Schmerz

Für @-silberschatten-
und @MoritzBreuer_fangirl
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PoV Elrond
Ich spürte einfach nur noch Trauer und Schmerz. Ich nahm weder die gleichmäßigen Bewegungen des Pferdes wahr, noch die anderen Elben, die verzweifelt versuchten an meine Aufmerksamkeit zu gelangen, oder den mittlerweile dunklen, friedlichen Wald. Mein Sohn war tot. Für immer. Ich würde ihn wieder in den Arm nehmen können, nie wieder mitnahm reden oder ihn einfach nur sehen. Silberne Tränen liefen an meinen Wangen hinab, und es war schon ein kleines Wunder, dass ich nach all den Tränen immer noch weinen konnte. Ich vermisste es jetzt schon mit ihm nach einem der zahlreichen Streiche zu schimpfen, wobei ich mir teils selbst ein Lachen verkneifen musste. Diese Erinnerungen sorgten jedoch dafür, dass die salzigen Ströme immer stärker aus meinen Augen quollen. Mein Herz krampfte sich zusammen, Ich glaubte nicht mehr atmen zu können, schnappte nach Luft, jedoch wurde es nicht besser. Ich stütze mich mit meinen Händen auf den Sattel, sonst wäre ich vom Pferd gefallen. Ich spürte einen leichten Ruck, als jemand mein Pferd anhielt, jedoch konnte ich nicht sehen wer oder was es war, teils wegen der Dunkelheit, aber vor allem wegen dem Schleier, der meine Augen verdeckte. Ich wusste, welchen Schmerz mein Sohn Elrohir nun spüren musste, ich hatte meinen Zwilling auch verloren. Nur konnte ich mich von ihm verabschieden, und ich wusste, dass er es so wollte. Er hatte den sterblichen Weg gewählt, um ein Mensch und König von Numenor zu werden. Es war einfach ich fair. Das ganze Leben war nicht fair! Warum hatten die Valar ihn aus dem Leben reißen müssen? Warum er? Warum mein Sohn? Ich konnte den Schmerz nicht mehr zurückhalten, ich schrie einfach. Ich schrie den ganzen Schmerz aus mir heraus. Ich wusste nicht, wo ich ihn sonst hinstellen sollte, es war so surreal, unecht. Ich hatte einfach keine Kraft mehr, mein Kopf fiel auf den Hals des Pferdes, ich spürte wie mich mehrere Hände dazu bewegen wollten vom Pferd zu steigen, aber es ging nicht. Aus eigener Kraft vom Pferd zu steigen, würde darin enden, dass ich fallen würde um im Dreck zu landen. Ich zwang mich dazu meinen Kopf zu heben, und drückte ohne auf die anderen Elben zu achten meine Hacken sanft in die Flanken des Pferdes, und es gehorchte sofort. Langsam und vorsichtig setzte es einen Fuß vor den anderen, langsam begann ich meine Umwelt wieder klarer zu sehen, die Tränen wollten jedoch nicht versieden und liefen weiter meine Wangen hinab. Ich bemerkte einen einzelnen Reiter neben mir, ein Heiler. Die anderen waren wohl ein Stück zurückgefallen, vielleicht um mich zum reden zu bringen. Ich war Heiler, ich kannte all die Tricks um an einen Patienten heranzukommen, jedoch funktionierte es leider. Ich warf einen kurzen Seitenblick auf den Elben neben mir, ich kannte ihn. Er war noch jung, vielleicht zweihundert Jahre alt. Er war groß, dünn, mit einer recht spitzen Nase und goldbraunen Haaren. Sein Name war Bruinen, ich hatte ihn ein paar mal im Heilungsflügel gesehen, richtig kennengelernt ich ihn allerdings nicht. Er erwiderte meinen kurzen Blick feindlich, jedoch lächelte er nicht, wofür ich sehr dankbar war. Ich könnte es nicht ertragen. ,,Er ist weg. Für immer.", brach ich mit ton und kraftloser Stimme das Schweigen zwischen uns. ,,Ja.", erwiderte er einfach, ohne etwas anderes hinzuzufügen. Ich drehte ihm mein Gesicht zu, um ihn ansehen zu können, das Pferd würde den Weg schon finden. ,,Warum? Warum er? Womit hat er das verdient? Womit hat Elrohir das verdient? Oder Arwen?", fragte ich ihn verzweifelt, obwohl er logischer Weise keine Antwort darauf wusste. ,,Niemand hat es verdient zu sterben. Aber ich bin sicher, dass es eurem Sohn gut geht, da wo er jetzt ist. Mandos wird auf ihn achten, und er wird alte Freunde wiedersehen. Vielleicht schließt er ja sogar neue Bekanntschaften. Dann wird es ihm gut gehen, und vielleicht werdet ihr euch ja eines Tages wiedersehen? Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie schmerzvoll das alles für euch sein muss, aber ihr müsst weiterleben. Vorallem für eure Kinder.", versuchte er dann denoch mir Mut zu machen, wofür ich ihm dankbar war. jedoch sorgte es auch dafür, dass ich wieder in diesr unendlichen Trauer versank. Ich spürte, wie mir schon wieder Tränen in die Augen stiegen, und einzelne Tropfen meine Wangen hinabliefen. Ja, ich hoffte, dass es ihm gut ging, und vielleicht würden wir uns tasächlich eines Tages wiedersehen.

PoV Elladan
Das erste was ich wahrnahm, war helles, warmes Licht. Wo war ich? Was war passiert? Ich versuchte meine Augen zu öffnen, jedoch blendete mich dieses etwas, und ich kniff sie wieder zu, unter meinen Fingern spürte ich weiches Gras, an meine Ohren drang das sanfte plätschern von einer Wasserquelle und eine sanfte Brise strich mir um die Nase. Bei meinem nächsten Versuch meine Augen zu öffnen, gelang es mir. Neugierig setzte ich mich auf, und erkannte zunächst nicht wo ich genau war. Ich saß auf einer grünen, frischen Wiese auf einer kleinen Lichtung, umgeben von einem kleinen Wald,die sich zur Hälfte an eine hohe, majestätische Felswand schmiegte. Auf meiner linken Seite erblickte ich einen kleinen Teich, in dessen Mitte ein kleiner Wasserfall von einem Felsvorsprung hinabstürzte. Ich beschloss aufzustehen, um das klare wasser des Teiches zu sehen. Mehrere bunte Fische schwammen in ihm herum, es wirkte alles lebendig und frei. Ich versuchte mich immer stärker daran zu erinnern, was passiert war, und warum ich hier allein auf einer Lichtung lag. Die Erkenntnis traf mich wie eine kalte Faust. Ich war tot. Wir waren vor Orks geflüchtet, waren durch den Wald gerannt. Bis ich einen unglaublichen Schmerz in meiner Brust fühlte und alles schwarz wurde. Aber was war mit Elrohir? Und Legolas? Und Estel? Was, wenn sie auch tot waren? Und was war mit Ada, Arwen, Erestor und Glorfindel? Was würden sie denken? Und würde ich Elrohir wiedersehen? Ich musste ihn einfach sehen! Wie könnte ich denn bitte für immer ohne ihn leben? Das ging nicht! Ich hatte mich in meiner Verzweiflung tief über das Wass gebeugt, und meine Haarspitzen waren schon nass. Bis ich hinter mir ein knacken hörte. Ich wirbelte herum, und wollte nach meinem Dolch greifen, jedoch war er nicht da. Ich trug gar keine Waffen mehr, nichts.
,,Hallo? Wer ist da? Komm raus!", rief ich in den Wald, dem Geräusch entgegen. Und tatsächlich, zwei Elben traten aus den Bäumen hervor. Der eine war braunhaarig, der andere hatte schwarze Haare. Beide sahen von ihrem Erscheinungsbild aus wie Düsterwalelben. ,,Ich freue mich, dich kennenzulernen, Elladan. Ich bin Thairun, und das ist Faldrion.", stellte sich der braunhaarige vor, und beide deuteten eine Verbeugung vor. Ich tat es ihnen nach, denn wenn ich etwas nicht wollte, dann unhöflich wirken. ,,Wo bin ich hier? Wie bin ich hingekommen?", fragte ich jetzt, konnte aber die Panik in meiner Stimme nicht ganz unterdrücken.
,,Entspann dich. Du bist tot. Und dein Verhalten ist für neue völlig normal, also: Willkommen in Mandos Hallen! Ich finde es ziemlich schön hier, sehr entspannt. Aber ich hab ja noch den da an der Backe.", antwortete nun Faldrion, woraufhin ihm Thairun eine spielerische Kopfnuss verpasste. ,,Das heißt, ihr seid auch tot? Warum? Und dann muss ja Lindir auch hier sein, oder?", fing ich wieder an zu fragen, während sich ein warmes Kribbeln der Aufregung in mir breit machte, was beide mit mehrmaligem Nicken beantworteten. ,,Wir sind in einem Grenzgefecht im Düsterwald getötet worden. Nicht lange vor dir, vielleicht so zwei bis drei Wochen, aber die Zeit hier ist anders als in Mittelerde. Komm einfach mal mit, dann zeigen wir dir erstmal alles.", lud mich nun Thairun freundlich ein, und ich beschloss tatsächlich diesen beiden Vögeln zu folgen, obwohl mein Kopf schwirrte. Ich wollte das alles nicht begreifen, wie war das bitte möglich? Zögernd lief ich den beiden in den Wald nach, denn was hatte ich schon zu verlieren?

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*flüchtet schreiend aus dunklem Loch, weil sie Gollum begegnet*
Ja, zwar später als versprochen, aber hier ist es, das neue Kapitel! Taddaaaaa
Ja, die beiden werden echt noch wichtig.. sieht man daran wie lange ich schon vorhatte ihn umzubringen? Nein? Ok gut.
Schönes Wochende🥰
🐍💕

(Das Bild passt jetzt nicht sooooo sehr, aber ist hoffentlich auch ok💕)

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