Kapitel 36


Katsuki:

"Unddd. Wie wars mit Y/n??"
Denki stubste mich mit seiner Schulter an und ich fühlte mich leicht angeschwult.

Ich rutschte ein bisschen von ihm weg und antwortete nur mit einem "Halts maul."

"Was hast du überhaupt mit ihr gemacht? Sie sah ganz schön zugerichtet aus.", fing Kiri an und schaute mich fragend an.

Ich hob meinen Kopf und starrte die beiden mit funkelnden Augen an.
"Na angegriffen, was denn sonst?!"

Denki hob seine Augenbrauen und schaute mich ungläubig an.
"Was willst du von mir?!", knurrte ich und war kurz davor, ihm ins Gesicht zu schlagen.

"Du stehst auf sie, gibt's doch zu."

"Wie kommst du bitte drauf?!", zischte ich und ballte meine Hand zur Faust.

"Denki, lass es. Wenn er in sie verknallt wäre, würde er es uns sagen.", sagte Kiri in einem ruhigen Ton und lächelte. Euch würde ich es nicht einmal sagen, wenn mir jemand einen Knarre am Kopf halten würde.
Aber ich stehe nicht auf sie.

Ich antwortete nicht, weil es sowieso nichts brachte zu diskutieren.

"Jaja ist klar. Kennst du Katsuki überhaupt?", begann Denki und fing an über mich zu reden, als wäre ich nicht da.

Ich blendete seine Stimme aus und sah mich in der Kantine um.
Überall plauderten Leute und sahen glücklich aus.

Sogar Y/n hatte ein Lächeln auf ihrem Gesicht und bei ihrem Anblick wurde mir warm ums Herz. Warte mal. Ist das ihr wahres Gesicht? Ist sie in Wirklichkeit glücklich und ich mache ihr das Leben nur zu Hölle? Bei mir ist sie komplett anders. Scheiße, vielleicht liegt es auch einfach nur an mir.

Auf einmal bemerkte ich Shoto, der zu Y/n herkam und mir redete. Ein paar Sekunden später steht sie auf und geht mit ihm aus der Kantine.

In mir bereitete sich ein unwohles Gefühl aus. Wo gehen die beiden hin? Sind sie befreundet? Oder vielleicht mehr??

Ich wiederstand dem Drang den beiden zu folgen und fing an bei dem Gespräch zwischen Denki und Kiri teilzuhaben. Naja, teilweise.

Y/n:

"Und, was denkst du, was er sagen wird?", die Frage war komplett dumm, aber ich fühlte mich komisch dabei, schweigend hinter ihm herzulaufen.

"Wie schätzt du dich denn ein?", fragte er, anstatt zu antworten.

Ich antwortete nicht. Ja, scheiße halt. Da gibt's auch nichts zu bestreiten.

"Wieviele Murmeln habt ihr bekommen?" Ich wusste, dass er mit Izuku in einem Team gewesen war und anscheinend haben die beiden einen sehr starken Quirk.

"Sieben.", antwortete er knapp und bog in den nächsten Gang ein.

Er fragte nicht, wieviele wir bekommen hatten und ich atmete erleichtert deswegen auf.

Als er an unserer Klassenzimmertür klopfte und ein "herein" hörte, öffneten wir die Tür.
Herr Aizawa saß auf dem Pult und starrte uns ausdruckslos an.

"Setzt euch.", befahl er und verschränkte seine Hände.

Als wir uns setzten räusperte er sich, bevor er anfing zu reden.
"Also. Y/n ich habe alles gesehen."

Ich schluckte schwer. "Alles alles?"

"Alles. Um ehrlich zu sein, da gab's ja auch nicht viel zu sehen."

Ich senkte beschämt meinen Kopf und sah im Augenwinkel, wie Shotos Mundwinkel zuckte.

"Kurz und knapp. Du kommst mit deinem Quirk nicht klar. Bist schlimmer als Izuku Midoriya es war."

Ich schaute ihn fragend an, doch er erwiederte nichts darauf.

"Shoto wird dir ab morgen jeden Tag nach der Schule Nachhilfe geben. Ihr werdet auf dem Sportplatz trainieren jeweils eine Stunde und dreißig Minuten pro Tag."

"Jeden Tag??" Ich knackte meine Finger.

"Ich kann nicht entscheiden was du am Wochenende machst, aber du musst dich dringend verbessern. Sonst darfst du nicht länger auf dieser Schule sein."

"Oh okay.", stieß ich gepresst hervor und wippte mit meinem Fuß.
Wenn ich von dieser Schule herausgeworfen werde, dann muss ich theoretisch kein Held mehr werden. Nein, das würde nichts bringen, sie würde mich dann auf eine andere Heldenschule schicken.

"Passt das für euch? Den Rest macht ihr dann einfach selber klar."

Wir nickten und standen auf.
"Dann bis morgen."

Shoto antwortete nicht, sondern verschwand gleich aus dem Klassenzimmer und ich verabschiedete mich noch, bevor ich es ebenfalls verließ.

Als ich die Schule verließ, gingen mir unzählige Gedanken durch den Kopf und ich war froh, dass ich gleich zuhause sein würde.

Ich setzte mir meine Kopfhörer auf und stellte die Musik auf ganz laut.
Ich liebte Musik. Jedes Mal wenn ich sie hörte, distanzierte ich mich von dieser Welt und war irgendwo in meinen Gedanken.

Aber nicht in dem negativen Teil der Gedanken, sondern dort, wo ich mir keine Sorgen machen musste.
Dort wo ich frei sein konnte.

Ich atmete die kühle Septemberluft ein und betrachtete die große Stadt.
Nach zwanzig Minuten kam ich in eine ruhigere Gegend.

Plötzlich sah ich im Augenwinkel jemanden neben mir gehen und sofort wandte ich mich zu der Person um. "Das ist nicht dein Ernst."

Katsuki hatte ebenfalls Kopfhörer wie ich an und blickte ruhig nach vorne.
Abrupt blieb ich stehen.

Er ging noch ein paar Meter nach vorne, blieb dann aber stehen und drehte sich um. Er schaute mich fragend an und zog seine Kopfhörer runter. "Wieso bist du stehen geblieben?"

Ich schüttelte ungläubig meinen Kopf und zog meine ebenfalls runter.
"Du willst mich verarschen."

Er legte seinen Kopf schief.
"Wieso?"

Nein, ich diskutiere nicht mit ihm. Der ist anscheinend dümmer als ein Toastbrot.

Ich zog meine Kopfhörer wieder auf und ging los.
Er tat es mir gleich und ging neben mir her.

Ich biss mir auf die Lippen und versuchte nicht auszurasten.
Konzentrier dich auf die Musik. Konzentrier dich auf diese beschissene Musik und nicht auf ihn!

Er starrte mich an. Seid 30 Sekunden starrte er mich schon an.

Ich wandte meinen Kopf um und fing seinen Blick auf. "Was? Hab ich einen Pickel im Gesicht, oder was?", fuhr ich ihn an und sein Mundwinkel zuckte.

"Nein.", antwortete er ruhig, hielt aber seinen Blick noch auf mich gerichtet.

"Wieso starrst du mich dann an?"

"Darf ich dich nicht anschauen?"

"Doch, aber ich versteh dich nicht. Vorhin warst du angepisst auf mich und jetzt gehst du mit mir nachhause.", erwiederte ich und schaute ihn verwirrt an. "Was willst du überhaupt von mir?!"

Katsuki:

Ich weiß es nicht.
Ich weiß nicht einmal, wieso ich neben dir laufe.

"Ich will nicht alleine nachhause gehen. Wieso dann nicht zu zweit? Wir leben gleich in der nähe."

Sie starrte mich ungläubig an.
"Aha." Sie wandte ihren Blick ab und beschleunigte etwas ihr Tempo.

"Nur zur Info, du hast mir eine Rippe gebrochen.", sagte sie nach ein paar Minuten.

"Nur zur Info, hast du auch verdiehnt.", konterte ich und sie starrte mich mit geweiteten Augen an.

"Wieso habe ich es verdiehnt, dass mir eine Rippe gebrochen wird?!"

Ich striff mir mit meiner Hand durch die Haare und tat so als würde ich nachdenken.
"Hmm. Vielleicht ist deine Verteidigung und Kondination komplett scheiße? Hast du schon einmal darüber nachgedacht dir Sportnachhilfe, oder so zu besorgen?"

"Ich schlag dich gleich."

Ich schmunzelte. "Versuchs doch."

Und bevor ich mich versah holte sie aus um mir ins Gesicht zu schlagen.
Reflexartig wich ich zur Seite, nahm ihre Arme und hielt sie fest.

"Scheiße, lass mich los!", knurrte sie und versuchte mich mit ihren Beinen zu treten.

Ich ließ ihre Hände los und sofort distanzierte sie sich einige Meter von mir. "Arschloch.", hörte ich sie noch murmeln, bevor sie ihre Kopfhörer aufzog.

Auf meinem Gesicht bereitete sich ein Grinsen aus. "Bei der nächsten Kreuzung muss ich abbiegen, da wohne ich. Aber ich glaube, das weißt du schon.", sagte ich, doch sie antwortete nicht.
Ich war mir sicher, dass sie mich gehört hatte.

"Soll ich dich noch nachhause begleiten?", schlug ich vor und sie schüttelte rasch ihren Kopf.

"Ich tue es trotzdem."

Sofort wandte sie sich zu mir um und schaute mich voller Zorn an.
"WAS VERSTEHST DU NICHT DARAN,.."

Ich fing an, leicht zu lachen.
"Chill mal, war nur ein spaß."
Nein, es war kein Spaß.

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