Elf - Magnus
Die Sonnenstrahlen wärmen unsere Haut. Mit verschränkten Händen laufen wir durch die Straßen der Stadt. Beide sind wir sehr still, hängen unseren Gedanken nach. Es ist Zeit für das Gespräch, wir wissen das es nicht mehr länger aufzuschieben geht. Aber beide haben wir Angst davor, dass sich dann alles ändert. Aber hat es das nicht schon? Hat sich nicht schon alles verändert? In dem Moment, als wir gemeinsam in das Taxi stiegen und in meine Wohnung fuhren, hatte es bereits begonnen. Die Veränderung. Denn aus Brüdern und besten Freunden wurden Magnus und Alexander die Sex hatten. Unglaublich guten Sex.
"Willst du reden?" fragt Alec plötzlich. Ich nicke, sage aber nichts. Schweigsam laufen wir weiter durch die Strassen der Stadt. Die Stimmung ist erdrückend, ganz anders als noch vor wenigen Stunden.
Nachdem Alec laut verkündete das wir Sex hatten, andere Gäste irritiert zu uns sahen und er sich benahm als sei es das normalste der Welt entspannte ich mich. Ich sprach mit Clarys Eltern und Simon, genoss das vorzügliche Essen und die lüsternen Blicke von Alexander. Es war eine entspannte Runde, gemeinsam ließen wir die Hochzeit Revue passieren und stießen auf die frisch Vermählten an. Alexander sprach lange und ausgiebig mit seinen Großeltern.
Immer wieder ging sein Blick zu mir und ich erwischte ihn das eine oder andere Mal dabei, wie er sich langsam mit seiner Zunge über die Lippen fuhr. Mir wurde heiß und ich war mir sicher, er machte das mit Absicht. Denn als ich mich gerade auf dem Weg zu Izzy machte und an ihm vorbei lief, hielt Alec mich am Handgelenk fest und platzierte mich auf seinem Schoß. Das seine Großeltern uns dabei beobachteten war ihm anscheinend egal.
Und dann spürte ich, warum er mich auf seinen Schoß zog. Er war hart. Mir war es etwas unangenehm in der Öffentlichkeit und vor allem vor unserer Familie so nah bei ihm zu sein. Das mit uns hat gerade erst begonnen und wir wissen noch immer nicht genau was es ist. Aber Alexander interessierte das alles nicht. Er legte seine Hand an meinen Rücken, ich schmiegte mich an seine Brust, genoss den Moment.
Wir blendeten alles um uns herum aus, hatten uns und unsere Liebe. Seine Hand lag auf meinem Oberschenkel, sein Zeigefinger malte kleine Kreise, bewegte sich über den Stoff meiner Hose. Ich fühlte jede Berührung, warm und fest, forsch schob sich seine Hand Stück für Stück höher. Ich zog scharf die Luft ein und verspannte mich etwas als ich bemerkte, wie weit er sich vorgearbeitet hatte.
"Keine Angst Magnus, ich werde hier nicht über dich herfallen." flüsterte er an mein Ohr, küsste sanft meinen Hals und murmelte ein leises 'Ich liebe dich'.
Grinsend legte ich meine Hand an seine Wange, er lehnte sich in die Berührung und schloss seine Augen. Nur kurz, aber es reichte um mir zu zeigen, wie wohl er sich fühlte.
Flüsternd redeten wir miteinander, bekamen nicht mit das die Gespräche um uns herum immer leiser wurden. Wir blickten uns in die Augen, lächelten immer wieder. Alexanders Hand ruhte auf meinem Rücken, die andere auf meinem Bein. Ein Arm lag um seinen Nacken, ich spielte mit seinen Haaren und hörte ihn ein paar mal wohlig brummen. Mein Daumen streichelte zärtlich seine Wange. Er redete über Grönland, ich hörte ihm aufmerksam zu, lachte, nickte, sagte ein paar Worte. Ich genoss seine Nähe und ich spürte, dass es ihm genauso ging. Mein Daumen fuhr sanft über seine Lippen. Ich wollte ihn so gerne küssen.
Alexanders Augen strahlten und so auch sein ganzes Gesicht. Er legte eine Hand in meinen Nacken, zog mich sanft zu sich, vereinte unsere Lippen zu einem gefühlvollen Kuss. Kleine Funken stoben zwischen uns auf, seine Zunge kitzelte meine Unterlippe. Ich ließ ihn ein, es wurde ein gefühlvoller zärtlicher Zungenkuss. Wir hatten keine Eile und keine Gier. Wir hatten uns und das reichte zum glücklich sein.
Ein lautstarkes Räuspern ließ unsere Blase zerplatzen. Ich seufzte und verfluchte denjenigen gerade. Es war Dad. Natürlich. Wenn jemand solch einen Moment stört, dann unser Vater. Er ist zwar tolerant unserer Sexualität gegenüber, aber mag keine Zurschaustellung in der Öffentlichkeit. Das Alec dem halben Lokal erzählt hat das wir Sex hatten ließ unseren Vater doch stark vor Scham erröten.
Widerwillig löste ich mich von Alexander. Kurz darauf beschlossen wir das es an der Zeit wäre zu gehen. Seitdem hängt dieses Schwert über uns. Das Schwert der Stille und meine Nerven liegen blank. So sehr bin ich in meine Gedanken vertieft das ich nicht mitbekomme, wie Alexander mich in einen Park lotste.
"Wo sind wir?" frage ich überrascht. "Wonach sieht es aus? Alec schmunzelt.
"Ich erkenne einen Park wenn ich ihn sehe." geb ich beleidigt von mir.
Alec setzt sich auf eine Bank und sieht mich abwartend an. "Wir reden jetzt. Hier ist ein neutraler Ort. Öffentlich. Also keine Gefahr das ich meine Hormone nicht im Griff habe und dich ins Schlafzimmer ziehe."
"Schade. Dann muss ich mir wohl einen anderen Lover suchen." Ich drehe mich um und will gerade gehen, da spüre ich eine Hand an meinem Arm. Ich grinse dämonisch und drehe mich wieder zu Alec.
"Wehe du gehst." Blaue Augen funkeln mich an. "Wir reden jetzt. Dann darfst du mich in dein Schlafzimmer zerren und alles mit mir veranstalten was du möchtest." Seine Stimme ist rau und kehlig. Bilder formen sich in meinem Kopf. Alexander nackt, mit Handschellen gefesselt an mein Bett und einem Cockring um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Gedanklich fertige ich mir eine Liste mit diesen Dingen an. Ich will das unbedingt mit ihm erleben.
Zögerlich setze ich mich auf die Bank, meine Hände beginnen wieder zu zittern. Alexander ergreift sie, zieht sanfte Kreise mit seinem Daumen, baut einen leichten Druck auf. Er gibt mir das Gefühl nicht alleine zu sein, mich zu beschützen, an meiner Seite zu stehen. Wie früher. Ein wohliges Gefühl legt sich über meine dunkle Seite, vertreibt die Mauer aus Zweifel und Angst.
"Soll ich beginnen?" Alexander wartet nicht auf meine Antwort. Er redet einfach drauf los.
"Ich liebe dich Magnus. Das ist der wichtigste, der entscheidende Teil." Es folgt ein Kuss auf meinen Handrücken. Sein Blick ist in die Ferne gerichtet, über die Wiese vor uns. Ich tue es ihm gleich.
"Ich habe Sam nicht betrogen. Bei unserem Streit habe ich ihm gesagt das meine Gefühle für ihn nicht mehr stark genug sind. Ich dachte es ändert sich wieder wenn ich ihn sehe. Aber das war nicht so. Als ich mein Haus betrat und er freudestrahlend auf mich zu kam wusste ich es. Ich wollte nicht bei ihm sein. Ich wollte zu dir." Ein weiterer Kuss auf meinen Handrücken.
"Seit 5 Monaten gehen meine Gedanken ständig zu dir. Und nicht einfach Gedanken an den besten Freund oder Bruder..." Alec atmet tief durch, sortiert seine Gedanken. Ich kenne ihn, weiß wann er das braucht und wann nicht.
"Seit 5 Monaten sind meine Gedanken nur bei dir. Ich liebe dich. Ich will mit dir zusammen sein. Ich habe mich gestern früh von Sam getrennt. Weil ich dich will Magnus. Bitte glaube mir Baby, ich will mit dir zusammen sein. Und ich habe Angst vor dem Moment in dem ich dich verlassen muss. Denn ich weiß nicht ob ich das kann. Ob ich einfach so in dieses Flugzeug steigen kann. Mit der Ungewissheit wann ich dich wieder sehe. So habe ich noch nie gefühlt, ich habe noch nie so geliebt und das macht mir Angst. Der Gedanke daran nicht wieder nach Hause zu kommen, dich hier in dieser Welt alleine zu lassen bringt mich fast um den Verstand. Ich hatte diese Gedanken schon früher. Aber es war noch nie so schlimm wie jetzt gerade. Ich liebe dich Magnus. Und ich ertrage den Gedanken nicht das du mich nicht willst. Das du es leid bist auf mich zu warten."
Alexander sieht mich an und ich sehe Tränen in seinen Augen. Er weint, dicke Tropfen laufen über seine Wangen, befeuchten seine Haut. Die Spur aus Tränen glänzt im hellen Schein des Sonnenlichtes. Seine Augen flackern, seine Lippen beben. Der Griff um meine Hand verstärkt sich.
"Bitte sage was Magnus."
Ich sehe das sein Mund sich bewegt, aber ich höre die Worte nicht. Das Blut rauscht wild durch meine Adern, in meinem Kopf dröhnt es unnatürlich laut.
"Magnus? Oh Gott bitte sage was. Du machst mir Angst."
Ein Stechen in meiner Brust, ein ziehen an den Fesseln um mein Herz.
"Ich liebe dich Maggie."
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