Kapitel 16: Begegnung
Es war ein klarer Morgen im Februar. Gimli und Legolas schulterten ihr Gepäck und machten sich bereit, Lothlorien zu verlassen. An der Grenze von Lothlorien und die umliegenden Wälder blieben sie kurz stehen. Beiden war klar, dass sie hier nie mehr zurückkehren werden und das dies der letzte Anblick von den Mallornbäumen und den Bauten der Elben sei. So schwer es beiden auch fiel, drehten sie sich um und gingen schweigend weiter. Mithilfe eines Seils überquerten sie den großen Strom und kamen wieder zu den ihnen schon vertrauten Wäldern.
Eine Straße, vermutlich mal eine Handelsstraße, führte sie in die richtige Richtung. So folgten sie einige Stunden dem Verlauf des Weges, bis Gimli schließlich fragte: "Wie lautet dein Plan Legolas, falls du überhaupt einen hast."
"Ich habe dir den Weg doch genau beschrieben, Gimli.", antwortete Legolas, so, das seine helle Stimme, eine arroganten Unterton hatte.
"Nein, Herr Elb. Du hast mir von gar nichts erzählt.", entgegnete Gimli, dessen Stimme nun wesentlich lauter war.
"Ich habe dir alles am Lagerfeuer erläutert, Gimli. Oder bist du eingeschlafen?"
"Kann sein...", antwortete Gimli nun etwas leiser und wurde etwas rot im Gesicht. Danach schwieg er für ein paar Sekunden. "Aber deine Stimme macht einen ja auch schläfrig. Bei euch Elben hört man ja auch nie richtig zu- ihr redet immer wie Wasserfälle"
"Na schön. Ich werde dir alles noch einmal erklären: Wir gehen zuerst ein Stück durch die Flachlandschaft nahe des Düsterwaldes. Danach durchqueren die braunen Lande und überqueren die Emyn Muil (Gebirge in der Nähe der Totensümpfe und dem Dagorland). Wir gehen durch Nord Ithilien an Mordor vorbei, wo wir an Osgiliath wahrscheinlich eine Pause einlegen werden. Als nächstes umgehen wir ein kleineres Gebirge: die Emyn Arnen (liegt in Süd Ithilien). Wir folgen immer weiter dem Verlauf der Harad-Straße, bis wir schließlich einen anderen Weg einschlagen, um an dem Schattengebirge entlang nach Khand zu kommen."
"Ich habe maximal die Hälfte davon verstanden. Ich folge dir einfach..."
"Wir können Aragon in Minas Tirith einen Besuch abstatten, wo wir schon in der Nähe sind."
"Ja, das ist endlich mal wieder eine gute Idee zwischen all dem Irrsinn, den du, weil du ein Elb ist, immer wie ein Wasserfall von dir gibst."
Nach kurzer Zeit endeten die Wälder und die Landschaft wurde flach und steinig. Von hier aus konnte man ein Teil des Düsterwaldes weit in der Ferne erblicken. Während sie gemächlich nebeneinander gingen, schaute Legolas immer wieder in Richtung seiner Heimat. "Vermisst du den Düsterwald?", fragte Gimli. Seine Stimme klang wesentlich ernster als sonst. "Ja, schon etwas. Aber ich habe keine Lust auf Thranduil und seine Sucht nach glänzendem Zeug. Wenn das so weiter geht, wird er wohl noch zum Drachen mutieren."
Gimli staunte:"Ich wusste schon, dass ihr Elben frech sein könnt, aber ich wusste nicht, dass ihr so über eure eigenen Leute herzieht." "Es ist nur die Wahrheit Gimli. Thranduil war mal anders, doch mit der Zeit werden manche eben so..."
"Aha, verstehe." murmelte Gimli
Mit der Zeit näherten sich Legolas und Gimli dem Düsterwald und man konnte die Kälte, die von ihm ausging, immer mehr spüren. Die Äste der krummen, durcheinander gewachsenen Pflanzen ragten wie dunkle Tentakeln über die Wiese. Eines war klar- der Wald folgte seinen eigenen Gesetzen.
Plötzlich spürte Legolas eine Vibration im Boden. Gimli schaute ein wenig verblüfft, als der Elb sein Ohr auf die harte, gefrorene Erde legte. Irgendetwas musste nicht stimmen. "Und, kommt jemand?", fragte der Zwerg neugierig mit etwas Furcht in seiner Stimme. "Ja, aber ich höre nur ein einzelnes Huftier. Ein Hirsch oder etwas ähnliches vermute ich.", antwortete Legolas.
"Das Tier ist nur wenige hundert Meter entfernt und ich brenne darauf zu wissen, ob es wirklich ein Hirsch ist, denn einen Hirsch könnte man mit etwas Mühe und elbischem Geschick zähmen und zum Tragen des Gepäcks verwenden. ", sagte der Elb, wurde aber mitten im Satz etwas leiser.
"Einverstanden", antwortete Gimli.
So kam es dazu, dass beide gespannt im Gebüsch auf das Tier lauerten. Nach etwa zwei Minuten sahen sie etwas, doch es war nicht das, was sie erwartet hatten. Wie aus dem nichts sprangen plötzlich mehrere Gestalten auf sie zu und hielten ihnen Speere an die Kehlen. Sie trugen stabile, sowohl auch leichte Rüstungen und bewegten sich so lautlos wie der Wind. "Düsterwaldelben... wie lästig ", murmelte Legolas, wobei er vergessen hatte, dass er selber einer war. Die Düsterwaldelben wurden von einer Person auf einem stolzen Elch angeführt -Thranduil. Genau das, was Legolas noch gefehlt hatte. Genervt verdrehte dieser seine Augen. "Legolas", sagte Thranduil bedrohlich, während er von seinem Elch aus auf beide, die immer noch umzingelt waren hinabschaute. "Wo warst du die ganze Zeit und wieso gibst du dich mit einem Zwerg ab?" Legolas blieb stumm und fluchte leise etwas auf elbisch. Thranduil forderte die beiden auf, mit zwei Wachen zurück zu den Höhlen, in denen das Reich der Düsterwaldelben gebaut war zu gehen. Legolas, der seinesgleichen nicht verletzten wollte, ging widerwillig mit den Wachen mit. Gimli trottete genervt hinterher. Ansonsten hatte Thranduil nichts mehr an Legolas zu richten.
Die Elben hatten beide ernste, steife Gesichter aufgelegt und ihr Blick schweifte misstrauisch über die Umgebung. "In diese Richtung", sagte einer der Elben und zeigte mit seiner Hand irgendwo in den Wald. Die Elbin, die neben Legolas ging, nickte und somit schlugen sie in eine breite Straße ein.
Nach einigen Wegstunden stellte ich heraus, dass die Elben nicht so rau waren wie gedacht und dass man dich ziemlich abwechslungsreich mit ihnen unterhalten konnte, jedoch blieben sie was die Ansprache anging sehr formell. Ihre Namen waren übrigens Inglor und Lumiel (Siehe die ersten Kapitel).
"Wäre es nicht möglich, dass ihr uns einfach gehen lasst?" fragte Gimli, Wobei er etwas unhöflich wirkte.
"So einfach ist es leider nicht", antwortete Lumiel, "Thranduil würde uns das nicht so leicht abnehmen. Habt aber keine Angst, ihr werdet im Düsterwald gut behandelt werden, Gimli und eure Hoheit Legolas Grünblatt."
Gimli kicherte. " Eure Hoheit... " , versuchte aber, sein Lachen zu unterdrücken."
Diesmal ging es etwas schneller, als bei den anderen Elben, da sie nun alle richtigen Pfade kannten und eine Lösung zum Überqueren der Tümpel wussten. Sie übernachteten auch genau an den Orten, wo auch sie vor nicht sehr langer Zeit Pausen eingelegt haben. Immernoch hingen düstere Erinnerungen an diesen Plätzen, dich diese wurden fast komplett von der guten Laune von Legolas und Gimli verdrängt.
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