Zum Schluss klettere ich den Felsen hinauf, Marcela ist kurz vor mir, als sich ein Stein löst und knapp neben mir hinuterfiel. Erschrocken halte ich die Luft an und zucke zusammen. Fernanda, die bereits oben ist und das gesehen hat, beruhigt mich, woraufhin ich weiterklettere.
Als wir alle den Felsen bestiegen haben, gibt es erst mal eine große Gruppenumarmung. Wir haben es alle zusammen geschafft und darauf bin ich ziemlich stolz!
Nach unserer kleinen Verschnaufpause übernimmt Juninho die Führung und bedeutet uns, still zu sein. Dann zeigt er nach oben. Dort sitzt tatsächlich ein kleines Äffchen und schaut uns an.
"Awwww", macht Rafa und lächelt. Sofort zückt sie ihre Kamera und knipst mehrere Fotos.
Als der Affe verschwindet, gehen wir weiter. Schließlich müssen wir heute ja noch am Zielpunkt ankommen. Dieses Mal gesellt sich Juninho zu mir. Er legt einen Arm um mich.
"Na linda, wie gehts dir? Ist der Rucksack arg schwer?"
"Wenn du nicht deinen blöden Arm auf meinem Rucksack abstützen würdest, wäre er um einiges leichter", blöke ich.
"Woah, immer langsam mit den jungen Pferden", meint er und hebt seine Arme unschuldig hoch.
"Ist schon okay, aber ich habe fast nicht geschlafen, der Boden war so hart."
"Ja, das stimmt! Die hätten uns ruhig ein richtiges Bett hinstellen können", meckert Ney, "wofür bezahlen wir die denn sonst?!"
Fernanda, die das Gespräch mitgehört hat, mischt sich ein: "Hallo, Ney, komm mal von deinem hohen Ross runter! Das hier ist eine Abenteuertour und da zeltet man nunmal! Wenn's dir nicht passt, dann funke Michael an und der holt dich hier ab, aber spiel dich nicht so auf!!"
"Endlich sagt ihm das mal jemand! Der nervt mich schon den ganzen Tag", berichtet Gil uns.
Ich lache nur und gebe Ney einen kurzen Kuss auf die Lippen: "Los oder willst du ein größeres Weichei sein als deine Freundin?" Provozierend grinse ich ihn an.
Nach kurzem Zögern richtet er sich dann wieder auf und wir setzen unseren Weg fort, auch wenn wir alle ein wenig erschöpft sind.
Plötzlich ruft Gil: "Leute wir sind da!"
Doch gegen unser Erwarten sehen wir weder Michael noch irgendetwas anderes. Nur Bäume. Enttäuscht setzen wir uns auf ein paar Steine, als Marcela etwas in glitzern sieht. Sofort flitzt sie darauf zu und zieht eine Truhe aus einigen Wurzeln hervor. Wir rütteln und schütteln, doch die Truhe lässt sich nicht öffnen. Auf der Unterseite entdecken wir eine Karte, die uns wieder zu einem Zielpunkt führen soll.
"Toll, und wer nimmt jetzt das Ding da?", meckert Ney und deutet auf die Kiste.
"Ich nicht!", ruft Gil und verschränkt schnell seine Arme hinter dem Rücken.
"Also es ist ja unverschämt, dass hier drei starke Männer sind, und trotzdem wir die Kiste tragen müssen", beschwert sich Fernanda.
"Also ob die stark sind, bezweifele ich", flüstere ich den Mädchen zu, doch so laut, dass es die Männer ebenfalls verstehen.
"Nein, die sind sicherlich nicht stark, weil sonst würden sie ja die Kiste nehmen. Ich glaube die haben einfach Angst, dass das jetzt auffliegt", erwidert nun auch Rafa hinterhältig.
"Gut, ich nehme sie", beendet Jo unseren Streit und wir gehen weiter.
Gegen 15 Uhr treffen wir dann tatsächlich auf dem markierten Ort ein. Es ist eine felsige Bucht und Michael steht neben Tauchausrüstung.
"Scheiße, wir müssen tauchen!", bemerke ich.
"Bestimmt nach dem Schlüssel oder so", fügt Rafa hinzu und wir beide schauen uns ängstlich an. Das könnte doch bestimmt einer der Jungs machen.
"Hello, also eure Aufgabe ist es, dass jeder von euch, eine der sechs Dosen, die mit dem grünen Band an Steine gebunden sind, nach oben bringt. Darin befinden sich je ein weiterer Kartenschnipsel. Der siebte Gegenstand ist ein wasserdichter Sack, indem ihr etwas ganz besonderes finden werdet."
Zuerst beraten wir uns, wer was sucht, doch schnell merken wir, dass das überhaupt keinen Sinn macht.
Als wir alle die Schnorchel, Taucherbrillen und Flossen angezogen haben, kommen wir zu dem Entschluss, dass wir einfach tauchen, wenn wir wollen. Zu dem Zeitpunkt als ich an der Reihe bin, sind bereits drei Dosen und der Sack geborgen.
Ich springe ins Wasser und orientiere mich zuerst. Nachdem ich zehn Minuten erfolglos durch die Gegend geschnorchelt war und nur die Unterwasserwelt bestaunt habe, entdecke ich eine Felsformation und beschließe, sie genauer zu untersuchen. Glücklicherweise finde ich dort die gesuchte Dose und tauche auf, um den anderen zu signalisieren, sie gefunden zu haben. Da bemerke ich, wie weit ich tatsächlich vom Strand entfernt bin. Bei den anderen erkenne ich nur noch die Umrisse. Etwas Panik kriecht in mir auf, doch ich reiße mich zusammen und schwimme so gut es geht zurück zu den anderen. Diese schauen mich ebenfalls etwas geschockt an, und als Michael anmerkt, dass er keine der Dosen so weit draußen befestigt war, merke ich, dass ich ganz schön weit abgetrieben bin. Das hätte auch schlimmer ausgehen können!
*~*~*
"Euer letztes Camp befindet sich da oben auf der Klippe", erklärt Michael, "dort hole ich euch morgen ab."
Wir machen uns auf den Weg und als wir im Camp ankommen, schmeißen wir unsere Rucksäcke auf den Boden und legen uns erschöpft auf die großen Felsen.
Es ist leise und man hört nur das Brechen der Wellen an den Felsen, doch plötzlich zerreißt ein schriller Schrei die Stille.
"Ahhhhhhh eine Schlange!!!!!"
Sofort drehen wir uns alle zu Rafa um und tatsächlich kriecht neben ihr eine kleine Schlange vorbei. Sofort bricht Panik aus.
"Hey, keine Angst, die ist gleich weg",
beruhigt uns Jo.
Rafaella springt trotzdem panisch herum und plötzlich lässt die Schlange einen Zisch los und verschwindet so schnell, wie sie gekommen ist.
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