Der Traum
Ein Mann stolperte rückwärts herein und knallte mit dem Rücken gegen die gegenüberliegende Wand. Seine Kleidung tropfte. Er ballte die Fäuste und rappelte sich auf.
Erschrockenes Stimmengewirr erhob sich. Ohne den sehr nassen Kerl aus den Augen zu lassen, sank meine Hand Richtung Tisch um eine Tasse abzustellen. Seine Lippe blutete.
Meine Chefin kam hinter dem Tresen hervor, das Handy gezückt. "Kann ich Ihnen helfen? Geht es Ihnen gu-" Die Tür öffnete sich erneut. Für einen Moment dachte ich, der Wind habe sie aufgerissen. Ein weiterer Typ trat ein, sein schwarzer Mantel flatterte im Sturm.

Alle Blicke richteten sich auf ihn. Plötzlich verstummte das aufgeregte Gemurmel der Gäste. Nur der Donner grollte im Hintergrund.
Seine Gestalt war muskulös, seine Haare schwarz. Starr sah er dem anderen in die Augen und ging genüsslich auf ihn zu, so als wolle er jeden Schritt auskosten.
Ich kannte ihn. Das Tablett glitt mir aus den Händen und durchbrach laut scheppernd die Stille. Niemand schenkte mir Beachtung.
Die spitzen Nägel, das schwarze Haar und vor allem dieser Blick. Gleich würde er zuschlagen.
Der Schlanke bewegte sich nicht mehr. Tu was!
Doch ich wusste, dass er das nicht konnte.
Der Typ im Mantel fixierte seinen Gegner so, wie er mich in meinem Alptraum fixiert hatte.
"Einen Augenblick.", meine Chefin stand mit wenigen Schritten zwischen den Beiden. Dem Typen in schwarz, der Alptraumgestalt, ging sie nur bis zur Brust. Den Männern gegenüber wirkte sie klein und verletzlich. Selbstbewusst stemmte sie die Hände in die Hüften. Streng sagte sie, in einem Ton als hätte sie Kinder vor sich, "In meinem Café wird sich nicht geprügelt."
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