Julienne
>>Ich weiß nicht ob es dich interessiert, aber ich wollte dir nur bescheid geben das Isaac und Roman bei der Polizei sitzen<<
Immer und immer wieder las ich mir diese Nachricht durch und erhoffte mir das dies ein schlechter Scherz war.
Das sie jeden Moment sowas wie:,, Hahaha, war nur ein Witz" schreiben würde.
Es kam jedoch nichts dergleichen. Auch nach weiteren zehn Minuten kam nichts.
Normalerweise sollte es mich nichts angehen, ich sollte darüber lachen und mich fragen wie dumm er nur sein kann. So war es jedoch nicht. Ich machte mir sorgen.
Die kühle Luft tat mir gut und gab mir Zeit nachzudenken. Mit Kopfhörer in meinen Ohren und gesenktem Blick, lief ich durch unseren Nationalpark. Um sicher zu gehen das ich in niemanden reinlaufe, beschloss ich aufzublicken und meine Augen fixierten jemanden auf der Bank sitzen. Dieser jemand hatte seinen Blick stur auf sein Handy in seiner Hand gerichtet und ein leichtes lächeln schmückte sein Gesicht.
,,Hallo" gab ich kleinlaut von mir und setzte mich neben ihn. Es war dumm von mir mich dazu zu entscheiden mit Finn zu reden, weshalb ich gleich wieder aufstand und gehen wollte, doch er hielt mein Arm fest und zog mich zurück auf die Bank.
,,Du musst nicht mit mir reden, es- es war falsch zu glauben wir könnten uns vertragen..."
Sein lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden und er setzte eine einfache desinteressierte Mimik auf. Ich wollte schon gar nicht mehr hier sein, ich wollte wieder Nachhause mich in mein Bett verkriechen und wollte noch mehr Salzwasser aus meinen Augen verlieren.
,,Es war falsch von mir so etwas zu schreiben" räusperte er sich nach einer Weile und strich sich selber über seinen Oberarm.
,,Nein, du hattest recht.Ich bin nicht die richtige" fluchtartig stand ich von de Bank auf und stolperte den gleichen Weg zurück von dem ich gekommen war. Wie das ganze wohl ausgesehen hat?
Leider folgte mir der Lockenkopf und überholte mich tatsächlich.
,,du verstehst es nicht!" meinte er schnaufend und hielt meine Schulter fest. Ob das schnaufen nun von dem hinterher rennen kam oder von der tatsächlich das er wütend war, traute ich mich nicht zu fragen.
,,Weißt du, ich geb mir so viel Mühe um dir zu gefallen. Ich schlag mich mit irgendwelchen Idioten, mit dene ich vorher nicht zu tun hatte. Ich kannte nicht mal den Nachnamen von Isaac, aber dir fällt das ganze nicht auf!" er
seufzte einmal lautstark und blickte mich dann betrügt an. ,,Ich möchte doch einfach nur das du mich genau so sehr magst wie ich dich" und mit diesen Worten drückte er mich von sich weg und lief in die gegengesetzte Richtung.
Geschockt sah ich ihm nach, unfähig irgendetwas zu machen, unfähig mich zu bewegen. Ich saß wie in einer Starre.
Wie ein Pantomine, der sein unsichtbaren Schlüssel für die unsichtbare Tür vor ihm verloren hat.
Ich musste ihm nach!
Und so sprintete ich einem, längst nicht mehr sichtbaren, Finn hinter her.
Wo um alles in der Welt ist er so schnell hin?
Schlussendlich fand ich ihn, wie er einfach nur traurig, den weg aus dem Park lief Richtung Hauptstraße.
,,FINN, FINN WARTE!" schrie ich joggte noch die paar Meter zu ihm und schloss ihn in eine feste Umarmung.
,,Es tut mir leid" murmelte ich und vergrub mein Kopf in seiner Halsbeuge.
,,Mir sollte es leid tun, ich habe dich im stich gelassen" meinte er und strich mir beruhigend über mein Rücken. Wie auf Kommando fing es an zu Regnen, was mich extrem stark an einen kitschigen Liebesfilm erinnerte. Es war kein leichtes Regnen, ehr so eine Vorwarnung das es gleich Blitzen würde.
,,Wir sollten gehen" meinte Finn lächelnd und blickte mir grade Wegs in meine Augen.
,,und wieso bist du dann aus dem Fenster gesprungen?" zusammen waren wir bei Finn Zuhause und trockneten uns unsere Haare. ,,Xia hatte doch diese Pyjama-Party geschmissen"
,,du konntest aber nicht, wie jeder normale Mensch, aus der Haustür raus?" Lachend schmiss er sich auf seine Bett und klopfte neben sich, um mir zu signalisieren das ich mich zu ihm setzten sollte.
,,Meine Mutter war noch wach" antwortete ich und folgte seiner Anweisung
,,Ihr ist nicht aufgefallen das du die Nacht nicht da warst?"
,,Doch, am nächsten Morgen wurde ich von ihr bei Xia persönlich abgeholt"
Er begleitete mich bis zu mir Nachhause. Bis an meine Haustür und schlussendlich umarmte er mich. ,,Ich habe das so sehr vermisst" sagte er ehrlich und schob mich ein stück zurück um mir in die Augen sehen zu können. ,,Ich habe dich so sehr vermisst, Julienne" ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte, sollte ich überhaupt etwas sagen?
,,Ich- naja weißt du- ich wollte dich fragen- nur wenn du möchtest- willst du vielleicht mit mir -wenn du noch niemanden anderen hast- zum Ball gehen?" gab der Junge von mir mit zittriger Stimme von sich und biss sich nervös auf seine Unterlippe.
,,Ich würde gerne mit dir zum Ball gehen"
Finn seine Augen fingen regelrecht an zu leuchten und glücklich zog er mich erneut in eine Umarmung.
,,Danke" wisperte er und drückte mich, sobald das überhaupt noch möglich war, noch näher an sich.
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