Was wird werden?

Ich legte das neue Kleid in meinen Koffer und seufzte. Ich wollte nicht weg. Was hatte ich denn in Sydney für eine Zukunft? Ich hatte wieder zum Ballett zurückgefunden, Dank Christin, doch ich beherrschte noch lange nicht die Technik, die in der Kompanie gefordert wurde.

"Komm schon Tara! Wir wollen an den Strand!", riss Kat mich aus meinen Gedanken. Ich packte noch schnell die restliche Kleidung in meinen Koffer und legte ein T-Shirt und Shorts aufs Bett, um morgen etwas anzuziehen zu haben. Dann verließ ich mein Zimmer und folge meiner Freundin.
"Wo ist Christian?", fragte ich verwirrt, nachdem ich bemerkt hatte, dass wir nur zu siebt waren. "Er chatet schon sein drei Stunden", erklärte Eathan. "Mit wem?", wollte ich wissen. "Mit seinem Finanzberater", antwortete Kats Bruder knapp und machte sich daran, die restlichen Frühstücksteller wegzuräumen.
Ich verließ die Villa und sah Christian am Strand sitzen. Das Meer glitzerte wunderschön, doch er starrte ausschließlich auf seinen Laptop. Ich ging auf ihn zu und ließ mich neben ihm nieder. "Christian?", fragte zögerlich. "Es gibt einen möglichen Sponsor für die Schule. Das Problem ist nur, er würde alles komplett umgestalten und das wäre nicht in Sammys Sinn, das weiß ich. Seit Stunden suche ich mit meinem Finanzberater nach einer Lösung, doch eine plausible ist uns noch nicht eingefallen", erklärte er niedergeschlagen. "Er verbindet mich gerade mit dem möglichen Sponsor", redete er weiter, während er konzentriert auf den schwarzen Bildschirm starrte. Doch ich merkte, wie seine Konzentration und zeitgleich seine Zuversicht schwanden. Ich lehnte mich an seine Schulter. "Sieh das Meer!", murmelte ich. Er schaute auf und wir genossen den wunderschönen Anblick des schillernden Wassers.
Da schienen wieder zwei Gesichter auf Christians Laptop auf. Sein Finanzberater und der mögliche Sponsor. "Ich wäre wirklich sehr am Kauf und Sponsering der Schule interessiert. Ich würde..." Weiter hörte ich dem Berater nicht zu. Ich hielt es nicht aus Christian so leiden zu sehen. Also raffte ich mich auf, und beschloss, ihm etwas zu Trinken zu holen. Ich wusste, davon würde der Kummer nicht weniger werden, doch ohne jegliche Abkühlung in der prallen Sonne zu sitzen, war auch nicht sehr angenehm.

Als ich mit einem Glas Wasser wieder zurückkam, hatte Christian die Konferenz bereits beendet. Er saß einfach nur regungslos im Sand. "Was ist passiert?", fragte ich etwas ängstlich. Ich hatte Angst. Was wenn er seinen Traum aufgeben musste? "Die Verträge werden unterschrieben, sobald ich wieder in Sydney bin", erklärte er trübsinnig. "Warum unterschreibst du?" "Weil es für die Kinder ein Zuhause ist. Ich kann es ihnen nicht einfach wegnehmen." Ich legte meinen Arm um ihn.

Als wir wieder in die Villa zurückkehrten, war es schon fast Mittag. Doch anstatt etwas zu essen, verschwand Christian einfach in unsrem Zimmer und schrieb E-Mails. Er kommunizierte mit allen möglichen Leuten. Ich hoffte nur, der Sponsor meinte es gut.

Während wir die Villa putzen und alles zusammenpackten, verbrachte Christian den ganzen Tag am Laptop. Selbst am Abend, als wir eine kleine 'Abschiedsfeier' veranstalten wollten, war er kaum wegzukriegen. "Komm doch bitte mit", bettelte ich ihn an. "Ich kann nicht Tara", beteuerte er traurig und tippte weiter. "Wir werden uns alle lange Zeit nicht sehen und das beste was dir einfällt, ist irgendwas zu schreiben?", fauchte ich leicht wütend. "Entschuldige, aber es geht hier um meine Zukunft, und um die meinst Schüler", gab er patzig zurück. "Es tut mir leid. So war das nicht gemeint", entschuldigte ich mich sofort, als mir klar wurde, was ich da gerade gesagt hatte. "Schon gut", meinte Christian und stand auf. Hand in Hand gingen wir hinaus. Eathan und Ollie hatten ein Lagerfeuer entfacht und das Meer leuchtete im Mondenschein. Alle saßen um das Feuer. Doch plötzlich erhielt Christian einen Anruf.

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