Kapitel 2 Im Wald

Als ich Tetsurou das erste mal kennen gelernt habe, waren wir auf der Oberschule Nekoma. Er war im Volleyballclub und ich im Tanzclub. Er war sehr nett und ich mochte ihn von Anfang an. Wir waren in einer Klasse, aber hatten eigentlich keinen Kontakt zueinander. Wie den eigentlich auch? Er war sehr gut in der Schule, ich ja eigentlich auch, aber er konnte sehr gut Chemie und er hatte auch sowieso andere Interessen als ich. Zumindest dachte ich das. Ich erinnere mich noch an die eine Partnerarbeit, die wir zusammen machen mussten. Wir hatten zwei Wochen Zeit und haben sehr viel Zeit zusammen verbracht. Am Anfang nur wegen der Partnerarbeit, aber dann wegen mehr. Irgendwann kannten wir die Geheimnisse des jeweils anderem und überhaupt lernten wir uns besser kennen. Ohne diese Partnerarbeit, und da bin ich mir zu hundert Prozent sicher, hätte ich ihn nie angesprochen und wir wären nie zusammen gekommen....

Ich öffne meine Augen. Alles ist leicht verschwommen. Starker Rauch ist zu erkennen, aber meine Umgebung scheint nicht zu brennen. Was ist es dann? Meine Sicht wird schärfer. Ich bin in einem Wald. Zumindest sieht es danach aus. Ich versuche mich langsam aufzusetzen. Mein Kopf tut weh und meine Beine schmerzen. Mir tut im Grunde genommen alles weh, aber ich muss es aushalten. Ich sehe mich um und komme zu einem erschreckenden Ergebnis. Das Flugzeug ist abgestürzt.....

Ich versuche auf zu stehen und kippe fast wieder um. Verdammt!!! Immer wieder versuche ich es bis es klappt dann halte ich meinen Kopf. Ich sehe mich um. Es ist ein Teil des Flugzeuges, das etwas brennt bzw qualmt. So genau kann ich das gar nicht sagen..... Alles dreht sich in meinem Kopf und immer wieder drehe ich mich in alle Richtungen. Vereinzelt liegen Menschen hier rum. Einige scheinen noch zu atmen, aber einige nicht mehr. Plötzlich schießt mir Luna in meine Gedanken. Wir waren doch zusammen im Flugzeug! Wo ist sie nur?! Ich setzte langsam zu laufen an um sie zu suchen. Mit langsamen gehumple bewege ich mich von der Stelle weg, an der ich gelegen habe. Wo bist du nur, Luna?!

Die Überlebenden scheinen sich langsam auch auf zu setzten und ihren Kollegen, Freunden und Partnern zu helfen. Irgendwo aus der Ferne höre ich eine Frau um jemanden weinen. Es ist furchtbar.... Die Leichtverletzten fangen an sich um die Mittel- und Schwerverletzten zu kümmern. Ich würde ja gerne helfen, was ich auch gleich tun werde, aber erst muss ich Luna finden! Langsam und immer noch humpelnd komme ich an einer kleinen Lichtung an. Hier sind noch mehr tote als an dem Platz war wo ich aufgewacht bin. "Wir bringen die Überlebenden hier her und kümmern uns weiter um sie. Die toten werden etwas weiter weggebracht, das wenn sie anfangen zu riechen ihr sie nicht in unserer Nähe haben. Wer weiß was sie anlocken werden....", sag ein etwas älterer Mann, so um die vierzig, und kommt auf mich zu. "Geht es ihnen gut? Wie heißen Sie? Sind sie stark verletzt?", fragt er mich und sieht etwas besorgt aus. "Mein Name ist Mirajane Kuroo. Ich hab nur eine Verletzung am Bein, vielleicht eine leichte Fraktur, und etwas Kopfschmerzen, aber sonst geht es.", erkläre ich ihm. Er nickt. "Für welche Fachrichtung sind sie Arzt?" "Für die Allgemeinchirurgie.", erkläre ich kurz. Der Mann nickt. "Bleiben Sie bitte zur Verfügung, Dr. Kuroo. Wir werden ihre Hilfe sicherlich noch benötigen!", mit diesen Worten verschwindet er wieder und kümmert sich um andere Patienten. Komme was wolle. Ich werde so vielen Menschen helfen wie es nur geht!

Mittlerweile haben wir es geschaft die Toten weiter weg von uns zu legen und eine Art Hügel aus ihnen gemacht. Es hat mich verdammt viel Überwindung gekostet auch nur einen der Leichen anzufassen. Einer der Leichen, die ich weggebracht habe, hatte einen Schädelbruch mit zerquetschen Gesicht und das sah überhaupt nicht lecker aus. Ich setze mich wieder zu Luna, welche wir zuvor unter einem Metalteil rausziehen mussten. Sie kann ihre Beine nicht bewegen und ein Metalstück streckt drinnen. Mit viel Mühe und Alkohol konnten wir sie beruhigen. Alle Überlebenden sind versorgt worden, so gut es ging und so langsam kehrt Ruhe ein. Nur ab und zu ist ein Schluchzen von der Frau zu hören, die um ihren Toten Verlobten weint. Dr. Machi wenn ich mich recht entsinne. Einer der Ärzte, ein jüngerer, sagt die ganze Zeit Dinge, wie "Da war was! Hört ihr es den nicht auch?! Da hinten! Ich habe etwas gesehen und es hat geknurrt! Das sind bestimmt Wölfe oder sonst was!". Der Mann ist entweder verrückt, weil es in Japan eigentlich keine Wölfe geben sollte oder er hat recht. In einem Naturschutzgebiet Names Nikkoo Nationalpark wurden vor ein paar Wochen Wölfe angesiedelt um zu sehen ob diese in Japan wieder Fuß fassen können. Ich erinnere mich noch ganz genau an den Bericht im Fernsehen erinnern. Tetsurou hat mich damit aufgezogen, weil ich vor Wölfen eine sehr große Angst habe..... Tetsurou..... Was er wohl gerade macht? Wie spät es wohl gerade ist? Mein Zeitgefühl, das ich dank meinem Kind habe ist komplett weg. Ich weiß nur das es langsam anfängt zu dämmern. Es wird dunkler.... Die Nacht wird bald anbrechen, aber wir haben ja ein Feuer mit dem wir etwas geschützt sind. Luna neben mir ist in einem halb wach halb Schlaf Zustand. Immer wieder wacht sie auf, schreit vor Schmerzen und schläft dann wieder ein. Es ist furchtbar. Wie wohl die Nacht aussehen wird? Ich möchte es mir gar nicht vorstellen......

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