26. 𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉ℯ𝓁

Die Tage vergingen und Halloween rückte immer näher. Viele Häuser waren bereits dekoriert mit Kunstspinnenweben und Kürbissen. Aus diesem Grund hatte ich beschlossen mit Ella auch ein paar Kürbisse zu schnitzen, da sie seit ihrem kleinen Unfall im Nachbarshaus, nur im Bett lag und sich schonte. 

An diesem Morgen stand ich besonders früh auf, um schon alles vorzubereiten. Ich war mehr in Halloweenstimmung denn je. Auf Pinterest suchte ich nach Ideen zum Dekorieren und stieß auf lustige Cupcake Mumien. Die musste ich unbedingt für Ella machen. Gesagt, getan. Ich stellte mich in die Küche und begann die Zutaten zusammen zu mixen. 

"Guten Morgen Prinzessin, schon wach?", Jakes starke Arme legten sich um meine Hüfte und er begann, sein Gesicht in meine Halsbeuge zu drücken.  Seine Stimme klang verschlafen und seine Haare waren komplett verwuschelt. Ich ignorierte ihn und schlug ein weiteres Ei in die Schüssel, danach kamen Zucker und Mehl. Jake stand die ganze Zeit über hinter mir und schmiegte sich an mich. Zwischendurch atmete er so ruhig, dass ich das Gefühl hatte, er wäre an meinem Rücken eingeschlafen. 

"Jake?", ich musste nun die Cupcakes in den Ofen schieben und wollte Jake beten, mich los zu lassen. 

"Mhm", brummte er verschlafen und begann leicht meinen Hals zu küssen. "Jake lässt du mich bitte los, ich muss die Cupcakes in den Ofen tun." Erneut brummte er, lies mich dann jedoch los und ich konnte das Blech in den Ofen schieben. Kaum war dies getan, stand Jake wieder hinter mir. "Wie spät ist es eigentlich Ava?", fragte nun der Fuckboy und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Ich lehnte mich ein wenig über die Theke und drückte mich etwas gegen Jake, um die Uhr besser sehen zu können. "Kurz nach sieben Uhr", Jake stöhnte genervt auf und machte den Anschein, als würde er wieder im Bett verschwinden wollen. Er drehte sich nochmal zu mir um und kam dann wieder auf mich zu. 

"Hast du irgendwelche Pläne für heute?" Ich nickte und wollte ihm gerade erzählen, was ich mit Ella machen wollte, als es plötzlich klingelte. Jake lief zur Haustür und öffnete diese. Ich wäre fast aus allen Wolken gefallen, als ich sah, wer dort stand. 

"JAKIIIIIIII DADDY!", Victoria fiel Jake um den Hals und küsste ihn. Sofort erwiderte er dem Kuss und trug sie hoch in sein Zimmer. Ich war nicht mehr existent. Sofort wurde mir wieder klar, was der Kuss zwischen uns für ihn war: Nichts. Ich atmete aus und versuchte meine Tränen zurück zu halten. Das Piepen des Timers verriet mir, dass die Cupcakes nun fertig und bereit zum Dekorieren waren. Ich wischte mir eine Träne aus dem Auge und holte dann das Blech aus dem Ofen. 

Nach ein paar Minuten hatte ich mich beruhigt und dekorierte mit Fondant und Zuckerguss die kleinen Muffin-Mumien. Als ich fertig war, stellte ich sie alle auf einen Teller und danach in die Küche. Nun war es acht Uhr und begann schonmal Teller für das Frühstück auf den Tisch zu stellen. Victoria hatte ich wieder komplett vergessen, genauso wie die kurze morgendliche Begegnung mit Jake vor einer Stunde. Für Ella machte ich ein Müsli mit Haferflocken und Schokoladenstückchen mit Erdbeeren, Jake bekam ein paar Pancakes und ich machte mir ein Rührei in Richtung British Breakfast. Bevor ich zum Essen rufen konnte, kamen Jake und die Bitch ins Esszimmer. Victorias schwarze Haare waren zerzaust, während die von dem Fuckboy perfekt saßen. Verwirrt schaute sie mich an, musste dann aber augenblickblich grinsen. "Jaki lässt du jetzt du Streber für dich arbeiten? Ist ja auch egal, mach mal Frühstück, Bitch", sie setzte sich mit ihrem Wabbelarsch  auf einen Stuhl und klopfte ungeduldig mit ihren Nägeln auf den Tisch. Jake setzte sich zu ihr und begann seine Pancakes zu essen, ohne mich dabei auch nur eines Blickes zu würdigen. "Entschuldigung, wie hast du mich gerade genannt?" Ich lief zum Tisch und stützte mich darauf ab. "Ich habe gesagt: Mach mal Frühstück, Bitch!", wiederholte sich Victoria. Meine Hand schnellte nach vorn und landete ohne weiteres in ihren falschen Gesicht, auf diesem nun ein Abdruck meiner Hand zu sehen war. Jake hörte auf zu essen und begann zu grinsen. 

"Findets du das etwa lustig!", schrie ihn Vici an und durchbohrte mich mit einem Killerblick. Der Player lachte noch mehr. Sofort stand die Schulmatratze vom Tisch auf und rannte zur Haustür. Ich lächelte zufrieden und stellte mich wieder in die Küche. Erneut legten sich Jakes Arme um mich, doch ich schubste ihn weg: "Fass mich nicht an", zischte ich und ging wieder zum Tisch. Der glaubte doch nicht allen ernstes, dass ich mich nach seinem Verhalten von ihm anfassen ließ?! Verdattert schaute er mich an, während ich Ellas Frühstück vom Tisch nahm, es auf ein Tablett stellte, zusammen mit einem Cupcake und einem Orangensaft. Danach machte ich mich auf den Weg in Ellas Zimmer, ohne mich nochmal zu diesem Vollidioten umzudrehen. 

Bevor ich das Zimmer des kleinen Mädchens betrat, atmete ich die ganze negative Energie aus um dann mit einem Lächeln im Gesicht das Zimmer zu betreten. Ich stellte das Tablett auf ihrem Nachttisch ab und strich ihr vorsichtig durch die braunen Haare. "Elli, Zeit zum Aufstehen", flüsterte ich und setzte mich auf die Bettkannte. "Ich habe dir Müsli gemacht", keine Reaktion. "Und Cupcakes", ein Auge des Mädchens öffnete sich und auf ihren Lippen bildete sich ein Grinsen. Ich kitzelte sie ein wenig und der süße Ton ihres Lachens hallte in meinen Ohren wieder. Wenn sie wüsste, wie ich mich gerade wirklich fühlte. , dachte ich mir und lachte mit ihr.  

Nach einer Weile, in der Ella in Ruhe gefrühstückt hatte, kam Jake ins Zimmer und brachte mir MEIN Frühstück. Ich drückte ihm das Essen wieder in die Hand und schickte ihn fort. Mir war der Hunger schon längst vergangen, spätestens nach dem Geknutsche dieser, dieser....mir fällt keine passende Bezeichnung für diese Abscheulichkeiten ein.

 "Was ist denn passiert?", fragte Ella verwirrt, sie konnte ja nicht wissen, wie sich Jake mir gegenüber verhalten hatte. "Ach weißt du, dein Bruder und ich haben uns gestritten und deshalb bin ich noch etwas böse auf ihn. " Sie nickte und fragte, zu meiner Verwunderung nicht weiter nach. 

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