TÜR 19

Heute sollen die Eltern und Lehrer der Rumtreiber kommen, allerdings weiß es bis jetzt noch keiner. Sie haben ausgemacht, den Schülern keine Vorbereitungszeit zu geben.

Natürlich müssen sie sich den besten Augenblick für ihr Auftauchen aussuchen. James hat Albus seine Mütze in schönem Slytheringrün geklaut, woraufhin eine Jagd entstand. Nach und nach haben sich zwei Gruppen gebildet, bis James auf dem Boden liegt und Albus laut "Sauerhaufen auf James!" ruft. Alle Teenager schmeißen sich nun auf die beiden und dann kommen die ersten Waisenkinder auch auf sie rauf. Gerade als James sie alle abschütteln möchte, erscheint seine Eltern, gefolgt von seinen Tanten, Onkel, Draco Malfoy und seiner Schulleiterin.
In einem Gekreische und Gelache löst sich der Sauerhaufen auf und sie klopfen sich den Staub ab. "Hi Mum, Dad", sagt James und setzt seine Unschuldsmiene auf. Ginny sieht aus, als wüsste sie nicht recht, ob sie nun schimpfen oder lachen soll. Auf die Miene ihres Mannes hin, beginnt sie zu lachen und kurzerhand lacht fast der ganze Raum. Selbst Professor McGonagall ist ein Lächeln zu entlocken.

Kurze Zeit später sitzen alle zusammen am Tisch. "Erledigen wir erst das Formelle, wenn man davon überhaupt reden kann", erzählt Professor McGonagall. "Wie haben Sie sich bis jetzt eingelebt und was haben Sie alles organisiert?" Albus übernimmt wieder das Reden: "Uns geht es hier sehr gut. Wir haben Kekse gebacken und dann verkauft. Dann haben wir Kerzenständer aus Holz gemacht. Wir waren im Wald, haben ein Orchester gegründet, ein Theaterstück geschrieben, Wunschlisten angelegt und einfach mit den Kindern gespielt."

"Das klingt ja schon mal ordentlich. Wir haben in Hogwarts alles soweit unter Kontrolle. Unsere Arbeiten wurden immer wieder unterbrochen, da die Lehrer verhext worden sind. Die meisten Zauber könnten wir schon lösen."
"Schade, so kurz nur?", fragt Lily scheinbar enttäuscht. "Aber echt! Wir haben uns so viel Mühe gegeben!", erwidert Scorpius. "Du und Mühe? Wo sind wir hier?!", fragt Lily lachend. "Hey! Ich gebe mir sehr viel Mühe. Zum Beispiel bei meinem Haaren!", ruft Scorpius entrüstet. "Ja klar. Bei deinen schlaffen, fettigen Haaren!" "Ja klar!" Nun müssen beide lachen.

Belustigt folgen die anderen am Tisch ihrem Austausch. "Hier scheint ja einiges zu gedeihen", meint Ginny und zwinkert Lily zu. Die Rothaarige bekommt etwas schweißige Hände und entscheidet sich dann für einen entrüsteten "Mum!" Ruf. Warum muss ihre Mutter auch so peinlich sein?
"Wenn ihr wollt, könnt ihr euch das Theaterstück angucken. Wann wir es aufführen ist noch nicht ganz klar", sagt nun James und Lily schaut ihn dankbar an. Er muss nicht immer ein Vollidiot sein, obwohl er das als Hauptberuf macht.
Die Familie redet und scherzt noch eine ganze Weile. Albus ist der Erste, der sich erhebt. Er und Scorpius gehen zu den Kindern nach draußen. Kurz danach folgen auch Lucy und Lily. Sie finden die beiden Slytherins bei den Schaukeln. Doch in vertauschten Rollen. Sie sitzen auf den Schaukeln und werden von zwei kleinen Kindern angeschubst. Da ertönt ein Schrei hinter ihnen: "Lucy!", ruft Sam und springt sie an. Lachend hebt Lucy sie auf und schleudert sie durch die Luft. Und schon sind sie beim Sandkasten verschwunden. Lily verspürt den Wunsch, Albus solle auch verschwinden, da sie dann mit Scorpius alleine ist.

Die beiden Jungen haben sie jetzt bemerkt. "Hey Lily!", sagt Scorpius und dreht sich um. Lily schaut in seine Augen. Ein Kribbeln macht sich in ihr breit und ihr wird wohlig warm. Zugleich wächst aber auch ihre Nervösität etwas. Scorpius hat etwas Beruhigendes an sich. Aber die letzte Begegnung war schon sehr unangenehm. Lily muss bei diesem Gedanke Lächeln, was sie da sagt widerspricht sich leicht und stimmt auch nicht zu hundert Prozent. Was genau sie fühlt oder warum sie nervös ist, weiß sie nicht.

Das Schicksal meint es heute wohl gut mit ihr, denn da wird Albus von einem kleinen Mädchen angesprochen und auch er verschwindet Richtung Sandkasten. Gefolgt von den Kindern, die ihnen Anschwung genau haben. Lily setzt sich neben ihm auf die Schaukel.
"Klein-Scorpius ist also noch nicht groß genug, selber zu schaukeln?", fragt sie ihn neckend.  "Und Klein-Lily kriegt kann Wort raus, wenn andere da sind." "Das war keine Antwort auf meine Frage", herausfordernd blickt Lily ihm an. Es folgt Schweigen. "So kriegt man Scorpius Hyperion Malfoy also zum Schweigen." "Hey, lass meinen Zweitnamen in Ruhe!", beschwert sich Scorpius. "Aber ich kenne noch bessere Methoden jemanden zum Schweigen zu bringen", sagt er dann und wackelt anzüglich mit den Augenbrauen. Lily beschließt bei dem Spiel mitzumachen und beugt sich zu ihm. Sie kommen sich näher, bis Lily ihren Kopf dreht und Scorpius ihr einen Kuss auf die Wange gibt. "Hey!", ruft er. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass...?!" Lily lässt das Ende offen. Sie kann es nicht sagen, wenn es nicht stimmt. Die Stelle, wo Scorpius Lippen sie berührt haben, kribbelt immer noch ein wenig.

Gemeinsam beginnen sie zu lachen. Albus und Lucy stoßen wieder zu ihnen und steigen dann, ohne zu wissen warum, in ihr Lachen ein. Da kommen die Erwachsenen auch CH raus in den Garten. Als sie die Vier sehen, sind sie froh, dass sich ihre Kinder so gut verstehen. Sie sind sich alle sehr nahe, trotz der Altersunterschiede und verschiedener Charakter. Das können nicht viele Familien von sich aus behaupten.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top