Zeit
Ich schaute Abigail fragend an. "Sag schon! Was läuft zwischen dir und Eathen?", wiederholte ich meine Frage. "Nichts", beteuerte sie ruhig. "Du willst mir also erzählen, dass du absolut nichts für ihn empfindest?", neckte ich weiter. "Ja, das will ich dir erzählen." "Und willst du mir auch die Wahrheit erzählen?", fragte ich nach. "Vielleicht", antwortete sie geheimnisvoll. Da war doch was zwischen ihnen, sogar ein Blinder mit verbundenen Augen würde das sehen. "Jetzt erzähl schon!", forderte ich sie auf. "Naja, vor ein paar Tagen ging es mir nicht gut. Eathan ist zu mir gekommen und hat mit mir geredet. Er hat mich wirklich sehr getröstet. Und..." "Und was?", unterbrach ich sie gespannt. "Wir...wir haben uns...geküsst. Wir haben uns geküsst." Bevor ich etwas sagen konnte, sprach sie weiter:"Aber wir haben entscheiden, dass wir nicht darauf eingehen. Schließlich werden wir schon sehr bald wieder getrennt sein, und ich will diesen Schmerz nicht nochmal erleben." Einerseits verstand ich das, andererseits verstand ich es nicht. Schließlich liebten sie sich doch. "Tara, wir haben uns so entschieden", bekräftigte Abigail nocheinmal, als könnte sie meine Gedanken lesen. "Schon gut", ich nickte leicht. Ich wusste, dass sie irgendwann zueinander finden würden. Das war ganz klar, die Zeit würde alles regeln. Aber würde sie das wirklich? Würde sie auch die Sache mit Lucas und mir regeln? Würde das alles gut ausgehen? Sollte ich mich endgültig von ihm trennen? Oder empfand ich doch noch etwas für ihn? Nein. Aber wie sollte ich es ihm sagen? Ich wollte das ganze schnell hinter mich bringen, aber über SMS oder Telefon wollte ich auch nicht Schluss machen. Wir mussten einfach mal ein vernünftiges Gespräch führen. Oder, würde die Zeit alles regeln? Sie war stark und konnte viele Probleme beseitigen. Stark. Aber so stark?
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