# 17




Das Klingeln riss ihn aus seinem Schlaf. Noch nicht ganz wach, schlürfte er zur Tür, langsam öffnete er diese einen Spalt. „Oh, habe ich dich geweckt? Das wollte ich nicht", trällerte ihm seine Nachbarin fröhlich entgegen und sah ihn aus grünen Augen an, diese Smaragde strahlten so schön dass sie alles andere in den Schatten stellten.

"Nein ... Ja ... Doch, Issy, hast du, aber was ist los? Komm erstmal rein", sprach er nun etwas wacher und schritt zur Seite, sodass sie eintreten konnte. Kaum hatte er die Tür geschlossen, wurde er schon in eine stürmische Umarmung gezogen.

"Ich habe dich vermisst", flüsterte die kleine Rothaarige vor ihm. „Entschuldige, gestern war es einfach zu spät, als dass ich noch bei dir klingeln wollte", entschuldigte er sich und strich ihre eine verirrte Strähne hinters Ohr.

"Dann musst du es jetzt wieder gut machen", hauchte sie verführerisch nah an seinem Ohr. Ohne weitere Worte legte er seine Lippen auf die von Isabel.

Wild knutschend stolperten sie in die Küche. Der Blonde hob die Rothaarige auf den Küchentisch, diese schlang sofort ihre Beine um seine Hüfte, eng umschlungen küssten sie sich. Farlan löste sich von ihr, um ihr das Kleid auszuziehen. "Ohne diesen hässlichen Fummel siehst du viel geiler aus.", sprach er heiser, was die junge Frau mit einem leisen Lachen kommentierte. Beide gaben sich ihrer Begierde hin. Hart und ohne große Vorbereitung drang der Blonde in sie ein. Ihr Sex war rau und hart, aber das hatte Farlan schon beim ersten Mal mit seiner neuen Nachbarin gemerkt.

Seit diesem ersten Treffen waren einige Wochen vergangen.

Erschöpft fielen die zwei auf das große Sofa, in Farlans Wohnung. Sie hatten es einmal wieder wie die Karnickel getrieben. Isabel legte ihren Kopf auf die Brust von Farlan und zog mit ihrem Zeigefinger kleine Kreise.

"Sag mal Farlan, wer ist Yuuri?", fragte Isabel leise und konnte aber den neugierigen Ton nicht verbergen. Farlan erschrak und blickte die rothaarige Frau an. "Wie kommst du denn jetzt auf den Namen?", fragte er erschrocken und drückte sie etwas von sich, um sie ansehen zu können. "Naja du hast ihn vorhin ein paar Mal genannt", klärte Isabel, ohne einen Vorwurf in ihrer Stimme, auf.

Farlan atmete tief durch, schob sie von sich und richtete sich nun vollends auf, dann begann er zu sprechen. "Es wird wohl nichts bringen, es dir zu verheimlichen, Issy. Yuuri ist meine Kollegin im Morddezernat." "Du träumst von deiner Kollegin?", unterbrach sie ihn. "Nein ... Doch ... Ja ... vielleicht. Yuuri ist nicht nur meine Kollegin, nein, sie ist zudem auch noch meine beste Freundin. Wir hatten viel erlebt und naja, irgendwann habe ich mehr gewollt als nur Freundschaft. Dann hatten wir einmal einen schwierigen Fall und Yuuri war so aufgewühlt, dass ich sie unüberlegt küsste, und dann landeten wir zusammen in der Kiste, ab da haben wir gemerkt, dass es uns beide runterkommen lässt. Am Anfang dachte ich super, mit der Zeit jedoch hatte mir das nicht mehr gereicht und bevor ich ihr von meinen Gefühlen erzählen konnte, schleppte sie diesen Typen an. Ich war so eifersüchtig, dass ich anfing, mich von ihr zu distanzieren." Er vergrub sein Kopf in den Händen. Es war das erste Mal, dass er darüber sprach. Über Yuuri und wie er für sie fühlte, als er dann eine zierliche Hand an seinem Rücken spürte, die kleine Kreise zog, wurde ihm ganz warm und in seinem Bauch fing es an zu kribbeln. So ein starkes Kribbeln hatte er noch nicht einmal bei Yuuri gespürt. Als er dann auch noch die liebliche Stimme von Isabel vernahm, wurde es ihm mit einem Schlag bewusst. Er musste sich nicht gänzlich von seiner besten Freundin losreißen, um glücklich zu sein. "Deswegen hast du sie neulich an der Tür abgewiesen? Nicht wegen mir, sondern weil du sie nicht sehen wolltest?", schlussfolgerte Isabel und setzte sich erneut auf seinen Schoß.  "Ja", antwortete er abwesend, er muss sich nur Isabel mehr öffnen und wer weiß vielleicht verliebt er sich ja in sie. "Aber weißt du, was viel wichtiger ist?", sprach dieser und richtete den Blick zu ihr auf. Neugierig schaute sie ihn aus grünen Augen an, gespannt auf das was er ihr gleich sagen wird. Tief blickte er in jene Augen, die ihn in der Nacht nicht mehr schlafen ließen, jene Augen, die für seine Tagträume auf dem Revier sorgten. Jene Augen gehörten einer ganz besonderen Frau. "Issy ich ...", doch weiter kam er nicht, denn das Klingeln an seiner Wohnungstür unterbrach ihn und zerstörte den romantischen Moment. Angepisst stand er rasch auf und lief Richtung Wohnungstür. „Boah, fuck ey." "Hey", hielt ihn Isabel auf, genervt dreht er sich um, im nächsten Moment bekam er seine Shorts an den Kopf geschmissen. "Gefällt dir nicht, was du siehst?", fragte er gespielt beleidigt. "Natürlich und deswegen muss ja keiner wissen wie wundervoll bestückt du bist", antwortete die Rothaarige kichernd. Farlan fing an breit zu grinsen, als er ein Luftkuss von ihr bekam. Ein weiteres Mal klingelte es. „Jaja, ich komme schon", brummte er.

Es riss die Türe auf. „Was?", sein gegenüber zuckte kurz zusammen. "Yuuri ist nicht hier, Armin. Und wo sie ist, weiß ich auch nicht", sagte er monoton. Armin war etwas verwirrt, sprach dann aber seinen Grund aus. „Hallo, Farlan. Ich bin nicht wegen Yuuri hier. Eigentlich wollte ich dich nur noch einmal daran erinnern, dass am kommenden Samstag die Benefizgala des Bürgermeisters stattfindet. Kommst du dieses Mal?", gab er wie immer freundlich von sich. Farlan, der sich etwas überrumpelt fühlte, spürte plötzlich eine Hand an seinem Hintern und als dann seine rothaarige Nachbarin hinter ihm hervor schaute, antwortete sie lächelnd mit einem sanften lächeln: "Ja zu zweit." Armin notierte es sich und überreichte ihm einen Umschlag, anschließend bedankte er und verabschiedete sich von ihnen. "Du weißt, dass es dann offiziell wird, und ich werde dich dann überall als meine Freundin vorstellen", sagte er und schloß sie in eine Umarmung. „Ich weiß, mein Schatz. Ich liebe dich", sagte sie und küsste ihn. Dieser Moment war der beste bis jetzt und er war glücklich, endlich konnte er sich von seinen wirren Gedanken an Yuuri lösen und sich der Frau hingeben, die ihn liebte. 

Die Woche verging schnell und fix war es Samstagabend.

„Schatz, bist du endlich fertig?", rief der Blonde durch die Wohnung. „Ja, bin ich", antwortete sie und kam aus dem Schlafzimmer. "Schick.", staunte er und pfiff ihr zu, als er seine Freundin in dem roten Minikleid sah. Sie lächelte und drehte sich einmal um ihre eigene Achse. „Ok, genug. Lass uns das schnell hinter uns bringen, bevor ich dir diesen Fummel vom Leib reiße", Farlan ging schnell zur Tür und öffnete sie seiner Freundin. Beide verließen die Wohnung und begaben sich auf die Gala.

In der Festhalle war alles schön geschmückt. Es gab die höchste Sicherheitsstufe für diese Veranstaltung. Keiner kam ohne Einladung herein. Es tummelten sich sämtliche Leute hier. Alles was Rang und Namen hatte, Polizisten, Politiker, Firmenchefs und noch andere hohe Geschäftsmänner. Yuuri, der solche Veranstaltungen gepflegt am Arsch vorbei gingen, glänze mit ihrer Abwesenheit. "Hätte mich auch gewundert, wenn sie gekommen wäre", schnaubte Farlan am Tisch, wo er mit ein paar Kollegen vom Department saß. "Sag mal, habt ihr euch immer noch nicht ausgesprochen?", fragte ein Polizeikollege. "Nein, warum denn?", beantwortete der Angesprochene die Frage leicht schnippisch und streichelte über den nackten Oberschenkel seiner Freundin. Einer nach dem anderen schüttelte den Kopf, kurze Zeit später hatte das ganze Department mitbekommen, dass er und Yuuri sich an einem Tatort gestritten hatten. "Ihr benehmt euch wie Kinder", sagte ein jüngerer Polizist und drehte sich mit dem Oberkörper vom Tisch weg, um seinen Blick durch den Raum schweifen zu lassen. Tch, als ob er es nicht weiß. Er würde sich ja gerne aussprechen, hat aber Angst vor ihrer Reaktion. "Du weißt das du da nicht drumherum kommen kannst, schließlich seid ihr Kollegen", hörte er die leise Stimme seiner Freundin. "Ja", brummte er, doch dann wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

"Ehm, Leute? Sagt mal, ist das nicht der Boss von V.N.Verlage?", hörte er einen seiner Kollegen. Neugierig richteten sich alle Augen auf den älteren Mann im Designeranzug. Dieser ging zielstrebig auf den Bürgermeister zu und schüttelte ihm die Hand. „Stimmt, er war es auch wo eine hohe Summe an das Department spendete! Um einen Totalausfall zu umgehen, als die Haushaltskrise anfing." Sprach ein anderer Kollege.

„Viktor, ich hasse solche Veranstaltungen", zickte die Polizistin und verschränkte bockig die Arme vor der Brust.

"Mein Engel, das weiß ich und deswegen musst du auch da hin. Es ist eine Gala und du als erster Detektive bist dazu verpflichtet hinzugehen. Du hast eine Einladung, der du Folge leisten musst", ermahnte sie der Platinblonde und sah ihr von hinten durch den Spiegel in die Augen.

"Ich hatte ja nicht einmal die Wahl, Nein zu sagen", antwortete sie trotzig.

Viktors Nerven waren zum Zerreißen gespannt. "Prodolzhay tak, i ya postavlyu tebya na koleni" (Mach so weiter und ich leg dich übers Knie), sprach er auf Russisch.

Yuuri, die es nicht verstand, schaute ihn irritiert an. "Was hast du gesagt?", wollte sie schnippisch wissen.

"Nichts", antwortete er Monoton und hob ihr einen Kleidersack hin. Skeptisch beäugt sie diesen. "Was ist das?"

„Mach es auf, dann weißt du es", grinste Viktor geheimnisvoll.

Immer noch skeptisch nahm Yuuri den Kleidersack entgegen und öffnete ihn. Zum Vorschein kam ein recht Kurzes Cocktailkleid in einem sanften Blau.

"Viktor", schrie sie und drehte sich zum Verlag Nachfolger um. "Soll ich dir beim Anziehen des Kleides helfen?", sprach er verführerisch hinter ihr und nahm es ihr aus der Hand. "Du bist irre, Vic", lächelte sie in den Spiegel. "Wieso? Yuu, du bist eine wunderschöne Frau, das kannst du ruhig jedem zeigen und außerdem ist es eine Gala da muss man sich präsentieren", flüsterte er ihr nah ans Ohr, was ihr eine Gänsehaut verpasste. Er konnte sich nicht beherrschen, ließ sich von der Welle seiner Erregung treiben. Vorsichtig küsste er ihren Nacken, was ihr nur noch einen heftigeren Schauer über den Körper jagte. Stöhnend legte sie ihren Kopf auf die Schulter, dieses irre Gefühl und dieses einnehmende Kribbeln konnte nur Viktor in ihr auslösen. Sie trafen sich seit einiger Zeit regelmäßig, auch außerhalb dieses Pärchen Treffens. Ein Biss an ihrer Schulter riss sie aus ihren Gedanken. "Autsch", zischte sie und rieb sich über den Nacken. „Entschuldige, mein Engel, aber wir sollten uns langsam beeilen, denn wenn ich weiter mache ... kann ich für nichts mehr garantieren", begründete Viktor sein Tun und küsste ihr immer wieder über den Hals. "Ich habe nichts dagegen wenn wir zurück ins Schlafzimmer gehen und uns so richtig austoben", schnurrte sie und fing an, an seiner Hose herumzunesteln. Doch er hielt sie auf, grummelnd drehte sie sich um, aber vorher schmiss sie ihn aus ihrem Ankleidezimmer. Wie gern würde sie sich jetzt verkriechen, aber dann bekam sie nie die Möglichkeit in diesem hübschen Kleid mit Viktor auszugehen. Zähneknirschend zog sie sich um und betrachtete sich im Spiegel.

Nach einer Dreiviertelstunde waren auch sie endlich bei der Veranstaltung angekommen. "Guten Abend, Detektiv Ackermann. Guten Abend, Herr Nikiforov, dürfte ich ihre Einladungen sehen?", wurden sie freundlich von einem jungen Mann begrüßt. Nickend gab Viktor die Einladungen an ihn weiter. "Danke sehr." Bedankte er sich, nahm die Karten an sich und öffnete die rote Kordel vor ihnen. Viktor bot Yuuri seinen Arm an, in den sie sich lächelnd einhackte. Als sie den Hauptraum betraten begann hier und da das Gemurmel. Sätze wie. "Seht mal, Detektiv Ackermann und Nikiforov." oder "Was die kommt zu einer Veranstaltung? Ist sie krank oder so?" Das war nur ein paar die Yuuri aufgeschnappt hatte. Plötzlich wurden sie von Blitzlichtgewitter überrascht. Von überall kamen Reporter auf sie zu und bombardierten sie mit Fragen. Aber Viktor blockte alle geschickt ab, er war sehr routiniert darin und wusste was er sagen musste dass sie ihn in Ruhe ließen.

„Na, das ist doch mal eine Überraschung. Ich denke, dass Herr Nikiforov einen guten Einfluss auf Sie hat, Detektiv", hörten sie die Stimme ihres Vorgesetzten. Der kam freudestrahlend auf sie zu geeilt, schüttelte erst die Hand von Yuuri und dann die von Viktor. „Na, ich tue mein Bestes, Chief", antwortete er verlegen. "Na dann, ich möchte sie nicht länger aufhalten, genießen sie die Veranstaltung, Detektive", sprach dieser gut gelaunt und verschwand wieder. "Ich bin mal gespannt wie du das wieder gut machen willst", brummte die Schwarzhaarige in das Ohr des Platinblonden, als er sich mit ihr an einen Tisch setze. Dieser grinste nur und sagte etwas, was aber im Klatschen, das plötzlich den Raum füllte, unterging. Sie drehten sich zur Bühne und dort betraten der Polizeichef und der Bürgermeister gerade die Bühne.

"Guten Abend, wir möchten allen Anwesenden unseren Dank aussprechen ... ", begrüßte der Polizeichef die Gäste. Yuuri schenkte der Rede keine weitere Beachtung. Sie drehte sich wieder richtig auf den Stuhl und beobachtete die anderen Gäste, dann fiel ihr eine Person auf, die sie nur zu gut kannte. Sie beobachtet ihn eine Weile, dann legte er plötzlich den Kopf in den Nacken und hielt sich eine Hand vor den Mund, im nächsten Moment zuckte er kurz heftig zusammen. Einen Augenblick später sah sie, wie eine rothaarige Frau, in einem roten Minikleid unter dem Tisch hervorkam und sich über die Lippen leckte. Grinsend schüttelte sie den Kopf. "Typisch Farlan, aber du scheinst endlich jemanden gefunden zu haben", nuschelte sie vor sich hin. "Hast du was gesagt, Liebes?", wurde sie plötzlich von der Seite angesprochen. Sie hatte gar nicht mitbekommen das die Rede der Herren auf der Bühne durch eine Musikkapelle abgelöst wurde. Schnell schüttelte sie den Kopf und schaute ihm in die Augen. Ob sie auch so eine Person irgendwann finden würde? Oder hatte sie es vielleicht schon? Darüber sollte sie sich mal Gedanken machen, aber nicht heute Abend. "Was hast du? Du siehst so nachdenklich aus?", fragte Viktor besorgt und strich ihr eine Strähne, die sich gelöst hatte, hinters Ohr. Schon seit einer Weile fiel ihm die Abwesenheit von Yuuri auf, doch sie winkte ab und entschuldigte sich kurz. "Ich geh kurz für kleine Detektivs", sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange, was dieser dann mit einem zustimmenden Laut kommentierte.

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