Robyn und Adrian - Der Test

(Hearts // Cook, Live, Love)

Nervös starrte ich das kleine Päckchen in meiner Hand an. Schon seit ein paar Minuten hielt ich es in der Hand, aber ich konnte mich noch nicht überwinden, es zu öffnen. 

Ich war einfach schon zu oft enttäuscht worden. 

Ich legte es wieder weg und begann automatisch, wieder an meinen Nägeln zu knabbern. Die armen Nagelbetten. 

Vielleicht sollte ich erst noch einen Kaffee trinken. Oder gleich Schnaps.

Aber das durfte ich ja vielleicht beides schon gar nicht mehr.

Es führte einfach kein Weg vorbei.

Bevor mich der Mut wieder verlassen konnte, öffnete ich die kleine Schachtel, holte den Inhalt heraus und lief damit ins Bad.

Da ich diese Prozedur nicht zum ersten Mal machte, wusste ich genau, was zu tun war.

Ein paar Minuten später hatte ich noch immer nicht auf die kleine digitale Anzeige gesehen. So viel zum 'mutig sein'. 

Ich atmete einmal tief durch. Irgendwann musste ich mir das Ergebnis ja ansehen. Adrian und ich wünschten es uns so sehr und trotzdem hatte es bisher nicht geklappt. Langsam verließ mich einfach der Mut und ich war kurz davor aufzugeben. Vielleicht sollte es einfach nicht sein.

Langsam senkte ich meinen Blick und sah mir endlich die Anzeige an.

Ein senkrechter Strich. Da war eindeutig ein senkrechter Strich.

Mein Puls war schlagartig auf Lichtgeschwindigkeit, aber zur Sicherheit schnappte ich mir nochmal die Schachtel, um die Anzeige zu überprüfen.

Und dann lachte ich vor lauter Freude, während mir Tränen über die Wangen liefen.

Ich war schwanger.

Endlich.

Nach so langer Zeit.

Unwillkürlich legte ich eine Hand auf meinen Bauch, auch wenn jetzt natürlich noch nichts von dem Kind zu spüren war.

Sollte ich es Adrian gleich schreiben oder warten, bis er heim kam und ihm dann den Test zeigen?

So gern ich ihm auch auf der Stelle davon erzählen wollte, entschied ich mich dafür, zu warten. Ich wollte es ihm einfach persönlich sagen. 

Aber jetzt musste ich dafür noch irgendwie drei Stunden totschlagen, bis er endlich heim kam.

Das Haus hatte ich vorher schon blitzblank geputzt, weil ich mich von meiner Nervosität ablenken wollte, ich hatte die Deko im Wohnzimmer umgestellt und das Bett frisch bezogen. Es gab einfach nichts mehr zu tun.

Also beschloss ich, einkaufen zu gehen und für heute Abend etwas ganz besonderes zu kochen.

____

Drei Stunden später hatte ich ein leckeres Essen und eine Nachspeise gezaubert, den Tisch hübsch hergerichtet und für Adrian einen Wein aufgemacht, während ich mir nur ein Wasserglas hingestellt hatte.

Die nächsten neun Monate würde kein Alkohol und kein Kaffee durch meinen Körper fließen, obwohl mir der Kaffeeentzug wahrscheinlich noch schwerer fallen würde.

Als ich hörte, wie Adrian die Tür aufschloss, lief ich ihm entgegen.

Ich wollte ihn jetzt sofort und auf der Stelle in meine Arme schließen.

Die Tür fiel gerade hinter ihm zu, als ich schon meine Arme um ihn schlang und ihn damit beinahe aus dem Gleichgewicht brachte.

"Hallo, mein Schatz, ich hab dich auch vermisst", hörte ich ihn leise lachen, während er sein Tasche abstellte und mich ebenfalls umarmte. "Hab ich irgendwas verpasst?"

"Komm erst mal rein", meinte ich grinsend und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor ich ihn mit ins Esszimmer zog.

"Wow, Robyn! Hast du etwa heute Abend noch was geplant?", fragte Adrian und wackelte mit den Augenbrauen, als er den hübsch dekorierten Tisch und die offene Weinflasche sah. "Aber wieso..." Adrian brach ab, runzelte die Stirn, sah mich an. Er hatte das Wasserglas entdeckt.

Schlagartig hatte ich wieder einen Kloß im Hals und konnte nur nicken. Ich schnappte mir den Schwangerschaftstest und hielt ihn ihm entgegen.

"Wir sind schwanger", brachte ich dann doch diesen total bescheuerten Satz raus, der eigentlich überhaupt keinen Sinn ergab, aber trotzdem genau passte.

Ungläubig sah Adrian mich an, dann auf die kleine Anzeige, von der er eh keine Ahnung hatte, was sie bedeutete und dann wieder zu mir.

Plötzlich breitete sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht aus, er schlang seine Arme um mich und wirbelte mich lachend einmal durch die Luft, bevor er mich wieder abstellte.

"Du bist schwanger! Mein Gott, du bist wirklich schwanger!" Adrian umfasste mein Gesicht mit beiden Händen und küsste mich voller Überschwang.

Als er sich wieder von mir löste, legte er sanft eine Hand auf meinen Bauch und fuhr zärtlich darüber.

"Da drinnen wächst unsere kleine Tochter", meinte er dann selig lächelnd und brachte mich damit zum Lachen.

"Achso, es wird also ein Mädchen. Gut zu wissen", stichelte ich.

"Natürlich wird es ein kleines Mädchen, ist doch ganz klar", stieg er mit ein und ich lächelte. Ich wusste genau, wie sehr Adrian sich eine Tochter wünschte, die er nach Strich und Faden verwöhnen konnte. Seine kleine Prinzessin.

"Aber es darf auch ein kleiner Kerl werden", meinte er dann lächelnd. "Hauptsache es ist unser Baby." 

Wahrscheinlich spielten in mir schon die Hormone verrückt, weil mir schon wieder die Tränen in die Augen stiegen. 

Dieses Mal zog ich Adrian an mich, schlang meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Er hielt mich eng umschlungen und ich war mir sicher, dass er mich so schnell nicht mehr gehen lassen würde. 

Gerade eben fühlte ich mich Adrian auf eine ganze neue Art verbunden.

"Ich bin gerade unfassbar glücklich", sprach ich meinen Gedanken laut aus und strahlte ihn an. 

"Ich auch, du glaubst nicht, wie sehr", gestand Adrian, bevor er mir noch einen Kuss gab und mich dabei langsam nach hinten in Richtung Schlafzimmer schob, vorbei an dem schön gedeckten Esstisch, der gerade eben vollkommen vergessen war.

_________________

Hier noch einmal der Hintergrund zur Schwangerschafts-Auflösung in Kapitel 58 von Cook, Live, Love ;)

HeyGuys77 & Tyskerfie <3

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top