# 3


Shouto Pov:

„Oh und dann?", fragte ich neugierig und nahm einen Schluck vom Bier. Wir saßen in einer kleinen Kneipe in der Nähe des Chicagos River.

„Naja, ich habe ihr dann gesagt, dass mehr nicht drin sei und sie ist beleidigt davongelaufen.", lachte er verhalten und nahm ebenfalls ein Schluck von seinem Bier. „Schade für die Frauenwelt.", kommentierte ich und sah mich etwas um. „Und bei dir?", fragte er. „Mhh ... Naja, meine letzte Beziehung ging vor ein paar Monaten in die Brüche, weil ich einfach ersetzt wurde.", sagte ich traurig und drehte meine Bierflasche hin und her, dabei dachte ich an Momo. "Naja ich dachte immer, dass sie mich lieben würde, aber eines Tages meinte sie zu mir, sie habe etwas mit meinem Bruder gehabt und hat Schluss gemacht. Du musst wissen, mein Bruder nimmt sich immer das, was er will. Es ist schrecklich immer hinten anstehen zu müssen.", erzählte ich betrübt, doch dann spürte ich eine Hand an meinem Unterarm und ich richtete meinen Blick wieder auf. "Ich weiß zwar nicht, wie das ist, aber jetzt kannst du dich beweisen, mit mir an deiner Seite. Du bist gewiss nicht dumm Shouto, das habe ich in den letzten Tagen gemerkt. Und wir werden es allen zeigen, ok?", sagte er aufrichtig und lächelte mich sanft an. Dieses Lächeln war so einnehmend das ich nicht widerstehen konnte es zu erwidern.

Am nächsten Tag saß ich im Büro und sah mir die ganzen Bilder und Berichte der letzten Brände an. Etwas störte mich, aber ich wusste nicht was. Die Lösung war ganz nah, das spürte ich.

„Shouto komm mal schnell.", rief Katsuki mich in die Fahrzeughalle. Sofort stand ich auf und ging zu ihm.

„Öffne mal den Deckel der Mülltonne.", verlangte er und ich tat es. Plötzlich flog mir alles um die Ohren, automatisch ging ich in Deckung. „Ach du Scheiße was war das denn?", lachte ich erstaunt. Die Tonne knackte und es roch verbrannt. Dann stand Katsuki auf und pustete die restlichen kleinen Flammen aus. „Das ist es, Shouto. Der Kerl spielt mit dem Feuer, er hasst es. Ich kam drauf als wir bei Deku waren. Feuerteufel wie er, wollen die Welt brennen sehen. Aber unser Kandidat hasst es, er möchte nicht, dass sich das Feuer entfalten kann, deswegen hat es auch nie lange gebrannt.", erklärte er. „Und was ist mit den Opfern?" „Kollateralschaden. Irgendwer musste ja die Tür öffnen für die Luftzufuhr.", sagte er und zog an seiner Zigarette. „Und jetzt? Wir wissen, wie er das anstellt, aber wer es ist verrät es uns ja nicht.", sagte ich betrübt.

„Mh ja das ist ein Problem. Aber darum kümmern wir uns Morgen, geh nach Hause und schmeiß dich in deine Ausgehuniform. Wir wurden vom Bürgermeister zur Gala geladen.", sagte Katsuki und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus.

„Muss ich da hin?", versuchte ich es, denn ich hatte wirklich keine Lust, denn ich wusste, dass ich dort auch Momo und Touya über den Weg laufen würde und das wollte ich nicht. „Ja. Wir teilen uns das Leid, Shouto.", grinste er und ich nickte ergeben.

Zweieinhalb Stunden später stand ich mit Katsuki hier an einem Stehtisch und beobachtete die Leute. Plötzlich stöhnte er genervt und entschuldigte sich. Doch meine Aufmerksamkeit wurde von einer schwarzhaarigen abgelenkt. Im ersten Moment dachte ich das ich mich irrte, aber als sie sich umdrehte und auf mich zu kam, war es klar.

„Shouto, schön dich zu sehen.", begrüßte sie mich freundlich und reichte mir ihre Hand. „Hallo Momo.", erwiderte ich und nahm ihre Hand an.

„Wie ich sehe arbeitest du jetzt auch für den Bürgermeister, Glückwunsch dazu.", sagte sie. „Ja, danke.", bedankte ich mich und vermied den Augenkontakt. "Und hast du dich mal mit Touya ausgesprochen?", fragte sie beiläufig und sah in ihr Sektglas. "Wüsste nicht, was dich das noch interessieren sollte.", antwortete ich und sah sie missbilligend an. "Verstehe, dann einen schönen Abend noch.", verabschiedete sie sich. Doch lange konnte ich nicht meinen Gedanken nachhängen, denn eine lautstarke Auseinandersetzung riss mich heraus. Sofort ging ich darauf zu und ich war nicht der Einzige, der darauf aufmerksam wurden.

„Lass mich doch einfach in Ruhe, Touya. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass nicht mehr daraus wird!", schrie Katsuki und entriss ihm seinen Arm. „Aber ... aber du hast gesagt, dass es sich ..."

„Ich habe nichts dergleichen gesagt. Ich habe gesagt, dass es bei einem Mal bleiben wird.", verteidigte er sich. Ich wollte dazwischen gehen, aber Keigo kam mir zuvor. „Touya, komm du hast für heute genug. Wir gehen heim.", sagte der Blonde und zog den Weißhaarigen zum Ausgang. „Lass mich, ich kann allein gehen!", schrie er. Wie ich sah, konnte Touya genauso gut mit Alkohol umgehen wie ich, nämlich gar nicht. Lag wohl in der Familie.

„Alles gut?", fragte ich meinen Vorgesetzten und berührte ihn an der Schulter. „Ja, ich glaube es reicht für heute, ich geh nach Hause", sagte er und ich stimmte ihm zu. Gemeinsam verließen wir die Party und liefen gerade den Gehweg entlang. „Irgendwie will ich gar nicht nach Hause.", sagte er plötzlich und sah mich an. „Wo willst du hin?", fragte ich und blieb mit ihm stehen. „Irgendwo hin wo ich nicht allein bin.", antwortete er leise und sah zu Boden. „Komm, es ist kalt. Meine Bude ist nicht weit von hier, Bier und andere Getränke habe ich da und sogar Pizza.", grinste ich. „Hört sich gut an. Der Fraß von der Gala ist zwar schön anzusehen, aber satt macht er definitiv nicht.", erwiderte er ebenfalls lächelnd.

Nach fünfzehn Minuten kamen wir in meiner Wohnung an. „Da sind wir, mach es dir bequem. Ich schmeiß kurz die Pizza in den Ofen.", sagte ich und ging in die Küche. Er kam meiner Aufforderung nicht nach, sondern folgte mir.

„Touya sagte, dass du einer seiner Brüder bist.", hörte ich ihn hinter mir. Sofort hielt ich in meiner Bewegung inne. „Ja, bin ich und willst du jetzt keine Pizza und kein Bier mehr?", entgegnete ich etwas zickig. Warum wunderte es mich nicht? Ich muss es doch gewohnt sein, immer auf ihn angesprochen zu werden. Mich sollte es nicht stören, aber das tat es. Schon mein ganzes Leben wurde ich vor meinen Bruder gestellt. Warum kann ich nicht so Leben wie Natsuo oder Fuyumi? Ich hätte doch einen anderen Weg einschlagen sollen, so wie die beiden.

„Du hast es mir schmackhaft gemacht, jetzt will ich auch eine Pizza haben.", antwortete er und war mir auf einmal sehr nah.

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