20
Ich schnappe mir ein Handtuch aus dem Badezimmerschrank, bevor ich in Magnus Zimmer gehe. Die Tasse mit dem Tee stelle ich auf seinem Schreibtisch auf einem Untersetzer ab, nur um mir endlich mein nasses Tshirt vom Körper zu schälen. Erleichtert atme ich auf und rubbel schnell meinen Oberkörper mit dem Handtuch trocken.
Nachdenklich starre ich auf meine Hose hinunter, soll ich die ebenfalls ausziehen? Nachdenklich kratze ich mich am Hinterkopf. Ich verziehe das Gesicht, ich hasse nasse Klamotten und das schließt meine nasse Hose eindeutig ein. Doch irgendwie fühlt es sich seltsam an, halbnackt in Magnus Zimmer zu sein... ohne Magnus.
Vorsichtig ziehe ich meine Schuhe und Socken aus, bevor ich mich aus meiner Hose schäle. Ich gebe ein zufriedenes Grummeln vor mir, als ich nur noch in Boxershorts im Zimmer stehe. Mein Blick geht zu Magnus großem Kleiderschrank. Soll ich wirklich einfach hin gehen und mir etwas zum Anziehen heraus suchen?
Vorsichtig bewege ich mich auf den Schrank zu, stehe direkt davor und starre den Griff an. "Das ist doch Schwachsinnig.", murmel ich leise, bevor ich einen entschlossenen Gesichtsausdruck aufsetze und mit einem Ruck den Schrank aufreiße.
Entsetzt schließe ich schnell die Augen. Meine Sinne wurden gerade mit Farben und haufenweise Glitzer überflutet. Vorsichtig öffne ich die Augen und fange hektisch an zu blinzeln. Mein Blick gleitet über diesen Regenbogen, der sich in Magnus Schrank übergeben hat.
Haufenweise Tshirts, Pullover und Jeans liegen fein säuberlich gestapelt am Boden. An der Kleiderstange hängen farblich sortiert Hemden. Verwirrt starre ich den schwarzen Kleidersack an, das muss Magnus Anzug vom Ball sein. Unsicher betrachte ich ihn, versuche zu erahnen, was dort drinnen hängt. Nervös trete ich näher und beginne vorsichtig den Reißverschluss aufzuziehen.
Ich halte meinen Atem an, während ich den Anzug betrachte. "Von wegen schlicht.", murmel ich leise.
Finster ziehe ich meine Augenbrauen zusammen, er hat mich angelogen. Magnus war auf diesem verdammten Ball. Vorsichtig schließe ich den Kleidersack wieder und schließe die Schranktüren.
Mit dem Handtuch rubbel ich mir über die nassen Haare, während ich mich auf Magnus Bett nieder lasse. Meine Gedanken rasen, spielen den ganzen Abend des Maskenballs noch einmal ab. Mit einem Knarren öffnet sich die Tür und erschrocken gucke ich auf.
Mein Gesicht verfärbt sich rot, während Magnus mich grinsend anguckt, "Also so komme ich gerne nach Hause.". Langsam schlendert er auf mich zu, bis er direkt vor mir steht. Liebevoll umfasst er meine Wange, "Du bist wunderschön.".
Peinlich berührt wende ich den Blick ab, so bald er mich berührt, vergesse ich alles andere.
"So gut du halbnackt auch aussiehst, wieso bist du es?", fragend guckt er mich an, nur um sich kurz darauf zu mir herunter zu beugen und mir einen vorsichtigen Kuss auf die Wange zu geben.
Verlegen gucke ich in seine wundervollen Augen, "Ich bin nass geworden, also hat mir dein Dad angeboten, mir was von dir zu leihen.". Ich beobachte ihn ganz genau und nur deswegen sehe ich das kurze Aufflackern in seinen Augen.
"Du warst an meinem Kleiderschrank?", verwirrt er betrachtet er mich, "Wieso sitzt du denn noch oben ohne da?". Nachdenklich beobachte ich ihn, "Es hat sich falsch angefühlt. Ich wusste nicht, ob es für dich in Ordnung wäre, wenn ich einfach so an deinen Schrank gehe, das fühlt sich irgendwie so,", ich stocke kurz, "intim an.". Ich lüge. Eigentlich wollten wir uns nicht mehr anlügen und das nagt auch an mir, doch ich möchte wissen, wieso Magnus es mir nicht erzählt hat, wieso er es mir immer noch verschweigt.
Er bedeutet mir unglaublich viel, deswegen tut seine kleine Lüge auch so weh, doch ich möchte ihm noch eine Chance geben, sich zu erklären. Liebevoll umfasse ich seinen Nacken und ziehe seinen Kopf zu mir herunter. Unsere Lippen sind nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Ich spüre seinen Atem auf meinen Lippen, seine Augen, die jeden Millimeter in meinem Gesicht ab scannen.
"Du bist mir unglaublich wichtig, Mags.", hauche ich, bevor ich unsere Lippen zu einem Kuss vereine. Ich küsse den Jungen vor mir mit allem was ich habe, versuche ihm durch die Berührung unserer Lippen meine Gefühle zu übermitteln. Zu zeigen, wie wichtig er mir ist.
Mein Mags. Meine Cinderella.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top