«

Mein Atem kam rasend schnell und das Kokain in meinen Adern vervielfachtes jedes verdammte Gefühl. Leider auch das, wie sich ihr kleiner, fast zerbrechlicher Körper an meinem anfühlte. Ich fluchte, weil sie meinen Ständer sicher spürte, aber dennoch brachte ich zwischen zusammengepressten Zähen hervor: »Ich könnte kotzen, wenn ich daran denke, dass ich dich morgen heiraten muss.« Meine Hüfte zuckte und ein Kiefer mahlte, so verkrampft war ich. »Gott, du ... du bringst mich um den verdammten Verstand! Ich hasse das!« Ich beugte mich hinab und meine Lippen schwebten über ihren. »Ich hasse dich, Y/N. Und ich hasse es, dass ich dich jetzt am liebsten ...«, ich schloss den Mund und schluckte hart.

Geschockt schaute sie zu mir auf und meine Augen weiteten sich ein weiteres Mal. Ihr Blick huschte kurz hinab, bevor sie mir entgegensah und verächtlich fragte: »Macht dich das geil? Mich so zu behandeln?«
Die Antwort war einfach.
Ja. Ja das tat es.

Aber nicht der Fakt, wie die Situation sich entwickelte, sondern, dass Y/N sich einfach nicht einschüchtern ließ. Ich brachte sie in eine so beschissene Lage und sie tat was? Sie feuerte zurück. Mutig und ohne Furcht. DAS machte mich tatsächlich verdammt geil.

Sie schnaubt und versucht, sich vergebens zu wehren. »Dann sag doch die Hochzeit ab! Ich hasse dich nämlich auch und ....« Y/N atmete heftig und öffnete die Lippen. Lippen, die ich schmecken wollte. »Ich habe heute meine Unschuld verloren, also bin ich nichts mehr wert für dich. Sag die scheiß Hochzeit ab und das Problem ist gelöst!«

Ihre Worte hallten in meinem Kopf. Die Bedeutung darin wurde mir aber nicht sofort klar.

»Ich habe heute meine Unschuld verloren, also bin ich nichts mehr wert für dich.«
Ich atmete weiter, starrte sie an und dann, als der Inhalt sich vor mir auftat, brandete heißer, schmerzhafter Zorn in mir auf. Ich begann zu zittern und konnte ein Zischen nicht zurückhalten, als ich Y/N nur eine Sache fragte: »Wer?«

»Mein bester Freund, wieso interessiert es dich?«, stellte sie eine trotzige Gegenfrage.

»WIE HEIßT ER!« Ich schrie. Ich wollte nicht, aber ich tat es dennoch. Mein Griff um ihr Handgelenk wurde brutal.

Sie zucket zusammen: »Was ist dein fucking Problem?!«

»Mein fucking Problem«, äffte ich sie nach, »ist, dass du mir meine verdammte Frage nicht beantwortest. WIE heißt der Wichser, der meine VERLOBTE gefickt hat. Eine. Nacht. Vor. Der. Hochzeit.«

Ich presste sie enger an die Wand. Unnachgiebig und grob, damit sie merkte, wie ernst es mir war. Ich machte keinen Spaß, ich wollte wissen, wen ich fertigmachen musste.

»Itadori Yuji. A ... aber i.. ich wollte es okay! Es ist meine Schuld, nicht seine!«, brabbelte sie und ihre Stimme zitterte. »Hör mir zu Satoru, ich ... ich habe diese Entscheidung getroffen. Ich verstehe gerade nicht, was dein Problem ist? Du willst doch selbst diese Hochzeit nicht, also ... also ... lass ... lass uns einfach vergessen, was passiert ist und die Hochzeit abblasen, okey?«

Sie starrte mich an, als ich den Namen in meinem Gedächtnis suchte und fand.
Blöder Motherfucker, dachte ich und meine Nasenflügel blähten sich.

»Yuji?!« Ich starrte sie an. Zorn wurde zu Verwunderung und dieser dann wieder zu unbändiger Wut. Ich grinste. Ich wusste nicht warum, aber ich grinste. Es war ein böses und verheißungsvolles Lächeln. Und dann wurde mir bewusst, warum meine Mundwinkel regierten. Ich ließ ruckartig von ihr ab und trat zurück. »Bist du wirklich so dumm?«

»Was?«

Ich gab ihr keine Antwort, packte sie zum hundertsten Mal und zog sie mit mir. Aus der Gasse hinaus, die Straße entlang. Ich steuerte den Busch an, angelte ihre dreckigen Schuhe raus und eilte zum nächten Taxi. Alles ging ziemlich schnell, aber das musste es auch, denn sonst fiel ich Gefahr, diese bescheuerte Kuh zu schlagen.
Und ich hatte zwar schon vieles gemacht, aber nie eine Frau misshandelt.

Ich öffnete die Tür des Autos, schupste Y/N auf die Rückbank und warf ihr die mit Kotze bespritzten Heels entgegen. Einer prallte an ihrer Brust ab, der andere landete direkt im Fußraum. Ich sagte dem Fahrer, er solle sie hinfahren, wo auch immer die hinmusste, und gab ihm die Rechnungsadresse.

Er nickte und startete mit einer reichlich verdattert dreinschauenden Y/N auf der Rückbank den Motor. Bevor ich die Tür zuschlug, lächelte ich sie noch mal an. Den Blick einsern auf ihren gerichtet.

»Hier wird gar nichts abgeblasen, Kleines.«

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top