# 9


Kapitel 9:

"Yuuri", sprach er sie leise an, fragend schaute auf und neigte ihren Kopf leicht zur Seite. Ohne ein Wort legte Viktor seine Lippen auf ihre, ohne Gegenwehr ließ es Yuuri zu. Geschmeidig vereinten sich ihre Lippen. Sie hatten die Augen geschlossen, um das Gefühl der Vollkommenheit zu genießen. Ihre Lippen bewegten sich zart aufeinander, wurden dann aber immer verlangender. Aus Luftmangel lösten sie sich. Es wäre gelogen, wenn Viktor sie nicht überrumpelt hätte und dennoch war es ein schönes Gefühl und dieses wollte sie unter allen Umständen nicht mehr missen. Liebevoll blickten zwei Eisblaue Augen in ihre Braunen, dann strich er ihr sanft über die Wange, doch bevor er ihr noch einmal näherkommen konnte, stand Yuuri auf und streckte ihm die Hand entgegen.

„Komm, gehen wir in mein Zimmer", begründete sie ihren Aufbruch. Viktor nickte, stand ebenfalls auf und schlang von hinten die Arme um Yuuri, so blieben sie einen Moment stehen, um das Gefühl von Geborgenheit zu genießen. Dieses Gefühl hatte sie schon lange nicht mehr gehabt und so lehnte sie sich entspannt an die starke Brust in ihrem Rücken und schloss ihre Augen, bevor sie endgültig in Richtung ihres Zimmers gingen. Ihr hat auch diese gewisse Zuneigung gefehlt, wie mir, dachte Viktor und hauchte noch einen unschuldigen Kuss auf ihren Nacken.

Dort angekommen schloss Viktor die Tür hinter sich und wurde sogleich an diese gedrückt. "Wollten wir uns vorhin nicht noch erst richtig kennenlernen?", fragte er dann mit einem seichten Lächeln. Yuuri, die sich in sein Hemd gekrallt hatte, verzog die Lippen leicht zu einem Grinsen. „Wieso? Wir wissen jetzt, wie der andere heißt und wo man ihn in Zukunft findet. Reicht das nicht?", fragte sie hochnäsig. Viktor musste leise lachen. "Das ist deine Vorstellung von kennenlernen? Was ist, wenn ich ein Perverser bin und dir nur an die Wäsche will?", stellte er eine Gegenfrage. "Die Frage war berechtigt, aber wenn es so wäre, würdest du nicht noch mit mir an der Tür stehen und mich halten, als wäre ich aus Porzellan", antwortete die junge Polizistin trocken. Viktor war von der ersten Sekunde an von ihr entzückt. Sie ist nicht nur wunderschön, sondern auch noch schlagfertig. Genau mein Geschmack, dachte der Platinblonde.

Ohne Vorwarnung hob er sie hoch, sodass sie mit ihren Beinen seine Taille umklammern konnte. Danach trug er sie rüber zum Sessel, der vor einem großen Bodenfenster stand. Zusammen mit Yuuri setzte er sich in diesen. Yuuri, die sich an ihn geklammert hatte wie ein Äffchen, löste sich, um ihn besser in die blauen Augen zu sehen, ehe sie sich etwas vorbeugte und sanft ihre Lippen auf seine legte. Das erste Mal seit langem fühlte sie sich wieder wohl. Doch das Glück währt nicht lange.

Als Eren, Levi und Hanji im Krankenhaus ankamen, war bereits das Chaos ausgebrochen. Überall standen Tragen und Betten voll mit Verletzten.

Levi wies einigen Schwestern an, auch die alten, ausgemusterten und kaputten Betten aus dem Keller zu holen. Dies wurde umgehend erledigt.

Eren verschwand gleich in Richtung der OP-Säle und Hanji half dem Pflegepersonal.

Alles sah nach einer Tragödie aus, aber was sie bis zu dem Zeitpunkt nicht wussten, war, dass alles geplant war.

Yuuri, die Zuhause in den Armen von Viktor lag, ahnte nicht, was auf sie zukam, als plötzlich ihr Handy klingelte. "Hihi bestimmt Levi, um mir zu sagen, ich soll meine Finger bei mir behalten", gab sie lächelnd von sich, als sie nach ihrem Handy angelte, das auf dem kleinen Beistelltisch, der neben dem Sessel stand, lag.

"Einen wunderschönen guten Abend Detektiv", als sie abnahm, höhnte sie eine tiefe Stimme an, die nur so von verspotteten Sarkasmus triefte. Augenblicklich veränderte Yuuri ihre Gesichtszüge und sah panisch gerade aus.

„Na, genießt du den Moment? Richte Herrn Nikiforov herzliche Grüße aus", Yuuri drehte sich ruckartig zum Fenster um und starrte hinaus in die Nacht. Viktor, der sie genau beobachtete, sah ebenfalls aus dem Fenster, er sah jedoch nur sein Spiegelbild. Aber ihre nächsten Worte ließen ihn innehalten. "Wa ...Was willst du, Jason?", fragte sie panisch und wurde immer unruhiger.

"Was ich will ...", Jason, legte eine unheimliche Pause ein, bevor er weitersprach. "Was ich will ... Dich!" Und so legte er auf. Yuuri schaute Viktor mit großen Augen an, plötzlich bekam sie ein Gefühl, das sie schon ewig nicht mehr gespürt hatte, ... Angst. Yuuri hatte große Angst. So unsagbar, dass sie ihr Handy fallen ließ und sich an Viktor verhalten musste, um nicht zu fallen. Er reagierte schnell und fing sie auf. Sie krallte sich so heftig in sein Hemd, als wäre es der letzte Baumstamm in diesem reißenden Fluss aus Angst, Panik und Demütigung.

Nicht mehr Herr über ihren Körper fing sie das Zittern an und vereinzelt liefen ihr auch Tränen aus den Augen.

Viktor drückte sie fest an seinen Oberkörper, um ihr zu zeigen, dass sie nicht allein war. Vorsichtig hob er das heruntergefallene Handy hoch, um auf den Bildschirm zu schauen. Eine Nachricht ging ein >>Du wirst für immer mir gehören! Mich zu verlassen, war dein größter Fehler!! J.<< war in der Vorschau zu lesen. Viktor legte das Handy beiseite und nahm sie noch fester in die Arme. Mit einer Hand streichelte er ihr den Rücken rauf und runter, bevor er im Flüsterton sagte: "Du gehörst zu mir, ich werde dich beschützen, Yuuri. Ich beschütze dich, mein Engel!"

Dann hob er sie hoch und lief mit ihr zum Bett, dort legte er sich mit ihr hinein. Mittlerweile rannen fast ganze Bäche aus ihren Augen. Denn ihr wurde, je länger sie nachdachte, bewusst, was auf sie zukam. Er hat sie gefunden und er würde wieder von vorn beginnen, würde sie wieder tyrannisieren. Ihr Leben erneut zur Hölle machen.

Am nächsten Morgen fühlte sich Yuuri wie durch den Dreck gezogen und danach von einer Walze überrollt, leise stöhnend drehte sie sich auf die Seite. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie ein schlafendes Gesicht. Erschrocken darüber schrie sie auf und fiel rücklings aus dem Bett. Viktor brummte nur und richtete sich ebenfalls auf, sah leicht verschlafen über den Rand zu Yuuri und verzog seine Lippen zu einem Lächeln. "Guten Morgen, meine Schöne, hast du gut geschlafen?", fragte er und streckte seinen Arm aus, um sie wieder ins Bett zu ziehen. Unsicher nahm sie seine Hand und wurde mit einem Ruck wieder ins Bett gezogen, sofort lagen seine Lippen auf ihren und augenblicklich begann ihr ganzer Körper zu kribbeln. Leicht ausser Atem lösten sie sich. "Viktor ... wir haben doch nicht ... oder?", fragte sie leise und sah ihn von unten unsicher in die eisblauen Augen. "Nein, sowas würde ich nicht tun und schon gar nicht nach dem Abend gestern. Aber sag mal, viel verträgst du aber nicht, oder?", grinste er. Yuuri räusperte sich und sah verlegen zur Seite. „Nein, eigentlich trinke ich keinen harten Alkohol, also haben wir gestern nicht ..." "Nein, schade eigentlich, aber nach dem 8 Glas Vodka und 4 Glas Scotch war es auch für mich gut", entgegnete er ihr. "Wow, du könntest glatt mit Levi mithalten", rutschte es ihr leicht grinsend über die Lippen. So gefiel sie ihm am besten, wenn sie lächelte. Aber noch besser war ihr schönes Lachen. Dies tat sie am Abend zuvor häufig, er schob es auf den Alkohol, aber damit hatte er sich ein neues Ziel gesetzt, er wollte Yuuri häufiger lachen sehen. 

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