Kapitel 100
Y/n:
Obwohl ich mich mehr als nur Unwohl fühlte, sorgte die laute Musik für ein berauschendes Gefühl in meinem Magen. Mina legte einen Arm um mich und führte mich durch die Leute, während sie immer mal wieder anhielt, um mit jemandem für ein paar Sekunden zu plaudern.
Ich war mir sicher, dass sie selber nur halb bei Bewusstsein war.
"Wo ist Kyoka?", fragte ich sie nach ein paar Sekunden und schaute mich um. In der Dunkelheit zwischen den paar Lichtquellen des Lagerfeuers war es schwierig irgendwelche Gesichter zu erkennen.
Mina antwortete nicht und ich beschloss mich einfach loszureißen und selber nach ihr zu suchen.
Doch als ich mich umschaute, zog ich scharf die Luft ein, als ich ein paar Meter weiter weg Momo und Shoto miteinander reden sah.
Sie lachten und schienen einen großen Spaß zu haben, was mich umso mehr erschütterte. Momo wusste, dass ich mich von ihm getrennt habe und das Verhältniss zwischen uns sehr kompliziert war und auch wenn ich ihr den Umgang mit ihm weder verbieten wollte noch konnte, beschloss ich trotzdem auf die beiden zuzugehen. Das kann einfach nicht ihr ernst sein.
Die beiden waren nie Freunde gewesen, wieso dann jetzt?
Ich sah nur noch wie Shoto sich ihr näherte und ihr was in Ohr flüsterte, bis sie mich bemerkte und sich sofort von ihm abstieß.
"Y/n.", sagte Momo nur und wirkte plötzlich sehr verlegen.
Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und lächelte sie an ohne Shoto auch nur eines Blickes zu würdigen.
Erst jetzt fiel mir auf wie unangenehm diese Situation sein musste. Ich spührte Shotos Blick auf mir ruhen und bereute es sofort die beiden gestört zu haben. Sie hatten bestimmt ihre Gründe um zu reden und ich hatte kein Recht mich da einzumischen. Aber trotzdem..
"Weißt du wo Kyoka ist?", erkundigte mich etwas beiläufig und sie schüttelte gleich ihren Kopf.
"Nein, aber wir können sie zusammen suchen gehen, wenn du willst.", schlug sie vor und ich stimmte gleich zu. Wenn wir alleine wären könnte ich dann auch gleich versuchen sie indirekt darauf anzusprechen.
Ich bemerkte wie Momo einen kurzen Blick auf ihn warf und ihm dann den Rücken kehrte, bevor sie losging.
Doch als ich ihr gerade folgen wollte, fühlte ich wie Shoto mich am Arm packte und zurückzog.
Mein Herz blieb stehen als ich ihm in die Augen schaute und seine finstere Miene erblickte.
"Ich kann jetzt nicht.", stieß ich abrupt aus und warf einen Blick über die Schulter, um nach Momo zu suchen. Sie war bereits verschwunden.
"Doch, kannst du.", entgegnete er, ließ mich jedoch zum Glück los.
Ich presste meine Lippen zusammen und fühlte mich plötzlich in seiner Gegenwart so klein.
"Ist es dein scheiß ernst? Musstest du wirklich, als ich dir sagte wir sollten nach der Schule reden mit Katsuki ankommen?" Seine Stimme klang etwas bedrohlich und ich versuchte nicht meine aufsteigende Angst zu zeigen.
Auch wenn er jetzt friedlich aussah, habe ich immernoch nicht den Moment vergessen, als er mal mitten am Schultag high war und mich so fest am Handgelenk gepackt hatte, dass es sogar schmerzte. Shoto war verdammt stark, geschweige denn mit seinem Quirk.
"Es tut mir leid, aber ich habe mich alleine einfach nicht wohl gefühlt.", erklärte ich vorsichtig und achtete auf jeden meiner Worte. Bitte lass ihn einfach nur nicht betrunken oder high sein.
"Du hast dich nicht wohl gefühlt? Ich wollte nur mit dir reden und dich nicht vergewaltigen."
Okay, er hat bestimmt was zu sich genommen.
"Ich konnte einfach in dem Moment nicht mit dir reden, wir haben uns getrennt und das war nicht lange her. Es war mir einfach zu viel.", sagte ich und senkte beschämt meinen Kopf.
"Wie, es war dir zu viel? Du hast doch Schluss gemacht und gleich danach mit Katsuki gefickt.", fuhr er mich an und ich riss meine Augen auf.
"Ist dir eigentlich klar, was du redest?! Was ist nur mit dir passiert??" Mein Herz raste und ich bemerkte wie sich etwas an seinem Gesichtsausdruck veränderte.
"Es tut mir leid, aber ich weiß nicht, was mit dir los ist. Du hast nicht mit mir geredet, ständig abgesagt, natürlich dachte ich, dass du mir fremdgehst oder so. Das war keine Beziehung.", fuhr ich fort und Shoto schüttelte sofort seinen Kopf.
"Ich wäre dir nie fremdgegangen!"
"Du hast dich trotzdem nicht angestrengt. Ich habe mich nicht gut gefühlt und deswegen habe ich Schluss gemacht. Und das wegen Katsuki, ich hatte nichts mit ihm, nie. Aber er hatte mir durch die ganze Scheiße geholfen und war für mich da. Er hatte mich nicht aufgegeben und wollte nur das Beste für mich."
Die Erinnerungen mit ihm sorgten für ein warmes Gefühl in meiner Brust.
Shoto lachte ironisch auf und massierte sich dabei die Stirn.
"Katsuki? Er hat mich verprügelt, verdammt. Das einzige, was er will ist es dich flachzulegen, weil du heiß bist und nicht nur mit dir befreundet sein.
Kein Junge will nur eine Freundschaft, sondern Sex, check es doch."
Ich schnaubte und nahm einen tiefen Atemzug, bevor ich sagte: "Gut, dann weiß ich auch, was du die ganze Zeit im Kopf hattest."
Shoto schwieg für einen Moment, aber als er gerade was dagegen einwenden wollte, hob er seinen Blick und schaute an mir vorbei.
Sein grimmiger Blick verfinsterte sich noch mehr und bevor ich mich selber umdrehen konnte, spührte ich wie mir jemand einen Arm um die Schulter legte und mich zu sich zog.
Katsuki's angenehmer Parfumgeruch stieg mir in die Nase und ich hörte ihn
etwas scharf sagen: "Shoto, schön dich zu sehen. Was treibt dich hierher?"
Ich war mir sicher, dass er damit nicht die Party, sondern mich meinte.
Shoto musterte ihn und seine Augen funkelten gefährlich. Ich hätte schwören können, dass er so kurz davor war Katsuki's Arm von meiner Schulter zu klatschen.
"Darf ich nicht mit Y/n ein normales Gespräch führen?", fragte Shoto sofort und kam somit gleich auf den Punkt.
Ich wollte mich gerade zu Wort melden, als mich Katsuki jedoch unterbrach. "Nein, darfst nicht. Und jetzt verpiss dich in das Rattenloch woher du hergekommen bist und betrink dich dort weiter."
Er wartete nicht einmal auf eine Antwort, sondern ging bereits los und riss mich mit. Shoto schwieg einfach und musterte mich nur. Ich wollte etwas sagen, konnte aber nicht.
Ja, es war nicht okay, dass Katsuki in so sehr beleidigte, aber ich wusste, dass das die schnellste Methode war mir Shoto vom Hals zu schaffen.
Wir gingen zusammen aus der Menge raus und irgendwann, nachdem die Musik und die Stimmen der anderen leiser wurden, ließ er mich los.
"Sorry, aber das musste sein.", sagte er und rieb sich über den Nacken.
"Ich hätte es selber regeln können, du brauchst mich nicht ständig zu beschützen.", erwiderte ich und verschränkte meine Arme.
"Achja? Weißt du überhaupt wie du ihn angeschaut hast? Du sahst aus wie ein Opfer und bist praktisch vor ihm untergegangen."
"Du hättest ihm trotzdem nicht nach der Schule auflauern und verprügeln sollen!", zischte ich ihn an und er musste anfangen zu lachen.
"Das hat er dir jetzt gesagt?", fragte er und grinste amüsiert.
"Ja, aber ich konnte es mir auch am nächsten Tag in der Schule denken, als er plötzlich mit einem blauen Auge im Klassenzimmer saß.", antwortete ich und starrte auf das Meer.
Der Vollmond spiegelte sich auf dem Wasser ab und das Rauschen beruhigte mich auf eine Weise.
Der Sand sorgte dafür, dass ich etwas einsinkte und auf der anderen Seite des Strandes flackerten immer mal wieder bunte Lichter von der Stadt auf. Es war wunderschön.
"Willst du wieder auf die Party?", erkundigte sich Katsuki nach ein paar Sekunden der umangenehmen Stille und folgte meinen Blicken.
"Nein, du?"
Er schüttelte seinen Kopf und somit beschlossen wir einfach den Strand entlangzugehen und diesen Moment hier zu genießen. Einfach nur dem Meer zuzuhören und selber etwas Frieden zu finden - Normalität.
Ich hörte, wie er neben mir immer wieder ein und aus atmete und konnte von der Seite erkennen wie sich seine Brust hebte und senkte.
Katsuki wechselte auch immer mal wieder seinen Blick zwischen mir und dem Horizont und auf meinen Lippen bildete sich ein Lächeln ab.
"Was?", sagte er, nachdem er es bemerkt hatte.
Mein Herz begann schneller zu schlagen, doch in dem Moment war mein Kopf leer. "Du bist schön, nicht nur okay."
Katsuki fing an zu grinsen.
"Ach erst jetzt gecheckt, oder was?
Würdest du auch was mit mir anfangen?"
Ich lachte auf und stieß ihm leicht gegen die Schulter. "Ja bestimmt, wir können uns doch gleich küssen und es hier auf dem Strand treiben."
Plötzlich ließ er seinen Blick über mich von oben mach unten schweifen und seine Pupillen funkelten.
Ich errötete sofort und trat ein paar Schritte zur Seite. "Das war ein Spaß! Ach du scheiß, ich will gar nicht erst wissen, was gerade in deinem Kopf abgeht!"
Wir beide mussten zur gleichen Zeit anfangen laut loslachen, bis er sich mir wieder näherte. "Pass auf.", sagte er dann mit ernster Stimme und bevor ich mich versah, spührte ich seine Hand auf meiner Taille und er zog mich zu sich, sodass ich mein Körper gegen seinen traff.
Ich schnappte nach Luft und mein Herz blieb stehen. Ach. Du. Scheiße.
Gleich darauf hörte ich eine Welle auf uns zukommen, die kurz davor war meine Schuhe zu erreichen und erst jetzt verstand ich, dass Katsuki mich davor bewahrt hatte. Er ließ mich wieder los und auf der Stelle, wo er mich zuvor angefasst hatte bekam ich sofort Gänsehaut.
Mein ganzer Körper vibrierte und mir wurde übernatürlich heiß, obwohl es wahrscheinlich nicht einmal fünf Grad hatte. Was passiert gerade mit mir? Wieso ist mir so warm und wieso will ich unbedingt, dass er das wieder tut??
"Danke.", stieß ich etwas überfordert aus und traute mich nicht ihn anzuschauen. Tu es wieder. Fass mich wieder dort an.
"Sag mal bist du immer so tollpatschig und siehst nichts? Heute bist du ja schon fast auf dem Eis ausgerutscht.", sagte er und seine Mundwinkel zuckten. Wie konnte er nur so tun, als wäre gerade nichts geschehen??
"Haha, heute ist einfach nicht mein Tag.", erwiderte ich und versuchte meine geröteten Wangen zu verbergen. Scheiße, ich würde mich sogar jetzt auf die Straße auf ein fahrendes Auto stürzen, wenn du mich wieder so anfassen und zu dich ziehen würdest.
Er lachte wieder und auf einmal blieb mein Herz stehen. Alles schien plötzlich einen Sinn zu machen und meine Lungen schnürrten sich zu.
Ich stehe auf Katsuki.
Ich. Stehe. Auf. Katsuki.
Fuck. Ich stehe einfach auf Katsuki.
(Wow, ich habe einfach mein hundertstes Kapitel geschrieben! Danke an alle die bis hierher gelesen haben <3 Ich muss sagen, dass die Story sich schon bald zum Ende neigt aber es werden noch viele krasse Sachen passieren, also bleibt dran :) viel Spaß noch beim Lesen, eure Zuki <33 )
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