# 8
Shouto Pov:
Mit einem tauben Gefühl betrat ich meine Wohnung, beziehungsweise das, was davon übriggeblieben war. Ein riesiges Loch klaffte in der Wand durch das ich die Straße sehen konnte. Nichts war mehr an seinem Ort, nichts war mehr zu gebrauchen. Plötzlich fiel mir ein Bilderrahmen auf. Ich ging darauf zu und hob ihn auf. Mit einem traurigen Lächeln wischte ich den Ruß weg. Zum Vorschein kamen mein Vater, Touya und ich. Lachend saßen wir in einem Feuerwehrauto. Plötzlich spürte ich kräftige Arme, die sich um meinen Bauch legten. „Wir werden den Schuldigen finden, Babe. Ok?", raunte er mir ins Ohr und ich nickte traurig, wischte mir dabei meine Tränen aus den Augen. Sofort wurde ich zu ihm umgedreht. „Hey schhh ...", hauchte er und hielt mich in seinen Armen fest an sich gedrückt. "Wir wären jetzt tot, wenn wir nicht essen gegangen wären.", nuschelte ich an seiner Schulter. Still stimmte er mir zu. „Aber wir sind es nicht, ok? Und jetzt sieh mich an.", bat er mich. Zögernd löste ich mich von ihm. „Du fährst jetzt zu mir und ich sichere Beweise, klar?" Doch ich schüttelte den Kopf. „Nein, es ist meine Arbeit und ich darf keine Schwäche zeigen. Ich darf mich nicht bloßstellen und schon gar nicht vor ihm.", sagte ich und sah durch das große Loch nach draußen, direkt in Touyas Richtung. „Todoroki, du machst das, was ich dir gesagt habe, verstanden?", herrschte er mich an. „Ich werde mich nicht bloßstellen.", antwortete ich trotzig und löste mich aus seinem Griff. Danach drehte ich mich zum Gehen um. Im Flur hatte ich meinen Werkzeugkoffer abgestellt. Diesen steuerte ich gerade an, als Touya plötzlich vor mir stand. „Sho es ..." „Wir können noch nichts sagen. Sobald wir etwas haben, sagen wir Bescheid.", unterbrach ich ihn emotionslos und nahm meine Arbeit auf. Kurz darauf kam der Chief. „Inspektor...", begann er und sah sich um. „Chief, entschuldigen Sie wir haben noch nichts gefunden, wir sind erst am Anfang unserer Untersuchung.", sagte Katsuki und ging mit dem Chief mit, denn dieser deutete ihm an ihm kurz zu folgen. Plötzlich fiel mir etwas ins Auge und ich bin mir sicher, dass dieser Kanister vorhin noch nicht hier stand. „Shouto es tut mir ...", begann Touya erneut und stockte als ich einfach an ihm vorbei ging. „Sho was ist?", fragte er und drehte sich zu mir um. „Kats.", hauchte ich und dachte schon, er habe es nicht gehört, aber wenige Sekunden später stand er neben mir. „Ja." „Der Kanister stand gestern noch nicht hier und vorhin als wir herkamen auch noch nicht, oder?", fragte ich meinen Freund. „Nein, der wäre aufgefallen.", sagte er und dokumentierte diesen Kanister.
„Warte mal, der sieht genauso aus wie die Kanister auf meinem Boot.", mischte sich mein Bruder ein. „Deswegen wart ihr neulich bei mir, ihr denkt, ich war das, oder?", begann er leicht panisch. „Wir wollten uns nur umsehen, aber du bist ja dann aufgetaucht, hast du etwas damit zu tun?", begann Katsuki, ging auf ihn zu und stellte sich neben mich. Völlig außer Acht lassend, was noch vorgefallen war.
„Nein habe ich nicht. Ich bin Feuerwehrmann geworden, um gegen das Feuer zu kämpfen und nicht um es zu entzünden.", sagte er voller Überzeugung und sah Katsuki in die Augen. „Glaube mir, ich habe keine Ahnung davon. Wirklich, ich würde Dad nie so enttäuschen.", richtete er jetzt an mich.
„Und wer will mich tot sehen, wenn nicht du?", sagte ich emotionslos. Plötzlich sah mich Touya entsetzt an. „Du bist mein Bruder Shouto, wie kommst du auf die hirnlose Idee?!", verlangte er kopfschüttelnd von mir zu wissen.
„Wie ich darauf komme? Nun vor einigen Wochen kam Keigo auf mich zu und meinte, ich sei dir ein Dorn im Auge und dass du froh bist, dass ich nicht mehr bei der Feuerwehr bin. Sag mir, was habe ich dir getan, dass du mich so sehr hasst?", erzählte ich ihm und nicht nur er sah mich fassungslos an. „Und du glaubst diese Scheiße, Sho? Du bist alles für mich, aber kein Dorn im Auge. Ich sagte Keigo einmal, dass es mir ein Dorn im Auge sei, dass du jetzt Brandermittler bist, aber lieber dort als bei mir. Du weißt wie viel du mir bedeutest und auch mein Versprechen, welches ich gegeben habe.", sagte er und kam auf mich zu, nahm mich anschließend in den Arm und drückte mich an sich. „Ich habe Dad versprochen IMMER auf dich aufzupassen, egal ob du den gleichen Weg einschlägst oder nicht. Deswegen ... ich könnte dir nie etwas antun, ohne dabei selbst zu Grunde zu gehen.", sagte er und vergrub seine Nase an meinem Hals.
„Aber, wer will dir etwas anhängen und ihn tot sehen?", fragte Katsuki und streichelte mir den unteren Rücken.
„Ich weiß es nicht, aber ihr könnt alles durchleuchten. Ich helfe euch.", sagte Touya und löste sich wieder von mir.
„Lieutenant.", ertönte plötzlich eine Stimme hinter dem Weißhaarigen. „Ich komme. Also wenn ihr was braucht, jederzeit.", verabschiedete er sich und hob noch einmal die Hand.
„Wenn es der Lieutenant nicht war, wer dann?", fragte uns der Chief, doch wir konnten ihm keine Antwort darauf geben.
„Wir sollten Deku noch einmal besuchen. Bei ihm komme ich immer auf die besten Ideen.", sagte Katsuki und wollte mit mir den Tatort verlassen.
„Herr Todoroki, warten Sie einen Moment.", hielt mich der der ältere Mann auf. „Ihr Vater war ein sehr guter Feuerwehrmann und er hat sich mit den Jahren einige Feinde gemacht.", erzählte er mir. Doch was ich mit dieser Information anfangen sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. „Ja, mein Vater versuchte es allen recht zu machen, und doch ging es vielen gegen den Strich.", antwortete ich und wich seinem Blick aus. Irgendwie machte mir der Chief Angst. Ich wusste, er war ein komischer Kauz, aber so allein mit ihm zu sein, war mir unangenehm, weshalb ich mich schnell von ihm verabschiedete, um so schnell es ging Katsuki zu folgen.
Nach einer halben Stunde Autofahrt kamen wir an der geschlossenen Psychiatrie an. Nachdem Katsuki uns schon auf der Anfahrt angemeldet hatte, erwartete man uns bereits.
„Guten Tag, Herr Inspektor.", grüßte uns die Dame am Empfang und wie auch schon beim letzten Mal machte sie meinem Freund schöne Augen. Doch dies ignorierte er gekonnt. „Komm Sho, wir haben ein Date mit Deku.", sagte er und zog mich am Ärmel meiner Jacke mit sich.
Gemeinsam mit Deku saßen wir in einem Überwachungsraum.
„Was unterscheidet dich vom Jetzigen?", fragte der Blonde direkt. Doch der Grünhaarige hatte nur Augen für mich. „Faszinierend, du bist schon ein halbes Jahr an Kacchans Seite. Erpresst er dich? Hat er was gegen dich in der Hand? Oder ist es, weil er sich von deinem Bruder ficken lässt, statt von dir?", redete er einfach drauf los und ignoriert Katsuki vollkommen. Genervt atmete ich aus und mit schnalzender Zunge wendete ich mich von ihm ab. „Ich dachte, wir kommen hier an Infos, die uns weiterbringen? Stattdessen muss ich über mein Sexleben reden. Was ist das hier? Eine Peepshow für Irre, oder was?", zischte ich und sah Katsuki wütend an. „Wenn du willst, kannst du draußen warten. Ich mach das auch allein.", antwortete er mir und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel.
„Dieser Jemand hat nichts gegen euch, aber er ist mit der Aktuellen Lage unzufrieden."
„Warte, du sagst unzufrieden? Es gibt einer der immer etwas zum Nörgeln hatte, als ich noch auf der Wache war. Wie hieß er nochmal ... Er kam zwei Monate vor mir von der Akademie und war schon am ersten Tag nur am rummeckern. Touya hatte ihn mehrmals verwarnt.", unterbrach ich den Grünhaarigen und überlegte fieberhaft, doch mir wollte der Namen nicht einfallen. „Dann lass uns zur Wache fahren und mal den Kollegen auf den Zahn fühlen. Danke Deku, wir werden uns bestimmt noch einmal sehen.", verabschiedete sich Katsuki von ihm und zog mich aus dem Raum. Er ließ dem Grünhaarigen nicht einmal die Gelegenheit ihm zu antworten.
Die ganze Fahrt über überlegte ich. „Babe, hör auf das bringt nichts, wir besorgen uns jetzt was zum Essen und dann sehen wir weiter ok?", riss mich mein Freund aus den Gedanken.
Wie er es vorgeschlagen hatte, besorgten wir uns etwas zu essen und fuhren dann zu ihm.
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