Kaum hatte Cìaran den Taxifahrer bezahlt, da kamen ihm ernsthafte Zweifel an diesem, seinem Vorhaben. Es war immerhin sein erstes Blind Date und schon allein die Tatsache, dass es um Mitternacht stattfand, signalisierte nur allzu deutlich, dass es auf Sex hinauslaufen sollte. Nun, er war ganz bestimmt kein Kind von Traurigkeit in der Hinsicht, doch für gewöhnlich lernte er die Typen auf einer Party oder in einem Club kennen und der Ausgang war nicht von vornherein klar. Das hier war anders in jeder Hinsicht. Er hatte den Bierdeckel mit der Telefonnummer eines Pat in seiner gelb-schwarzen Lederjacke gefunden, nachdem er sie im „Oz" vergessen hatte und erst Tage später dazu kam, sie abzuholen. Aus Neugier und weil er sich nicht erinnern konnte, hatte er einen WhatsApp Chat gestartet. Natürlich hatte der andere ihn gesehen, als er in den Club gekommen war und fand ihn, auffallend groß und mit dunklen Locken, heiß, doch Cìaran war in einer Gruppe gewesen, also hatte Pat sich nicht getraut, ihn anzusprechen. Leider konnte sich Cìaran überhaupt nicht entsinnen, ob er an dem Abend mit seinen Kollegen von irgendwem angeschaut oder angelächelt worden war.
Der schüchterne Bewunderer erwies sich im Chat als gar nicht so schüchtern. Zumindest hatten sie sehr schnell geklärt, dass sie in keiner Beziehung steckten und auch gerade nichts Festes suchten. Pat schrieb von „vorher sich ausprobieren und herausfinden, wer er eigentlich ist", Cìaran gab zu, kein „Boyfriend"-Material zu sein. Letzteres war so ehrlich, wie er in dem Zusammenhang werden wollte. Oder hätte er etwa zugeben sollen, dass er von seinem letzten Freund so schwer enttäuscht worden war, dass er von all dem Untreue- und Beziehungs-Scheiß erstmal so richtig den Rand vollhatte? No way! Also warum kein Blind Date, wenn Pat es vorschlug und noch dazu ein Geheimnis daraus machte, was Cìaran erwarten würde.
Etwas nervös näherte er sich dem Eingang des Shard-Gebäudes. Er war schon ein paar Mal hier gewesen und kannte sich aus. Was ihm gefiel war, dass Pat vorgeschlagen hatte, sich in der Brasserie im Sky Garden zu treffen. Die Location war perfekt. Chic und laid back, nicht so protzig wie ein Restaurant und nicht so trubelig wie ein Club. Und obenauf die perfekte Aussicht auf London.
Im Aufzug prüfte Cìaran noch einmal, ob sein rabenschwarzes Haar den gewünschten, etwas wilden Struwwel-Look machte und fand sein Outfit noch immer perfekt. Die Jeans war lässig und setzte seinen Knackarsch nicht zu offensichtlich in Szene, das schlichte weiße T-Shirt stand in coolem Kontrast zu dem mitternachtsblauen Jackett, sodass alles zusammen nicht overdressed wirkte und eher auf Understatement setzte. Als Erkennungszeichen hatte er angeboten, eine Piloten Sonnenbrille in die Hand zu nehmen. Pat dagegen war an einem roten Schal zu erkennen und hatte ihn mittlerweile angeschrieben und ihm mitgeteilt, dass er einen Fensterplatz auf zwei Uhr mit Blick zum Eingang eingenommen hatte. Die Spannung stieg.
Als Cìaran die Brasserie betrat, blieb er kurz stehen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Er vernahm die sanften Klänge eines Pianos, was dem hohen Raum eine angenehme Atmosphäre verlieh. Zur rechten Seite befand sich eine großzügige Bar mit glänzenden Spiegeln und ledernen Hockern, an denen ein Cocktailmixer seinen Job machte. Überall zwischen den edlen Sitzgarnituren standen Palmen und Orchideen in Kübeln. Farbige Leuchten sorgten elegant für violette und türkise Lichteffekte hier und da. Das eigentliche Highlight aber war die riesige, moderne Glasfront, hinter der London und die Themse bei Nacht schimmerten. Davor, etwas erhöht auf einer Balustrade, waren die Fensterplätze, von denen Pat schrieb. Cìaran konnte auf die Entfernung nicht viel erkennen, doch an zwei Tischen saßen einzelne Gäste, einer von ihnen musste es sein. Entschlossen machte er sich zu ihnen auf den Weg.
Einer von den zweien schied sofort aus. Das war ein älterer Typ, der am Handy herumfummelte und keinen roten Schal trug. Der Zweite ... musste auch ein Irrtum sein, denn es war eine ausnehmend hübsche junge Frau mit rotblondem, langem Haar. Sie trug ein luftiges Sommerkleid in einem Gelb wie dem von Cìarans Jacke und einen roten Schal um die Schultern. Als sie Cìaran sah, lächelte sie und deutete dezent auf die Sonnenbrille in seiner Hand. Ihm gelang es irgendwie den ersten Moment der Überraschung zu umspielen, indem er charmant zurücklächelte. In seinen Gedanken rotierte es jedoch. Wie um alles in der Welt war er hier mit einer Frau gelandet? Hatte er in den WhatsApp Nachrichten etwas übersehen? Falsch interpretiert? Oder sie? War irgendetwas unklar gewesen in seinen Formulierungen? Oh Fuck!
„Du musst Cìaran sein. Es freut mich sehr!", eröffnete sie die Begrüßung und strahlte ihn an. Das Lächeln war zugegebenermaßen umwerfend und da war etwas in ihrer Stimme ...
Er entschied, dass es nicht nur unhöflich, sondern verletzend sein könnte, wenn er nicht wenigstens zum Essen blieb und ihr schonend beibrachte, dass ein ziemlich krasser Irrtum vorlag. So nickte er freudig zur Begrüßung, reichte ihr die Hand und setzte sich ihr gegenüber.
„Und du bist Pat. Freut mich, dich kennenzulernen. Ich habe dich gleich erkannt", flunkerte Cìaran und hoffte, dass sie es nicht bemerkte. „Hast du schon gewählt?"
„Und ob ich das habe", betonte sie, zwinkerte ihm dabei zu und ging ohne Übergang mächtig ran. „Was ist mit dir?"
Er spielte auf Zeit. „Ich weiß noch nicht. Gibt es hier eine Spezialität, die du empfehlen kannst?"
Sie lächelte noch immer und hielt ihm eine Speisekarte hin. „Wenn du das Essen meinst, schau hier nach."
Cìaran nahm die Karte, bedankte sich und war auch wirklich dankbar, dass er für einen Moment so tun konnte, als beschäftige ihn tatsächlich was er essen wollte. Er war nicht sicher, was ihn mehr irritierte. Dass sein Date eine Frau war oder dass er zögerte, ihr klipp und klar zu sagen, dass da nichts liefe, weil er auf Männer stand? Bei einem Kerl, der nicht sein Typ war, wäre er nicht so zimperlich.
„Fällt dir die Wahl so schwer?", fragte Pat und schaute ihm neugierig ins Gesicht.
„Nein, ich weiß schon. Aber ich muss dir etwas sagen ...", setzte Cìaran an.
Sie hob gespannt den Kopf, in dem Augenblick fiel es ihm auf. Echt jetzt? Pat hatte eindeutig einen Adamsapfel! Wieder überschlugen sich Cìarans Gedanken. Was ging hier ab? Warum erlaubte sich sein Date so ein verwirrendes Spiel mit ihm? Oder ging es um ganz was anderes? Warum die Verkleidung, wenn es denn eine war?
In seinem kurzen Zögern ergriff Pat das Wort. „Was willst du mir sagen?"
Cìaran fühlte sich ertappt, zugleich verblüffte ihn seine eigene Reaktion: „Ist nicht so wichtig. Das hier ist ein Versuch, richtig?" Er fixierte sie, beziehungsweise ihn mit den Augen und wartete auf die Antwort.
„Kommt darauf an, Cìaran, ob du es versuchen möchtest."
„Machst du das bei all deinen Dates?" Er hob auffordernd die Augenbraue.
„Nein", gab Pat schlicht zu und strich sich mit einer betont femininen Geste eine Haarsträhne über die Stirn zurück. „Nur, wenn es sich lohnen könnte."
„Und? Ist heute so ein Tag?"
„Sag du es mir."
„Ich bin mir nicht sicher", gab Cìaran zu.
„Das klingt nach einer fairen Chance. Pat ist übrigens kurz für Patrick." Nach diesen Worten schaute er unwillkürlich auf die Lippen seines Gegenübers.
„Das dachte ich mir", gab dieser zurück. „Welchen Wein möchtest du trinken?"
Pat lächelte und nahm sich die Weinkarte vor.
Nach den schnell vergessenen Anlaufschwierigkeiten entwickelte sich das Dinner zu einem regelrechten Erfolg. Nicht nur waren das Essen und der Wein vorzüglich, auch die Stimmung zwischen den beiden war sehr gelöst, wenn sie über ihre Arbeit oder Interessen wie Hobbys und Musik sprachen. Nur ein paar vereinzelte Pausen entstanden, während sie aßen und plauderten, aber die waren sehr angenehm oder sogar höchst willkommen, denn sie ermöglichten es, die Eindrücke vom jeweils anderen aufzunehmen. Pat genoss es ohne Frage, seine Rolle als Dame zu spielen, die sich vom Herren einschenken ließ oder ab und an die Haare zurückwarf oder verspielt mit den Wimpern klimperte. Auf Cìaran wirkte dies nicht künstlich, sondern verspielt und er freute sich über kleinere Patzer, in denen er glaubte, mehr von Patrick zu erkennen. Auch fand er Gefallen an diesem ungewöhnlichen Spiel. Galant bückte er sich nach einer Gabel, die der Dame heruntergefallen war und bat den Kellner, eine neue zu bringen. Einmal strich Pat ihm beim Nachschenken wie zufällig über die Hand, was einen kleinen, prickelnden Moment auslöste. Für Cìaran war damit klar, dass er alles auf sich zukommen lassen würde, wenn dies denn gleichsam in Patricks Sinn war. Und das war es.
Patricks Wohnung war kaum zehn Minuten mit dem Taxi entfernt und dort angekommen, zog er bereits einen äußerst gespannten und willigen Cìaran an der Hand hinter sich her. Dieser hatte sich im Taxi noch zurückgehalten und nur ein wenig mit der Rückseite seiner Handfläche über die Außenseite von Pats Schenkel gestrichen, doch im Fahrstuhl, unbeobachtet, war daran nicht mehr zu denken. Mit der Hand, die der Rotblonde hielt, zog Cìaran ihn zu sich heran, die andere wanderte um die Taille und als Pats Blick klares Einverständnis signalisierte, küssten sie sich. Erst war es wie ein Austesten mit angezogener Handbremse, ein Spüren, wie sich die Lippen des anderen anfühlten. Wie es wäre, wenn sich ihre Münder dabei öffneten, die Zungen sich berührten. Dann war der Fahrstuhl auch schon angelangt und weiter ging es für Cìaran, hinter dem Mann im gelben Sommerkleid her. Dieser lachte, als er merkte, wie nervös seine Hand den Schlüssel aus seiner Handtasche holte und ins Schloss steckte. Cìaran bot an zu helfen, was aber mehr ein Scherz war.
„Du machst mich ganz zittrig."
„Jetzt schon?"
Wieder lachte der Rotblonde und schon im nächsten Moment war die Tür geöffnet und die beiden stolperten nacheinander in die Wohnung, die nur von den Lichtern der Großstadt hinter dem Fenster erhellt wurde. Pat angelte vergeblich nach dem Lichtschalter, während Cìaran schon nach ihm angelte und ihn abermals zu sich zog. Die Neugier, was ihn letztlich unter dem Sommerkleid erwarten würde, war zu groß und so setzte er dazu an, Pat rückwärts an die Wand zu schieben und sich für eine bessere Vorstellung davon an ihn zu drängen. Doch dieser hielt ihn mit einer plötzlich vor Cìarans Brust geschobenen Hand zurück.
„Ho, halt mal, das ist zu schnell!"
Der Schwarzhaarige stoppte sofort. „Was ist los?", brachte er mit beschleunigtem Atem hervor.
„Eins nach dem anderen und nicht alles auf einmal. Und mit dir fangen wir an."
Kaum war das gesagt, da packte Pat nach dem dunkelblauen Jackett und streifte es Cìaran nach hinten über die Schultern fort. Gleich darauf zog dieser sich mit einer lässigen Bewegung sein T-Shirt über den Kopf, sodass er nun mit freiem Oberkörper dicht vor dem Rotblonden stand. Es war zu dunkel, um viel zu sehen, aber Cìaran legte sich sogleich eine von Pats Händen auf die Brust, ganz sicher, dass dies seine Wirkung nicht verfehlen würde.
„Und?", fragte er ganz unverfroren und ließ seine Stimme tiefer klingen als sie ohnehin schon war. „Gefall ich dir?"
Pat strich ihm über die Muskulatur seiner Brust und die feinen Härchen darauf. Ganz sacht, aber dennoch löste dies ein angenehmes Schauern bei Cìaran aus. Es erregte ihn, hier im Dunkeln mit diesem Typen im Kleid.
„Oh ja", sagte dieser und hauchte einen Kuss auf Cìarans Brustbein, was hauptsächlich kitzelte. „Und jetzt pass auf!"
Vor Erwartung hielt Cìaran die Luft an. Dann, mit einem eleganten Schwung, griff Pat sich in die Haare und im nächsten Moment warf er eine Perücke fort und lachte erleichtert. „Puh, die Dinger sind ganz schön heiß", fand er, schüttelte den Kopf und wuschelte sich durch sein kurzes Haar.
„Du bist ganz schön heiß", ergänzte der andere.
„Danke, gleichfalls." Patrick zögerte nicht und legte sich eine von Cìarans Händen ins Haar, mit seinen aber hakte er sich am Bund von dessen Jeans ein und zog ihn dichter zu sich. Der Schwarzhaarige verstand dies als eindeutige Aufforderung zu einem weiteren Kuss. Dafür hob er mit der anderen Hand Pats Kinn an und führte ihre Lippen zueinander. Sie küssten sich mit zunehmender Begeisterung. Cìaran übernahm dabei so etwas wie die Führung und reizte erst sanft mit seiner Zunge, knabberte an Pats weichen Lippen und forderte schließlich mehr und mehr. Ihr warmer Atem mischte sich, beide begannen leise in den Kuss zu seufzen und der Duft von Pats Parfum stieg Cìaran berauschend in die Nase, während jener ihm begehrlich über den Rücken strich. Es gab keinen Zweifel, dass sie mehr wollten als das und es musste bald geschehen.
„Wo geht's lang?" Cìarans Frage war eine Aufforderung, sich führen zu lassen.
Pat kicherte und verstand, also ließ er von dem Schwarzhaarigen ab, um ihn abermals hinter sich herzuziehen. Die Tür zum Schlafzimmer stand offen und Pat knipste eine Leuchte an, die auf einer Kommode stand.
„Ich will dich sehen", erklärte er mit einem Augenzwinkern und leckte sich aufreizend über die Lippen. „Und gesehen werden."
Cíaran nickte zustimmend, denn ihm gefiel sehr, was er sah. Pats natürliche Haarfarbe war etwas dunkler.
„Du bist dran", forderte Cíaran ihn nun auf und schaute, als wolle er ihm das gelbe Kleid mit den Augen ausziehen.
„Da brauche ich deine Hilfe", gab Pat zurück, lächelte auffordernd, drehte dem anderen den Rücken mit dem Reißverschluss zu und wartete.
Amüsiert darüber, dass er so etwas noch nie getan hatte, machte sich Cíaran ans Werk. Langsam zog er den Zipper nach unten und schob den leichten Stoff auseinander, um dem Rothaarigen einen Kuss zwischen die Schulterblätter zu geben und ihm etwas ins Ohr zu raunen.
„Ich helfe gern."
„Du kitzelst", neckte Pat, dann schob er sich die Träger von den Schultern und ließ das Kleid einfach zu Boden fallen. So drehte er sich herum. Er trug noch eine enge Miederhose, die den Zweck erfüllte, seine Männlichkeit weitgehend zu verbergen und wider Erwarten wirkte er regelrecht scheu in diesem Moment, was seinen Reiz für Cíaran erhöhte.
„Du bist wunderschön", flüsterte er, denn es passte zu diesem Moment. Auch war es so. Pat hatte etwas Jungenhaftes und beinahe Elfenhaftes. Seine Haut war makellos und weiß wie Alabaster, seine Statur war eher zierlich, aber dennoch malte sich eine feine, männliche Muskulatur an Leib und Gliedern ab. Cíaran fand großen Gefallen daran und nahm sich vor, besonders sanft und zärtlich mit ihm zu sein.
Das Kompliment tat seine Wirkung, denn Pat blinzelte verlegen. Dennoch war Cíaran sich nicht sicher, ob diese Schüchternheit Teil des Spiels war, das der Rothaarige mit ihm spielte, aber was machte das schon? Es war süß.
„Zeigst du mir deins, zeig ich dir meins", schlug der Schwarzhaarige nun frech vor und schaute auffordernd erst in Pats Augen, dann auf die Wölbung zwischen seinen Schenkeln. Cíaran mochte sich lieber nicht vorstellen, wie unangenehm eng es in der Miederhose war, denn seine eigene Männlichkeit meldete bereits Alarm in der Jeans.
Zu allem Überfluss wurde Pat mit einem Mal mutig, trat dicht vor den Schwarzhaarigen und schaute zu ihm auf, während er die Hand auf dessen fortgeschrittene Erektion legte und sie leicht drückte.
„Du zuerst."
Über diese willkommene Dreistigkeit musste Cíaran schmunzeln und so spielte er gern mit.
„Das musst du dir schon selbst holen."
Jetzt grinste Pat und noch bevor sich's Cíaran versah, machte jener sich an der Knopfleiste seiner Jeans zu schaffen. Kaum war sie geöffnet, da schob er sie dem kräftig gebauten Mann von den Hüften, sodass sie zu Boden ging. Nach einem weiteren, spitzbübischen Lächeln folgte die Boxershorts und was darin war, sprang ihm regelrecht entgegen.
„Hoppla", kommentierte er freudig.
Cíaran war diese oder eine ähnliche Reaktion auf seine Erektion nicht gerade unbekannt und so quittierte er sie mit einem charmanten Grinsen.
„Jetzt, wo ihr euch vorgestellt habt, bist du an der Reihe, Patrick. Oder darf ich dir noch einmal behilflich sein?"
„Du wirst schön abwarten, Großer, und dich artig umdrehen", tat der Rothaarige gespielt brüskiert und zwinkerte.
Ohne Eile ließ sich Cìaran erneut auf dieses Spielchen ein und drehte sich um. Es war tatsächlich überaus reizvoll, sich die Überraschung vorzustellen, die ihn erwartete. Nicht auszudenken, was ihm da entgangen wäre, wenn er beim Dinner einen Rückzieher gemacht hätte. Er horchte, wie Pat sich die enge Miederhose über die Schenkel herunterstrich, wartete jedoch auf dessen Erlaubnis, sich ihm zuzuwenden. Doch stattdessen legten sich erst seine Arme von hinten um Cíarans Mitte, dann spürte er einen Kuss zwischen seinen Schulterblättern und wie sich Pat im nächsten Moment an ihn schmiegte. Ein wohliges Schauern überkam den Schwarzhaarigen und ließ seine Erektion noch weiter fortschreiten. Am Rücken fühlte er die warme, weiche Haut des anderen und seine Männlichkeit rieb sich unmissverständlich gleich unterhalb seines Pos.
„Überraschung", flüsterte ihm Pat ins Ohr, so als könne er Gedanken lesen und wanderte mit seinen Händen über Cíarans Brust und langsam aber sicher tiefer, über den Nabel bis zu seinen Leisten. Dort zögerte er kurz.
„Darf ich?"
„Ich bitte darum."
Pat wagte sich weiter vor, doch packte er nicht plump einfach zu, sondern ertastete und umschmeichelte Cíarans Erektion mit zarten Fingern. Dieser gab sich der Liebkosung hin, legte den Kopf genüsslich zurück und seufzte wohlig. Wenn es nach ihm ginge, könnte sich der andere nun so viel Zeit lassen wie er wollte. Beiden jungen Männern ging es dabei um ein Auskosten, nicht um eine schnelle Befriedigung. So ließ Pat nach einer kleinen Weile von Cíarans Männlichkeit ab, um sich auf Zehenspitzen zu stellen und ihn, der den Kopf drehte, zu küssen. Wieder langte der in das rote Haar, um den Kuss zu führen. Dieses Mal jedoch wurde er fordernder. Ihre Zungenspitzen berührten sich erst nur wie zufällig, dann begannen sie miteinander zu tanzen. Was wie ein zaghaftes Annähern, ein Testen begann, wurde zu eindeutigem Verlangen nach mehr. Viel mehr. In Cíarans Vorstellung wechselten sich Bilder ab, was wohl als nächstes passieren würde. Sollte er sich einfach umdrehen? Niederknien und Pat mit dem Mund befriedigen? Oder würde dieser einfach fortfahren, was er schon begonnen hatte? Wollten sie noch mehr als das?
„Ich möchte dich ... endlich sehen", murmelte Cìaran in den Kuss und entdeckte bei diesen Worten eine unverhohlene Freude in Pats Blick.
„Wie möchtest du mich sehen?", gab dieser zurück, während er Cíaran noch immer genussvoll massierte.
Die Frage traf so offen und ehrlich auf den Punkt, dass der Schwarzhaarige seine Fantasie einfach aussprach:
„Völlig aufgelöst, auf dem Rücken ... unter mir."
„Oh", quittierte der Rothaarige wohlig brummend. „Das würde mir gefallen. Sehr sogar."
Wie sehr war unschwer zu merken, denn abgesehen von seinen Schauern und einem wonnigen, aber ungeduldigen Ziehen in seinen Lenden, spürte Cíaran wie Pats Erektion noch dringlicher gegen seine Kehrseite drückte als zuvor. Er würde ihm und sich die heiß ersehnten Wonnen bringen, unbedingt.
Leider musste Pat nun von Cíaran ablassen, nahm ihn jedoch erneut bei der Hand und zog ihn mit sich hinüber zu dem großen Bett in der Mitte des Raumes, dem sie bisher keinerlei Beachtung geschenkt hatten, das aber für ihre Zwecke absolut perfekt war. Dort, auf seidig schimmernden Laken, legte sich der Rothaarige nun nieder, sodass Cíaran seine volle Schönheit endlich bewundern konnte. Auf dem Rücken räkelte er sich ein wenig, streckte dabei die jugendlich muskulösen Arme über den Kopf und schaute gespannt, was nun passieren würde. Zwischen schlanken Schenkeln ragte seine Erektion erwartungsfreudig auf und ihr Anblick ließ Cíaran sich unbewusst über die Lippen lecken. Vielleicht sollte er erst noch etwas damit anstellen? Er beschloss, nicht weiter nachzudenken. Pat machte den Eindruck, zu allem bereit zu sein, sonst wären sie sicher nicht hier gelandet.
„Wo bleibst du?"
„Bin schon da."
Ohne Zögern stieg der Schwarzhaarige nun zu dem anderen aufs Bett und setzte sich kniend vor ihn. Als Pat das Gewicht auf der Matratze wahrnahm, schaute er begehrlich in Cíarans Augen. Diese Einladung war offensichtlich.
„Wo hast du ...?"
„Hier."
Mit einem zielgerichteten Griff nach hinten unter das Kopfkissen, förderte Pat eine Tube und Kondome hervor und übergab sie dem anderen. Dieser grinste dankbar, voller Vorfreude, und begann damit, erst sich und dann den hübschen Rothaarigen für das Weitere vorzubereiten. Als dies getan war, ließ er sich zwischen Pats Schenkel gleiten, wobei er sich mit einem Arm neben ihm abstützte. So beugte er sich über ihn und gab ihm zunächst noch ein paar verwöhnende Streiche über den Damm, was ihm wohlige Seufzer entlockte. Gleichzeitig fuhr Pat ihm durchs Haar und zog ihn für einen langanhaltenden, verlangenden Kuss zu sich. Es war so weit. Noch einmal versicherten sie sich mit einem Blick ihr Eiverständnis, dann schob sich Cíaran so über seinen willigen Liebhaber, dass er langsam und behutsam in ihn eindringen konnte. Die Enge, die ihn umfing, ließ den Schwarzhaarigen lustvoll erbeben, während Pat sich ihm mit dem Becken entgegenstreckte und leise keuchte. Cíaran hielt inne, gab ihm Zeit, um sich Stück für Stück an seine Länge zu gewöhnen. Erste Schweißperlen auf Pats Brust wurden sichtbar und Cíaran konnte dem Impuls nicht widerstehen, darüber zu lecken, was den Mann unter ihm zum Kichern brachte.
„Du bist kitzelig?"
„Mh, ja!"
Der Schwarzhaarige grinste, denn er nahm dies als Zeichen, dass es Pat gefiel, was sie taten und so begann er mit seinem Liebesspiel. Schon die ersten zaghaften Schübe ließen Pat aufstöhnen, während Cíaran selbst spüren konnte, wie sich eine Art elektrische Spannung in seiner Körpermitte konzentrierte, die sich mehr und mehr von einem deutlichen Ziehen zu einem Pulsieren steigerte. Und Pat ließ ihn wissen, dass er mehr wollte, indem er ihm liebkosend und verlangend über die Seiten strich und ihm seine Beine um den Leib legte. Diese leicht veränderte Position ermöglichte ein tieferes Vorstoßen und ganz offenkundig stimulierte es einen gewissen Punkt des Rothaarigen, der sich nun ächzend zu winden begann. Durch diese Reaktion bestärkt, steigerte Cìaran nun das Tempo und die Intensität seiner Stöße. Hitze und Schauer durchfluteten seinen Körper, sein Puls begann zu rasen und es kam ihm vor, als konzentrierten sich alle seine Sinne auf diesen Akt mit seinem schönen, vollkommen hingegebenen Geliebten. Dieser zog ihn zu sich hinunter, sodass ihn der Duft seines Haares und seiner Haut schwindeln ließ, seine Liebesseufzer spornten ihn an, seine Lippen waren reiner Honig, der Anblick Pats, völlig aufgelöst, ließ ihn schauern, beben, sich weiter hineintreiben, wieder und wieder. Bald stand sein eigener Körper kurz vor dem Bersten, als mit einem plötzlichen Aufbranden die Erlösung kam. Cíaran streckte sich durch, spürte, wie er zuckte, sich tief in dem anderen ergoss und gleichzeitig bäumte Pat sich ihm entgegen, klammerte sich an seine Schultern und keuchte gegen seine Halsbeuge. Unwillkürlich setzte Cíaran ein paar Stöße nach, genoss es, wie sich seine Anspannung löste während Pat plötzlich den Kopf nach hinten warf und seine eigene warme Flüssigkeit zwischen ihnen kommen ließ. Cìaran suchte nun Augenkontakt mit ihm, so lächelten sie sich zu, küssten sich abermals und hielten sich. Pats Atem an seinem Ohr war heiß, süß und lebendig. Er flüsterte irgendwelche Dinge, die der Schwarzhaarige nicht verstand, die ihm aber ein Gefühl von Verbundenheit gaben, nicht weniger befriedigend als der eben erlebte gemeinsame Höhepunkt.
„Du bist wahnsinnig süß und sexy", raunte Cíaran ihm zu. Ob er es verstand?
Beide rangen noch immer um Luft und schenkten sich, etwas nachlässig, die eine oder andere Liebkosung, während ihr Nachbeben langsam nachließ. Cíaran strich Pat ein paar verschwitzte Strähnen aus der Stirn und streichelte ihm beruhigend über die Brust, während dieser seine Hände über Rücken und Po des Schwarzhaarigen schweifen ließ. Schließlich zog Cíaran sich behutsam zurück, rollte sich zur Seite ab und nahm ein paar tiefe Atemzüge, bevor er vorschlug, die Nachsorge zu übernehmen.
„Wenn du mir verrätst, wo dein Bad ist, kümmre ich mich um dich."
Pat lächelte erschöpft aber glückselig und deutete auf eine Tür.
Im Bad tat Ciáran alles Notwendige und brachte zuletzt ein feuchtes Handtuch für den Rothaarigen mit, um ihn von den Spuren ihres Liebesspiels zu säubern. Er ging ohne Eile und zärtlich dabei vor, vor allem, als er dem Rothaarigen das Sperma vom Bauch wusch. Irgendwie schien es ihm wie ein Liebesdienst, den er nur zu gern für einen so köstlichen Liebhaber übernahm.
„Bist du immer so fürsorglich?"
„Mh, nein, ich glaube nicht."
„Extra für mich?"
„Ja, ich glaube schon."
„Wie schön. Legst du dich wieder zu mir?"
„Aber sicher, wenn du so nett bittest."
„Ich bitte immer nett."
Bei diesen Worten strahlte Pat den Schwarzhaarigen an und nahm ihn abermals bei der Hand, um ihn zu sich zu ziehen. Cíaran wehrte sich nicht und bettete sich seitlich neben den jungen Mann, legte ihm einen Arm über die Mitte und schaute ihn an.
„Darf ich dich was fragen?"
Da gab es tatsächlich etwas, was ihn schon seit Beginn ihres Blind Dates um Mitternacht beschäftigte.
„Du möchtest wissen warum?"
„Wenn's dir nichts ausmacht. Ja. Warum bist du in dem Kleid gekommen? Ich habe erst gedacht, du seist eine Frau."
Pat grinste. „Das war der Plan", gab er zu und überlegte kurz, bevor er weitersprach. „Ich bin einfach so. Manchmal habe ich Freude dran, mich in ein Kleid zu stecken und ein bisschen für Verwirrung zu sorgen."
„Ist dir gelungen."
„Ist das gut oder schlecht?"
„Gut. Ich finde, wir sollten es wiederholen."
„Das würde mir auch gefallen. Magst du rosa Kleider?"
„Kommt drauf an, wer sie trägt."
„Das nehme ich als ein ja."
...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top